Wer eine Reise tut, der hat was zu erzählen

Merzig · An die Riviera, nach Neuseeland oder nach Kanada. Viele Merziger sind ganz schön weit rumgekommen – und haben einiges erlebt: Grizzlybären aus nächster Nähe oder gewaltige Kühlschränke zum Beispiel.

Die Ferien gehen auf die Zielgerade, die schönste Zeit des Jahres neigt sich für viele ihrem Ende entgegen. Zurück bleiben bei denen, die bereits ihren Urlaub genießen konnten, viele Erinnerungen - an schöne, weniger schöne, skurrile, lustige, aufregende Momente, die sie im Urlaub erlebt haben. Wir haben uns in Merzig unter Passanten umgehört, welches Urlaubserlebnis bei ihnen am nachhaltigsten haften blieb.

Sehr gefallen hat es Thomas Thiesen, 40, aus Merzig bei seinem Aufenthalt vor kurzem an der Amalfiküste im Westen Italiens. ,,Die Häuser dort haben mich sehr beeindruckt, da sie in die Felsen hineingebaut wurden", sagt er. Ebenfalls nach Italien reiste Natalina Heinz-Teres, 29, aus Losheim am See. Sie besichtigte Verona und war von der Altstadt angetan. ,,Das ist die Stadt von Romeo und Julia. Natürlich habe ich auch den berühmten Balkon besichtigt", sagt die Losheimerin und schwärmt weiter: ,,Die Villa Medici mit ihrer Parkanlage ist wunderbar."

Bis ans andere Ende der Welt verschlug es Hans Peter Klinkert aus Bilsdorf. Der 56-Jährige reiste nach Neuseeland . Die ,,Unberührtheit der Natur, ohne menschlichen Eingriff" habe ihn besonders fasziniert, erzählt er. Erstaunt haben ihn die über 2000 Jahre alten Kauribäume mit einem Umfang von bis zu zehn Metern. Auch die Weite des Landes machte Eindruck auf den 56-Jährigen: Um den nächstgelegenen Supermarkt zu erreichen, müssen die Einwohner oft 30 bis 40 Kilometer zurücklegen. ,,Nahrungsmittel gibt es dort deshalb nur in großen Mengen. Die Kühlschränke sind so groß wie Kleiderschränke", erzählt Klinkert. Auch die Einwohner der Insel haben es ihm angetan, sie seien ,,sehr sozial und miteinander verbunden".

Etwas komplett anderes erlebte Marc Hagerter: Der 32-jährige Merziger geriet auf einem Camping-Urlaub in der Wildnis Kanadas in eine brenzlige Situation. Als er sich einmal in seinem Zelt aufhielt, hörte er draußen einen mächtigen Grizzlybären um seine provisorische Behausung streifen. ,,Zwei Stunden lang musste ich warten, bis der Bär weg war", erzählt er. In die Berge ins Oberallgäu verschlug es Josef Anell, 75 aus Zerf. ,,Mein Lieblingsberg ist der 2500 Meter hohe Widderstein in Bad Hindelang bei Oberstdorf", sagt er.

Der Merziger Mateusz Zoch, 18, fuhr für eine Woche nach Danzig in Polen, seinem Geburtsland. ,,In der Altstadt gibt es noch heute viele kaputte Häuser, die durch den Krieg zerstört wurden. Sie befinden sich noch in diesem Zustand und wurden nicht wieder aufgebaut", erinnert er sich. Dass auch ein Jahrzehnte zurückliegender Urlaub sich bis heute einprägen kann, beweist Gisela Leinen aus Merzig . Ihr besonderes Erlebnis liegt im Jahr 1983 . Mit ihrer besten Freundin fuhr die heute 85-Jährige damals an die Riviera. ,,Wir fuhren dieselbe Strecke entlang, wie die Fürstin Gracia Patricia, die dort ein Jahr zuvor verunglückte."

Es muss nicht immer weit weg sein. Manchmal reicht ein Ausflug in die nächste Stadt, wie das Beispiel von Hedwig Zengerli aus Besch zeigt: Die 79-Jährige traf vor kurzem in Merzig alte Freunde, die sie 36 Jahre lang nicht gesehen hatte. ,,Es war für mich sehr schön, meine Bekannten nach all der Zeit wiederzusehen", sagt sie.

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