Serie: Merzig-Wadern rockt „Wir sind schon eine klassische Stadtfest-Band“

Merzig · Wer in Merzig-Wadern Feste besucht, dürfte sie kennen: Die Band tonwerk ist auf vielen Bühnen im Grünen Kreis zuhause.

 Wenn tonwerk auf die Bühne tritt, dürfen die Festbesucher sich auf Rock, Pop, NDW, Oldies und vieles mehr freuen.

Wenn tonwerk auf die Bühne tritt, dürfen die Festbesucher sich auf Rock, Pop, NDW, Oldies und vieles mehr freuen.

Foto: Tonwerk

Man stelle sich vor: Gesucht wird eine Band für Auftritte auf Hochzeiten, Stadtfesten, Firmenfeiern und Kirmes-Veranstaltungen in Merzig-Wadern. Sie soll organisiert und flexibel sein und die Musik-Jahrzehnte 1960 bis 2020 in allen Genres abdecken. Kann eine Band all das wirklich bieten? – tonwerk kann. Und wie sie das schaffen, erzählen sie uns im Interview.

Wieso seid ihr genau so eine Band und wie könnt Ihr diese große Bandbreite abdecken?

Florian Reinert: Wir haben drei Sängerinnen und können so bei fast allen Liedern dreistimmigen Gesang bieten. Andere Coverbands sind, was das Repertoire angeht, hingegen oft gefangen. Außerdem sind wir sehr strukturiert und organisiert.

Musiker sind in der Regel ja eher unorganisiert. Was macht ihr denn anders?

Florian Reinert: Ja, das stimmt. Das versuchen wir zu vermeiden. Von der ersten Anfrage bis hin zum Auftritt unterstützen wir unsere Kunden. Ob es nun um eine Anmeldung bei der Gema oder ums Marketing geht, wir sind in solchen Fragen kompetent. Wir haben zum Beispiel auch einen Marketingkatalog mit Werbe-Unterstützung, technische Partner, und bei unseren Auftritten haben wir immer die Rechnung schon dabei. So nehmen wir den Kunden Arbeit ab.

Michael Glaub: Außerdem sind wir alle mit Herz und Seele dabei. Es macht uns Spaß, und ich glaube, das sieht man bei unseren Auftritten auch.

Ihr seid neun Musiker. Da ist es doch sicher ohnehin schwierig mit der Organisation?

Thomas Bastian: Bei unserem Programm werden wir uns einig, indem jeder sagt, was er gerne spielen würde und das alles ausprobiert wird. Wir haben auch schon Lieder geprobt wie zum Beispiel „Uptown funk“ von Mark Ronson und Bruno Mars – das ging gar nicht. Solche missglückten Versuche lassen wir einfach sein, damit sich keiner von uns verstellen muss. Dabei haben wir keine Schwierigkeiten, uns einig zu werden.

Und wie arrangiert ihr die Proben mit den Terminen von neun Musikern?

Michèle Wagner: Wir sind ein eingespieltes Team. Deswegen müssen wir nicht so oft proben (lacht). Während der Saison sind die Auftritte selbst die Probe.

Eine Saison dauert ungefähr von Mai bis Oktober. Was macht ihr  außerhalb dieses Zeitraums?

Florian Reinert: Da proben wir meistens einmal die Woche. Seit zwei Jahren haben wir aber auch ein Weihnachts-Spezial. Damit treten wir dann beispielsweise auf dem Weihnachtsmarkt in Merzig auf, damit die Pause nicht so lange ist. Seit kurzem machen wir auch Firmenfeiern, und die gibt es vor allem in der Neben-Saison.

Wie viele Shows macht ihr ungefähr im Jahr?

Florian Reinert: Wir steigern uns jedes Jahr. Allein in den letzten zwei Monaten hatten wir fünf Auftritte. Pro Jahr ist das schwer zu sagen, da wir in verschiedenen Besetzungen spielen.

Und wo spielt ihr vorwiegend?

Florian Reinert: Vor allem im Landkreis Merzig-Wadern. Letztes Jahr sind wir beim Viezfest in Merzig aufgetreten. Außerdem waren wir beispielsweise auf der Homburger Braunacht und dem Stadtfest St. Ingbert. Wir sind schon eine klassische Stadtfest-Band, spielen aber auch bei Hochzeiten und Privat- sowie Firmenfeiern.

Welche Musik gibt es bei euren Auftritten zu hören?

Nadine Schönwiese: Rock, Pop, Hiphop, NDW, Oldies, Blues und auch ein bisschen Jazz. Wir sind in der Tat recht vielseitig durch die verschiedenen Richtungen der einzelnen Musiker. Wir haben mittlerweile fast 100 Songs im Repertoire.

Welche denn zum Beispiel? Das ist ja eine große Auswahl.

Michèle Wagner: „Ain’t Nobody“ von Chaka Khan spielen wir bei jeder Show. Einzigartig bei uns ist „Drop Dead Beautiful“ von Six Was Nine, das haben nicht viele im Repertoire. „It’s Raining Man“ und „Lady Marmelade“ sind Lieder, die nur mit vielen Sängern richtig gut klingen. Deshalb können wir sowas machen.

Florian Reinert: Wir machen auch ein Abba-Medley. Dabei verbinden wir sieben Abba-Songs in insgesamt acht Minuten. Bei Stadtfesten sind die Lieder der 90er-Jahre auch sehr gefragt. Da darf natürlich „Wannabe“ von den Spice Girls nicht fehlen.

Nadine Schönwiese: Neue Lieder gibt es bei uns auch. So spielen wir zum Beispiel „Cheap Thrills“ von Sia oder „No Roots“ von Alice Merton.

Wie entscheidet ihr, welche Lieder wann gespielt werden?

Florian Reinert: Es gibt feste Set-Listen. Wir haben unter anderem eine Liste für fünf Stunden und eine für drei Stunden. Vor der Saison stellen wir die insgesamt fünf Listen gemeinsam zusammen.

Also ist alles genau geplant?

Michael Glaub: Nicht ganz. Wenn wir zum Beispiel auf einer Hochzeit spielen, gibt es oft im Vorhinein besondere Wünsche.

Die Brautleute wünschen sich meistens bestimmte Songs zum Hochzeitstanz oder für Vorträge. Solche Songs studieren wir dann auch kurzfristig ein.

Dafür muss man als Team gut eingespielt sein. Wie lange gibt es „tonwerk“ denn nun schon?

Florian Reinert: „tonwerk“ gibt es seit 2012, die Band schon seit 2011.

Wie hieß die Band denn davor?

Florian Reinert: „Shit Happens“.

Und „Shit Happens“ war, Eurer Meinung nach, kein geeigneter Name für eine Stadtfest-Band?

Florian Reinert: Nicht wirklich. Wir wollten sowieso einen deutschen Namen und haben zu der Zeit in einem Gebäude von Villeroy und Boch geprobt, quasi in einem Tonwerk. Da ist uns ziemlich schnell die Doppeldeutigkeit des Wortes aufgefallen, und wir hatten den perfekten Namen: „tonwerk“.

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