Ernte eingeholt Zur Weinlese von der Obermosel an die Saar 

Sehndorf/Ayl · Die Riesling-Traubenlese auf der Ayler Kupp ist ein Höhepunkt der Weinlese im Weingut Petgen-Dahm. Die Steillage macht die Arbeit schwierig.

  Knochenarbeit: Traubenlese in den Steillagen der Ayler Kupp. Die Mühen haben sich wieder gelohnt. Ralf Petgen ist mit der Qualität zufrieden.

 Knochenarbeit: Traubenlese in den Steillagen der Ayler Kupp. Die Mühen haben sich wieder gelohnt. Ralf Petgen ist mit der Qualität zufrieden.

Foto: Ruppenthal

Früher als sonst geht in diesen Tagen die Traubenlese der saarländischen Winzer zu Ende. Der Regen Anfang September hat ihnen einen Super-Jahrgang vermasselt. Die Winzer mussten sich sputen, das vollreife Lesegut zur weiteren Verarbeitung schnell und unbeschadet in die Keller zu bringen. Das ist auch weitgehend gelungen.

Höhepunkt für das Weingut Petgen-Dahm aus Sehndorf, das größte saarländische und eines der erfolgreichsten an der Obermosel, bildete aber die Riesling-Traubenlese auf der Ayler-Kupp – an der Saar also. Nach der Regenperiode schien dabei wieder die Sonne, so dass sich Ralf und Brigitte Petgen über eine hochreine Auslese mit einem Mostgewicht von über 90 Öchsle freuen dürfen.

Es war aber für alle Akteure wieder ein echter Kraftakt, bis die Trauben geerntet und heil im Keller gelandet waren. Zum einen galt es wieder mal für Betriebsleiter Carlo Jakobs und seine 14 zumeist jungen Helfer, darunter Ralf und Brigitte Petgens Sohn Max und Schwiegersohn Philipp, die Trauben mit der Hotte auf dem Rücken aus dem extrem steilen Wingert hoch und runter zum Traktor und dem Transportanhänger zu schaffen. Und auch die Fahrt von Sehndorf nach Ayl bei Saarburg und wieder zurück gilt nicht unbedingt als Vergnügungsakt.

Dafür kann sich aber das Ergebnis sehen lassen. Die 40 Ar große, extrem steile Rebfläche mit ihren fünf Einzellagen hoch über der Saar – zum Teil mit 40 Jahren alten Weinstöcken besetzt – werden zwar nur um die 40 Hektoliter Ertrag, aber dafür besten Saar-Riesling erbringen.

Schon in den vergangenen Jahren sorgte der einzige Saarwein „aus dem Saarland“ (die Rebfläche steht zwar in Rheinland-Pfalz, das Weingut indes befindet sich im Perler Ortsteil Sehndorf) mit hervorragenden Qualitäten für Furore.

Aber wie von Winzerpräsident Gerd Petgen zu hören war, werden auch die übrigen saarländischen Winzer die Weinfreunde mit guten Qualitäten verwöhnen können, wenn auch nicht in der Menge und Güte früherer Jahre – und das trotz einem für sie überaus schwierigen Jahr.

Für Ralf und Brigitte Petgens Sohn Max steht zudem demnächst ein besonderes Abenteuer an. Er wird in Kürze zu einem dreimonatigen Praktikum im Weingut Herzog nach Marlborough in Neuseeland reisen, um praktische Erfahrungen für sein Weinstudium zu sammeln.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort