Mettlach bleibt Mettlach

Mettlach. Das Für und Wider des Doppelnamens Mettlach-Orscholz wird zu einer Grundsatzdiskussion über die Rechte und Kompetenzen von Ortsräten und der Gleichbehandlung der Mettlacher Ortsteile auf dem Berg und im Tal

Mettlach. Das Für und Wider des Doppelnamens Mettlach-Orscholz wird zu einer Grundsatzdiskussion über die Rechte und Kompetenzen von Ortsräten und der Gleichbehandlung der Mettlacher Ortsteile auf dem Berg und im Tal. Leidenschaftlich warb der Orscholzer Ortsvorsteher und SPD-Ratsmitglied Hermann Kiefer am Freitag in der Sitzung des Mettlacher Gemeinderates für seinen Vorstoß, die Gemeinde in Mettlach-Orscholz umzubenennen. "Bei Spiesen-Elversberg klappt's, ebenso bei Rehlingen-Siersburg." Viele Unternehmen aus Orscholz würden bereits den Doppelnamen in ihrer Anschrift nutzen. Warum Mettlach-Orscholz dann nicht auch offiziell machen? Auf Kiefers Initiative ist zurückzuführen, dass sich die Ortsräte im vergangenen Jahr mit diesem Thema befasst hatten. Aus seiner Enttäuschung über das Ergebnis der Abstimmung macht er keinen Hehl: Das Gros hatte Nein gesagt. "Jetzt habe Rat und Verwaltung ein Feigenblatt für die Ablehnung. Dabei sind die Ortsräte nur ein Eunuchen-Verein", sagte Kiefer. Seit zig Jahren werde von der Stärkung der Ortsräte geredet - ob SPD- oder CDU-geführte Landesregierung: Bislang sei es bei Ankündigungen geblieben und die Ortsräte seien "Eunuchen-Vereine" geblieben. "Sie haben doch die Kommunalaufsicht angerufen, da die Ortsräte bei einigen Themen nicht gefragt worden sind", kontert CDU-Fraktionschef Bernhard Schneider. So lange die Sache nicht offiziell sei, bleibe jedem unbenommen, den Doppelnamen "Mettlach-Orscholz anzubringen", ergänzt Schneider. Er lehnte Kiefers Vorstoß eben so ab wie Reinhard Halberstadt von der FDP. "Haben wir sonst keine Sorgen?", fragt der Liberale.Wie Ortsräte stärken?Grundsätzlich darüber zu reden, wie man die Position der Ortsräte stärken könne, dazu sei er bereit, sagt FBM-Sprecher Joachim Badelt. Doch für den Doppelnamen gibt es auch von dem Kommunalpolitiker der Freien Bürger Mettlach ein ganz klares Nein. "Ich hätte gerne einen Doppelnamen gehabt", meint indessen Albert Kirchen von der Links-Partei. Das mehrheitliche Nein zu dem Vorstoß sieht er in der Antipathie der Orscholzer begründet. Nohns Ortsvorster und SPD-Ratsmitglied Reinhold Behr sieht große Unterschiede zwischen Berg und Tal. "Das stimmt doch nicht", kontert Bürgermeisterin Judith Thieser. Derweil moniert SPD-Fraktionschef Jörg Zenner eine detaillierte Kosten-Nutzen-Rechnung. Diese hätte als Grundlage für eine Diskussion werden können. "Man hätte wirklich mehr draus machen können", kritisiert er. Joachim Mohr (CDU) fordert Kiefer auf, den Ausdruck "Eunuchen-Verein", wie Kiefer die Ortsräte bezeichnet hat, zurückzunehmen. Die Gremien, die sich ehrenamtlich engagierten, hätte diese negative Bezeichnung nicht verdient. Kiefer lehnt aber ab.

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