Meinung Zeit, sich von altertümlichen Strukturen zu verabschieden

Ist der Weggang der Postbank aus Merzig wirklich so ein großes Malheur? Zugegeben: Für alle Postbank-Kunden, die auf die Bankdienstleistungen vor Ort angewiesen sind, ist es mehr als ärgerlich, dass ihnen die Filiale vor der Nase zugemacht wird.

 Martin Trappen

Martin Trappen

Foto: Robby Lorenz

Aber was wird sich denn für alle anderen spürbar im Alltag ändern? Briefe und Pakete wird man wie gewohnt in der Brauerstraße aufgeben und abholen können – vermutlich noch zu erweiterten Öffnungszeiten und mit zusätzlichen Service-Angeboten, darunter ein Kiosk und Copy-Shop.

Wer jetzt befürchtet, Merzig werde zum Dorf, übertreibt dann doch ein wenig. Es mag eine Zeit gegeben haben, in der die örtliche Postfiliale eine wichtige Lebenslinie in jedem Dorf, jedem Ort, jeder Stadt war. Aber ich würde behaupten, diese Zeit haben wir im Jahr 2022 doch allmählich hinter uns gelassen. Vielleicht sollten wir uns von solchen altertümlichen Strukturen und Vorstellungen endgültig befreien. Merzig bleibt Merzig – mit oder ohne Post(bank). Direkt neben der Filiale entsteht die Neue Mitte Merzig. Und zeigt, dass diese Stadt durchaus gedeiht.

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