Wölfe fallen über die Zebras her

Merzig · Kurz vor Ende einer Horror-Saison trumpfte Handball-Oberligist HSV Merzig-Hilbringen im letzten Heimspiel noch mal groß auf. Das 29:25 gegen Illtal zeigte, was ohne Verletzungspech möglich gewesen wäre.

 Sebastian Klein brachte die Illtaler Torhüter zur Verzweiflung. Sieben Treffer gelangen dem HSV-Linksaußen, der sich schon mal für den Einsatz in der Gehörlosen-Nationalmannschaft warm warf. Foto: Klos

Sebastian Klein brachte die Illtaler Torhüter zur Verzweiflung. Sieben Treffer gelangen dem HSV-Linksaußen, der sich schon mal für den Einsatz in der Gehörlosen-Nationalmannschaft warm warf. Foto: Klos

Foto: Klos

Die Fans des Handball-Oberligisten HSV Merzig-Hilbringen mussten in dieser Saison so einiges mitmachen. Zuerst durften sie über die frühe Tabellenführung jubeln. Als sich die Spieler dann reihenweise verletzten, mussten sie fassungslos zuschauen, wie das dezimierte Wölfe-Rudel in der Tabelle abstürzte und sogar um den Ligverbleib kämpfte.

Als am Donnerstag im Thielspark die Schluss-Sirene ertönte, war alles vergessen. Der HSV hatte die HF Illtal 29:25 bezwungen und dem Ligazweiten im letzten Heimspiel eine Lehrstunde verpasst. "Die Jungs hatten so viel Pech. Das war ein versöhnlicher Abschluss", freute sich Manfred Latz, der alle Heimspiele sah. "Was am Ende ist, bleibt in Erinnerung", sagte Marcus Simowski zufrieden.

An diesem Samstag wird seine Mannschaft um 18 Uhr in Budenheim um die letzten Punkte kämpfen, doch daran dachte der HSV-Trainer nach dem Vatertags-Coup zunächst nicht. "Ich gratuliere meinem Team und der tollen Abwehr, die in den letzten Spielen Grundstein des Erfolgs war. Meine Spieler wollten diesen Sieg unbedingt", schwärmte Simowski. Die Revanche gegen die Gäste, die im Titelduell gegen Mundenheim knapp scheiterten, war auch überfällig gewesen. Weder in der Runde noch im Pokal konnten die Wölfe den Saar-Rivalen in den letzten Jahren bezwingen. Sechs Mal in Folge wurden die Wölfe von den Zebras überrannt. Diesmal wollten sie Beute machen, obwohl es ja eigentlich um nichts mehr ging. Nach den Siegen gegen Mülheim, Völklingen und Saulheim war der Klassenverbleib sicher, trotzdem legten die Gastgeber los wie die Feuerwehr: 4:1, 11:5, 15:10 (Pause). Erster Mann an der Spritze war David Pfiffer. Wie in Saulheim warf der Rückraumspieler acht Tore. Sieben Bälle netzte er in Halbzeit eins ein, fünf Monate nach seinem Wadenbeinbruch. Teamkollege Sebastian Klein warf sich schon mal für den Einsatz in der Gehörlosen-Nationalmannschaft warm. In Berlin wird der schnelle Linksaußen ab dem 13. Mai für Deutschland um den EM-Titel kämpfen, in Merzig legte er Illtal sieben Bälle ins Netz und brachte die Torhüter mit Hebern zur Verzweiflung. Uneinholbare neun Tore betrug der Vorsprung, als Marius Merziger zum 24:15 (45.) traf. Tomas Kraucevicius hatte davor sein letztes Heimspiel-Tor im Wölfe-Trikot erzielt. Kommende Saison tritt der Litauer für den Liga-Rivalen VTZ Saarpfalz an. Der Abschied tat weh. "Ich war zwei Jahre hier und hatte eine schöne Zeit - mit glücklichem Ende", freute sich der 30-jährige Linkshänder.

Die Tore des HSV Merzig-Hilbringen : David Pfiffer 8/1, Sebastian Klein 7, Tomas Kraucevicius 4, Marius Merziger 4, Julius Rost 3, Norbert Petö 3.

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