"Weihnachten fällt aus" "Hoffentlich passiert das nicht"

Merzig. Mit lang anhaltendem Applaus und stehenden Ovationen feierten am Freitag mehr als 400 begeisterte Besucher das Musical-Ensemble des Gymnasiums am Stefansberg. Es war eine großartige schauspielerische und musikalische Leistung, die die rund 25 Mitglieder der Musical-AG der Merziger Schule auf die "Bretter" brachten

Merzig. Mit lang anhaltendem Applaus und stehenden Ovationen feierten am Freitag mehr als 400 begeisterte Besucher das Musical-Ensemble des Gymnasiums am Stefansberg. Es war eine großartige schauspielerische und musikalische Leistung, die die rund 25 Mitglieder der Musical-AG der Merziger Schule auf die "Bretter" brachten. Unter Leitung von Musiklehrerin Christa Kaspar-Hort hatten die Schüler fast aller gymnasialer Altersgruppen in farbenfrohen Kostümen, mit perfekt einstudierten Tänzen und großer Sangeskunst ihr Publikum überzeugt. Im Orchestergraben neben der Musiklehrerin und Pianistin befanden sich weitere Musiker, denen man zu keiner Zeit ihren Amateurstatus anmerkte. Eigentlich fing alles ganz harmlos an. Der Kalender zeigt den 1. August. Weihnachtsmann Ambrosius Schneeweiß (Jens Hoffmann) hält gerade seinen Sommerschlaf und die Engel sind mit alltäglichen Arbeiten des Himmels beschäftigt. Als Schneeweiß von seinem Himmelsvolk geweckt wird, um sich auf die Weihnachtszeit vorzubereiten, ist er ungehalten. Er beklagt, dass die Menschen gar nicht mehr wissen, weshalb das Fest gefeiert wird. Es ginge nur noch um Kommerz und Geschenke, um genervte Weihnachtseinkäufer und Hektik in den Familien. Dieser Gedanke erzürnt den heiligen Mann. Er hat die Schnauze voll und beschließt kurzerhand vor seinen völlig bestürzten Engeln: "Weihnachten fällt in diesem Jahr aus". Wie die Engel das den Menschen klar machen sollen, ist eine schwierige Geschichte. Während sich auf der Erde geschäftige Kaufleute bereits zum Sommerausgang um Umsätze mit Weihnachtsgebäck und allerlei Firlefanz Gedanken machen und Kinder über riesigen Wunschzetteln brüten, ergeht an die Engel der Auftrag, die Menschen schriftlich zu benachrichtigen. Alle erhalten den himmlischen Brief mit der Hiobsbotschaft. Nur einer Familie entgeht die Benachrichtigung. Die Mutter ist hochschwanger und man bereitet sich aufs Weihnachtsfest vor. Ein himmlischer Beobachter verfolgt die Szene. Hektik bricht aus. Die Darsteller präsentierten sich derart überzeugend, dass selbst den Besuchern der Schrecken in den Gesichtern stand. "Eine Katastrophe, dieses Jahr ohne Weihnachten". Während der Vormittagsvorstellung für Merziger Grundschüler habe es verängstigte Nachfragen der kleinen Besucher gegeben, ob es dieses Jahr wirklich so schlimm käme, erzählte GaS-Direktor Albert Ehl. "Ich bin sehr stolz auf diese Truppe, die jedes Jahr ihre große Klasse unter Beweis stellt", freute sich der Schulleiter. Seit Mai habe man in jeder Woche zwei Probetage absolviert. In der Endphase habe man an den meisten Samstagen ebenfalls geprobt. "Es hat sich gelohnt", sagte Ehl, und sein großes Kompliment galt allen Akteuren, aber auch den unterstützenden Eltern. Selbstverständlich endete dieses Musical - wie jede gute Geschichte - mit einem Happy End. "Weihnachten fällt in diesem Jahr doch nicht aus", so die Botschaft am Ende dieser bemerkenswerten Musical-Produktion.Henrik, meinst Du, man kann dem Ambrosius Schneeweiß glauben, was er da androht?Henrik: Ich glaube schon. Der meint das ernst und lässt Weihnachten ausfallen. Das würde ich nicht gut finden.In dem Musical sagen manche Erdenkinder: "Kein Problem, dann feiern wir eben Ostern doppelt". Siehst Du das genau so?Henrik: Nein, das sehe ich nicht so. Ich möchte schon lieber Weihnachten feiern. Wir feiern zu Hause doch immer Weihnachten.Hoffen wir gemeinsam, dass es noch einmal gut geht und auch in diesem Jahr Weihnachten stattfindet. Was steht dann bei Dir auf dem Wunschzettel?Henrik: Hmmm, ich weiß nicht, ob ich das schon sagen soll. Na gut, ich sag's: Ein Fotoapparat, ein kleiner.

Auf einen Blick Die Mitwirkenden des Musical-Ensembles und ihre Klassenstufe: Schauspiel: Jens Hoffmann (12), Frederike Winkler (11), Tassilo Welsch (11), Malin Jacob (11), Lisa-Marie Bernardi (7c), Konstantin Kiefer (6), Lisiane Bies (6c), Annika Schulz (6c), Emma Schnubel (6c), India Grün (7c), Anika Hensgen (7c), Julie Schneider (7c), Sarah Dreher (7c), Eliza Schulien (7c), Isabelle Klasen (8a), Anna Morbe (8a), Ines Scholtes (8b), Fanziska Kiefer (8d), Rebecca Richter (10b), Rebecca Thiel (ehemalige Schülerin). Orchester: Peter Lang (11), Myriam Dibos (12), Sina Dibos (Ehemalige) Christoph Hort (Gast), Matthias Kiefer (Gast), Christa Kaspar-Hort (Gesamtleitung). owa

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