„Wölfe“ fletschen zu spät die Zähne

Merzig · Die Handballer des HSV Merzig-Hilbringen haben den Auftakt zu den Heimwochen in der Oberliga verpatzt. Im verkappten „Saarderby“ gegen die VTZ Saarpfalz entdeckten die Wölfe zu spät ihren Kampfgeist.

 Tomas Kraucevicius setzt hier am Gästekreis zum Wurf an. Kurz vor Schluss ließ der Litauer den HSV mit dem 24:26 noch mal hoffen. Foto: Britz

Tomas Kraucevicius setzt hier am Gästekreis zum Wurf an. Kurz vor Schluss ließ der Litauer den HSV mit dem 24:26 noch mal hoffen. Foto: Britz

Foto: Britz

In der Merziger Thielsparkhalle laufen am Samstag die letzten Minuten. Noch einmal holen die Trommler des HSV Merzig-Hilbringen alles aus sich heraus, die rund 200 Zuschauer feuern ihre Handballer im Oberliga-Duell mit der VTZ Saarpfalz nach Leibeskräften an - doch es soll nicht reichen. Tomas Kraucevicius verkürzt mit seinem Wurf in die linke Ecke auf 24:26, doch danach pfeffert der Litauer den Ball noch mal über den Kasten des überragenden Zweibrücker Torwarts Peter Pcola, woraufhin die letzten Sekunden ereignislos verstreichen.

Nach der zweiten Niederlage in Folge macht sich bei den Handballern des HSV Ernüchterung breit, denn sie war absolut vermeidbar. "Ich glaube, wir haben alleine in der ersten Halbzeit sieben, acht hundertprozentige Bälle vergeben", ärgerte sich HSV-Rechtsaußen Marius Merziger. "Klar mussten wir wegen der Ausfälle improvisieren. Die Niederlage war dennoch unnötig", sagte der 23-Jährige, der selbst mit Schulterschmerzen angeschlagen in die Begegnung gegangen war.

Dazu fehlten den "Wölfen" die Verletzten Julius Rost, Norbert Petö, Christian Jung - und letztlich auch der nötige Biss über 60 Minuten. "Ich finde, dass wir zu spät wach geworden sind, und ich bin natürlich enttäuscht. Mit unserer Körpersprache war ich über weite Strecken nicht zufrieden", meinte HSV-Trainer Marcus Simowski.

Zu Beginn besaß sein Team leichte Vorteile, konnte sich aber nicht absetzen. Zweibrückens Torwart Pcola hatte bis zur Pause bereits zwölf Paraden auf dem Konto, am Ende waren es deren 20, die den Wölfen letztlich den Zahn zogen.

Bis zum 5:5 verlief das Spiel ausgeglichen, dann setzte sich die VTZ auf drei Tore ab (8:5) und ging mit einem 14:10 in die zweite Hälfte. Dort erwischten die Gäste den besseren Start, zogen über 16:10 bis auf 23:15 davon, womit die Partie eine Viertelstunde vor Schluss bereits gelaufen schien. Dann aber kamen die Wölfe , angetrieben vom Publikum, mächtig auf, der Rückstand schmolz Tor um Tor. Vor allem Kraucevicius und Laszlo Kincses übernahmen auf der rechten Angriffsseite Verantwortung, erzielten 14 der 24 Merziger Treffer, sodass es plötzlich nur noch 23:25 stand - doch die Aufholjagd kam zu spät.

Bitter zudem: Lars Pfiffer verletzte sich an der Schulter, ihm droht für den nächsten Heimauftritt das Aus. Dort trifft der nun mit 10:6 Punkten sechstplatzierte HSV am Samstag, 19.30 Uhr, auf den Aufsteiger HSG Kastellaun/Simmern.

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