Zerrissene Absperrung bei den Wölfen

Merzig · Während die Wölfe im Gehege das Wetter genossen, mussten die Läufer beim Wolfstrail des LV Merzig an ihre Grenzen gehen. Björn Kammer kam als erster ins Ziel, lief aber 100 Meter weniger als der Zweite. Er wurde trotzdem zum Sieger erklärt.

 Beim Merziger Wolfstrail waren 102 Läufer am Start – weniger als im Vorjahr, dennoch war der Veranstalter zufrieden. Foto: Ruppenthal

Beim Merziger Wolfstrail waren 102 Läufer am Start – weniger als im Vorjahr, dennoch war der Veranstalter zufrieden. Foto: Ruppenthal

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Glücksgefühle stellten sich bei Björn Kammer nicht ein, als er am vergangenen Sonntag im "Garten der Sinne" einlief. "Normalerweise müsste ich disqualifiziert werden", sagte der 33-Jährige nach der Zielankunft beim 2. Wolfstrail des LV Merzig . In 52:27 Minuten lief der Athlet des LC Völklingen als Erster ins Ziel. Auf den letzten Metern der 13 Kilometer langen Strecke unterlief ihm aber ein unverschuldetes Missgeschick. "Irgendjemand hat wohl mutwillig eine Absperrung abgerissen", erklärte der LV-Vorsitzende Ralf Holbach: "Dadurch ist der Führende etwa 100 Meter weniger gelaufen." Die Veranstalter ließen das Ergebnis aber stehen. Zuvor hatten sie sich mit Titelverteidiger Christian Zimmer abgestimmt, der 81 Sekunden hinter Kammer als Zweiter ins Ziel kam. "Der Lauf war an sich gut abgesperrt. Das ist natürlich ärgerlich, dass es so gelaufen ist. Ich hatte aber über eine Minute Vorsprung und hätte das Ding auf jeden Fall gewonnen", sagte Kammer. Klar ist: Ein Wolf war es nicht, der sich an der Absperrung zu schaffen machte. Die Raubtiere genossen den Sonnenschein und ließen sich durch die dicht am Wolfsgehege vorbeigeleiteten Läufer nicht irritieren. Den Kurs über 330 Höhenmeter mit dem höchsten Punkt im "Garten der Sinne" empfand Zimmer jetzt als deutlich schwerer - auch wenn die zweite Auflage des Trails vermehrt über Asphalt führte. "Die Strecke war noch anspruchsvoller, es gab viel mehr Steigungen", sagte der 35-Jährige: "Es war ein superschnelles Rennen. Ich lief auf den ersten Kilometern noch mit Björn zusammen. Aber er ist ein Top-Straßenläufer, da konnte ich später nicht mehr mithalten."

Im Frauenlauf war Josie Bruns aus Merzig die Schnellste. In 1:09:51 Stunden lag die 31-Jährige 69 Sekunden vor Claudia Klein von der LSG Schmelz-Hüttersdorf - und sie hätte sogar noch Kraftreserven gehabt. "Ich habe das Ganze falsch eingeschätzt. Weil es so warm war, ging ich es zu verhalten an. Aber ich freue mich natürlich über den Sieg", sagte Bruns, die im Vorjahr Vierte wurde. Die Strecke hätte aus Sicht der Siegerin etwas "trailiger" sein können: "Das war ein bisschen schade."

Dass die Teilnehmerzahl mit 102 Läufern klar unter den mehr als 200 aus dem Vorjahr lag, war aus Sicht des Veranstalters zu erwarten. "Die 100 war unsere Wunschzahl. Im vergangenen Jahr hatten wir noch den Tag der offenen Tür der Bundeswehr. Dazu gab es jetzt keinen Jugendlauf und in Trier fand parallel der Halbmarathon statt. Von daher sind wir mit der Starterzahl zufrieden", sagte Holbach. Lob gab es von den meisten Läufern: "Die Strecke war sehr anstrengend, aber einfach super und landschaftlich sehr schön", sagte Christoph Werner aus Merzig . "Große Wiederholungsgefahr", sah Jochen Severin aus Beckingen nach seiner ersten, aber wohl nicht letzten Teilnahme.

Zum Thema:

Auf einen Blick Ergebnisse beim 2. Wolfstrail des LV Merzig . Frauen: 1. Josie Bruns (Merzig ) 1:09:51,4 Stunden; 2. Claudia Klein (LSG Schmelz-Hüttersdorf) +1:09 Minuten; 3. Silke Mertes (Merzig ) +5:11; 4. Antje Dincher (ohne Verein) +5:53; 5. Yvonne Selzer (TV Losheim) +8:33. Männer: 1. Björn Kammer (LC Völklingen) 52:27,2 Minuten; 2. Christian Zimmer (Team Hoffeld) +1:21; 3. Sebastian Wintringer (BSG Homburg) +3:31; 4. Volker Lorenz (LV Merzig ) +4:13; 5. Markus Schäfer (ohne Verein) +5:51; 6. Michael Henkes (LC Rehlingen ) +5:56; 7. Frank Hawner (LC Rehlingen ) +6:18; 8. Tobias Kawerau (LV Merzig ) 6:42. bene

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