Schultanz Wenn Tanzen Schule macht

Merzig · Mit 450 Teilnehmern verbuchte die saarländische Schultanzmeisterschaft eine Rekordbeteiligung. Zwei Podestplätze für den Kreis.

 Bei den Gruppen siegte das A-Team. Unter dem Dach der Merziger Tanzschule „La Danse“ sind bei dieser Formation Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulen aus dem grünen Kreis vereint – beispielsweise vom Peter-Wust-Gymnasium Merzig, dem Hochwald-Gymnasium Wadern und der Peter-Dewes-Gemeinschaftsschule Losheim.

Bei den Gruppen siegte das A-Team. Unter dem Dach der Merziger Tanzschule „La Danse“ sind bei dieser Formation Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulen aus dem grünen Kreis vereint – beispielsweise vom Peter-Wust-Gymnasium Merzig, dem Hochwald-Gymnasium Wadern und der Peter-Dewes-Gemeinschaftsschule Losheim.

Foto: Oliver Morguet

In der Merziger Stadthalle ging es zu wie in einem Bienenstock. 450 Schüler, vom Erstklässler bis zum Abiturienten, wuselten teilweise wild durcheinander. So viele wie noch nie bei der Meisterschaft. Und keine leichte Aufgabe für die Betreuer und Trainer, da den Überblick zu behalten und ihre Schützlinge rechtzeitig zum Start vollzählig auf die Tanzfläche zu bringen. Besonders gefordert: Daniela Cancemi, die an diesem Vormittag gleich elf Gruppen aus dem Raum St. Wendel mit 120 Kinder und Jugendlichen betreute. Die 37-Jährige arbeitet hauptberuflich als Trainerin für Kinder- und Jugendsport mit Schwerpunkt Tanz. Sie hat alle Choreographien selbst erarbeitet.

„Eine Herausforderung liegt darin, dass ich für jede Arbeitsgemeinschaft nur 40 bis 45 Minuten Zeit fürs Training habe. Zum anderen verarbeite ich in den Stücken verschiedene Musikrichtungen und muss oft verschiedene Kulturen in die Gruppen integrieren“, erklärt sie. So hätten Mädchen mit islamischem Hintergrund häufig Berührungsängste: Sie wollten nicht gerne vor Publikum auftreten und schämten sich auch für manche Bewegung. Diese Scheu und Zurückhaltung konnte sie unter anderem dadurch abbauen, dass sie indische und orientalische Musik verwendet und auch Bewegungsmaterial aus diesen Kulturkreisen in die Stücke eingebaut hat.

Udo Ulrich, Schulsportbeauftragter des Saarländischen Landesverbandes für Tanzsport (SLT) zeigte sich mit der Meisterschaft hochzufrieden: „Die Wertungen werden jetzt digital abgegeben und unmittelbar ausgewertet, das hat den Ablauf wesentlich erleichtert. Die früher oft langen Ausrechnungspausen sind weggefallen, was eine zügige Abwicklung mit so vielen Teilnehmern überhaupt erst ermöglichte.“

Auch von den gezeigten Leistungen war er angetan: „Die Darbietungen waren abwechslungsreich und sehr ansprechend. Darüber hinaus haben die Schultanzmeisterschaften gezeigt, dass sie Menschen zusammenführen. Es haben Schülerinnen und Schüler anderer Kulturkreise ebenso teilgenommen wie Behinderte von Förderschulen, so dass es eine Veranstaltung für alle war.“

Bereits zum wiederholten Mal war Albert Polch als Wertungsrichter im Einsatz: „Ich war schon beeindruckt, wie sich diese Veranstaltung entwickelt hat. Zum einen, was die Teilnehmerzahlen anbelangt, zum anderen, was da geboten wurde: Große tänzerische Vielfalt auf hohem Niveau!“ Dort liege aber auch ein Problem, weil die verschiedenen Stile innerhalb einer Kategorie oft nur schwer miteinander vergleichbar seien. „Die Veranstaltung hat aber zweifellos Potenzial. Ich hoffe, dass der Aufwärtstrend anhält und freue mich schon aufs nächste Mal.“

Das tun auch die Schüler der  Gemeinschaftsschule Schaumberg Theley. Sieben Mädchen aus den Klassen fünf bis sieben sowie ein Junge aus der Klassenstufe fünf waren erstmals bei dem Wettbewerb am Start – und traten im Bereich „Gruppentänze Tanz AGs Schulen“ zusammen mit zwölf weiteren konkurrierenden Mannschaften auf. Am Ende belegten die Theleyer den starken  dritten Platz – unmittelbar vor der Gruppe „Cool Gang“ Gemeinschaftsschule St. Wendel. Jennifer Leathers, die Leiterin der Tanz-AG, war mehr als zufrieden: „Wir freuen uns riesig über diesen beachtlichen Erfolg. Unsere Darbietung war in eine Rahmengeschichte, in der eine Verbrecherbande beim Versuch, einen Safe zu knacken, von drei Polizisten ertappt wird, eingebettet. Das kam beim Publikum besonders gut an. Es hat uns großen Spaß gemacht und trug zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls bei.“

Neben Rang drei für die Theleyer Formation gab es einen weiteren Podiumsplatz für den Kreis St. Wendel. Anna Aatz und Florian Raber (Grundschule Neumünster/Gymnasium Wendalinum) belegten Platz zwei bei den Paartänzern.

Alle Ergebnisse im Internet unter www.tanzen-slt.de

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