„Wir sind für den Ernstfall gerüstet“

Merzig-Wadern · Notfallpläne liegen vor, Feuerwehren üben mit den Mitarbeitern von Haco und Globus den Ernstfall. Nach der Evakuierung des Merziger Kauflandes wegen eines Dachstuhlbrandes am 20. August hat die SZ nachgefragt.

 Einsatz der Feuerwehr im Kaufland am 20. August. Foto: Lerner

Einsatz der Feuerwehr im Kaufland am 20. August. Foto: Lerner

Foto: Lerner

Beißender Rauch drang durch die Lüftungsanlage in den gesamten Markt: So beschreiben Kunden des Kauflandes der Lokalredaktion Merzig-Wadern , wie sie die Auswirkungen des Dachstuhlbrandes in dem Merziger Einkaufsmarkt am Mitwoch, 20. August, miterlebt haben (die SZ hatte berichtet). Sie nennen es einen Skandal, dass trotz des Qualms, der sich nach ihrer Darstellung in dem Einkaufscenter verteilte, kein Rauch- oder Feuermelder ausgelöst wurde - selbst dann nicht, als sich der Qualm über die Lüftungsanlage im Markt verteilt hatte. "Auch die Sprinkleranlage funktionierte scheinbar nicht", beschwerten sich Zeugen des Geschehens. Die Marktleitung habe ihrer Meinung nach zu spät reagiert und die Kunden wie die Belegschaft viel zu lässig informiert, dass der Markt wegen einer "Betriebsstörung" gleich schließe.

Diese Vorwürfe will Kaufland indes nicht auf seinen Mitarbeitern sitzen lassen. Schnell und gewissenhaft haben sie nach Worten einer Unternehmenssprecherin reagiert und die Kunden vorsorglich evakuiert. Die Evakuierung sei ruhig und kontrolliert abgelaufen.

"Da der Rauch von oben an der Decke entlang zog und daher den Sensor der Sprinkleranlage nicht erreichte, wurde diese nicht in Gang gesetzt", sagte die Kaufland-Sprecherin auf SZ-Anfrage. Alle Filialen der Lebensmittelkette sind nach ihren Worten mit der erforderlichen Anzahl von Rauch- und Feuermeldern ausgestattet, ebenso mit den vorgeschriebenen Sprinkleranlagen. Regelmäßig würden Schulungen für die Mitarbeiter stattfinden, ein Notfallplan gebe darüber Auskunft, wie sich das Team in Notfällen zu verhalten hat.

Einen solchen Plan hat auch Klaus Birtel, Geschäftsführer des Waderner Einkaufszentrums Haco, stets in der Schublade, wie er auf SZ-Anfrage erklärte. "Wir sind auf Ausnahmefälle bestens vorbereitet", sagte er. Sicherheit nennt der Geschäftsführer als oberstes Gebot. So werde regelmäßig mit der Waderner Feuerwehr der Ernstfall geprobt - auch mit dem Personal. "Zudem haben wir Sicherheitsbeauftragte im Haus, die die Mitarbeiter immer wieder unterweisen." Feuerlöscher gibt es laut Birtel in dem Einkaufszentrum genügend - ebenso Sprinkleranlagen, die im Falle eines Brandes sofort anspringen. "Zuvor werden die Kunden von Durchsagen gewarnt." Zudem haben die Verantwortlichen von Haco zwei Stromaggregate installieren lassen, die im Notfall einspringen und die Versorgung mit Elektrizität vorübergehend übernehmen können.

Regelmäßige Feuerwehrübungen sind auch im Losheimer Globus ein Teil der Sicherheitsvorkehrungen für den Ernstfall. "Unser Markt ist auf einen Brand gut vorbereitet", sagte Geschäftsleiter Peter Müller auf SZ-Anfrage. Zudem wurde ein Notfallplan ausgearbeitet, der nach den Worten Müllers allen Mitarbeitern einmal pro Jahr erklärt wird. "Der Plan sieht vor, dass bei Brandverdacht zunächst ein interner Alarm ausgelöst wird. Die Brandmeldeanlage benachrichtigt automatisch oder durch Aktivierung eines Mitarbeiters die Feuerwehr. Umgehend begeben sich Mitarbeiter zu den Notausgangstüren, um im Ernstfall schnell zu handeln." Der Treffpunkt für die Hausfeuerwehr ist die Brandmeldeanlage. Dort werden weitere Schritte eingeleitet. Wie der Leiter der Haustechnik und Haussicherheit Peter Weiler versicherte, werden die Abläufe bei einer Brandmeldung viermal im Jahr geübt. "Ist tatsächlich Gefahr im Verzug, entscheidet die Marktleitung sofort über die Evakuierung. Eine solche Hausräumung proben wir jährlich." Zudem seien 50 Mitarbeiter zu Ersthelfern ausgebildet worden. "Sie werden alle zwei Jahre vom Deutschen Roten Kreuz geschult", sagte Weiler.

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