Schwemlingen Leser moniert überwucherten Weg

Schwemlingen · Wolfgang Schnur aus Schwemlingen ist sauer: „Was wurde vor Wochen dem Wähler so manches versprochen, unter anderem zu den Themen Sicherheit und Radwege“, schreibt er an unsere Redaktion. Und ergänzt: „Schaut man sich mit offenen Augen die vorhandenen Radwege an, bleibt leider nur Kopfschütteln und Unverständnis.“

 Da ist nur schwer durchzukommen: Der Geh- und Radweg zwischen Schwemlingen und Ballern ist zugewuchert.

Da ist nur schwer durchzukommen: Der Geh- und Radweg zwischen Schwemlingen und Ballern ist zugewuchert.

Foto: Wolfgang Schnur

Ein besonderes gravierendes Beispiel ist ihm nach seinen Ausführungen auf dem kombinierten Geh- und Radweg zwischen Schwemlingen und Ballern ins Auge gefallen. „Trotz Meldung von zuwachsenden Gehwegen an die Stadtverwaltung erfolgt leider keine sofortige Abhilfe“, moniert Schnur. Neben dem wuchernden Strauchwerk am Wegesrand sieht er noch andere Belege dafür, dass Fußgänger und Radfahrer keine Lobby besitzen: „Nicht nur Grünwuchs und Äste sind eine Gefahr, sondern auch immer mehr parkende Autos auf Gehwegen.“

Somit nehmen die Verantwortlichen es nach Ansicht von Schnur „weiterhin in Kauf, dass Fußgänger mit und ohne Kinderwagen und Behinderte Mitbürger mit Gehhilfen oder Rollstühlen den schützenden Raum des Gehweges verlassen müssen, um auf die Straße auszuweichen“. Hier setze die Verwaltung der Stadt Merzig falsche Prioritäten und räume der ständigen Kontrolle der bewirtschafteten Parkflächen eine viel größere Bedeutung zu als der regelmäßigen und flächendeckenden Kontrolle der Geh- und Radwege. „Es wird hier mehr als fahrlässig mit der Sicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmer, unseren Kindern und Enkelkindern sowie unseren behinderten Mitbürgern umgegangen“, findet Schnur.

Die Merziger Stadtverwaltung sieht in dem von Schnur aufgegriffenen Fall allerdings andere in der Verantwortung: „Der auf den Bildern gezeigte Rad- und Fußgängerweg zwischen Ballern und Schwemlingen fällt in den Verantwortungsbereich des Landesbetriebs für Straßenbau (LfS), der von der Stadtverwaltung Merzig um Rückschnitt der Grünfläche gebeten wurde.“ Davon abgesehen habe das Wetter der vergangenen Wochen auch auf den Grünflächen der Kreisstadt Merzig für ein enormes Wachstum gesorgt. „Aufgrund der Vielzahl an Flächen, die die Mitarbeiter des Baubetriebshofes im gesamten Stadtgebiet mit den 17 Stadtteilen pflegen müssen, bedeutet dies eine kaum zu bewältigende Mammutaufgabe“, heißt es in einer Stellungnahme aus dem Rathaus. Vor diesem Hintergrund bittet die Kreisstadt Merzig um Verständnis, wenn das öffentliche Grün in diesen Wochen nicht in gewohnter Art und im üblichen Umfang gemäht beziehungsweise geschnitten werden kann.

Den Vorwurf von Schnur, dass zu wenig auf die Verkehrssicherheit und auf geltende Regeln etwa beim Abstellen von Autos geachtet werde, weist die Stadtverwaltung indes zurück: „Die Kreisstadt Merzig überwacht sowohl die bewirtschafteten Parkplätze als auch das Parkverhalten auf Gehwegen. Dem kommt die Kreisstadt Merzig im Rahmen ihrer personellen Möglichkeiten auch nach.“ Dabei ist sich die Kreisstadt Merzig nach eigenem Bekunden „ihrer Verantwortung gegenüber Fußgängern (insbesondere älteren Mitbürgern, Menschen mit Handicap, Kindern) sehr wohl bewusst“. Allerdings, so heißt es weiter aus dem Rathaus: „Eine permanente Überwachung aller Straßen kann allein aus personellen Gründen nicht gestemmt werden.“

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