Arbeitskalender für November Was gibt’s auf den Streuobstwiesen zu tun?

Merzig-Wadern · Der Verband der Gartenbauvereine Saarland/Rheinland-Pfalz gibt einige Tipps zu den Arbeiten, die im November auf den Streuobstwiesen anstehen.

 (Symbolfoto)

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Foto: dpa/Patrick Seeger

Im November und Dezember herrschen die richtigen Voraussetzungen, um Obstbäume zu pflanzen. Was genau zu tun ist, hat der Verband der Gartenbauvereine Saarland/Rheinland-Pfalz zusammengestellt. In diesen Monaten regnet es normalerweise genug, damit die gepflanzten Bäume nicht gegossen werden müssen und die jungen Wurzeln anwachsen können. Der Boden sollte allerdings nicht gefroren sein.

Damit der Baum ein langes Leben vor sich hat, sollte zuerst der Standort genauer betrachtet werden. Hier empfiehlt sich eine Bodenanalyse durchzuführen, bei der die Bodenaktivität und der Huminstoffgehalt bestimmt werden sollten. Auch ist auf ausreichenden Platz zu achten, da die meisten Streuobstbäume auf einer Sämlingsunterlage veredelt sind und somit große Kronen ausbilden. Ein Abstand zwischen den Bäumen von mindestens zehn Metern ist hier einzuhalten.

Beim Pflanzen des Baumes sollte das Pflanzloch mindestens eine Größe von 80 mal 80 mal 60 Zentimeter haben, damit der verwendete Wühlmauskorb mit eingebracht werden kann und die Feinwurzeln genügend aufgelockerten Boden vorfinden. Ob der Wühlmauskorb nun verzinkt oder unverzinkt sein sollte, ist jedem selbst überlassen. Beide Ausführungen haben ihre Vor- und Nachteile. Ebenfalls sollten Streuobstwiesenbesitzer unbedingt einen Stützpfosten vor der Pflanzung in die Pflanzgrube einschlagen, damit sie den jungen Baum nicht mit dem Hammer verletzten.

Beim Schnitt kann die Baumschule helfen

Wer den Baumschnitt beherrscht, sollte beschädigte Wurzeln entfernen und die vorhandenen Wurzeln so schneiden, dass eine gleichmäßige Verteilung der Wurzelmasse vorliegt. Neben der Stammverlängerung sollten maximal vier Leitäste, die gut an Stamm verteilt sind, verbleiben. Eine starke Einkürzung der verbleibenden Äste regt das Wachstum im Frühjahr an und ist die Grundlage für eine gesunde und stabile Kronenentwicklung. Diese Schritte können auch in einer Baumschule erledigt werden.

Sehr wichtig bei der Pflanzung ist es, die Veredelungsstelle mindestens zehn bis 15 Zentimer über dem Erdreich zu positionieren, empfiehlt der Verband weiter. Diese ist an der Verdickung des Stammes oberhalb der Wurzel zu erkennen. Liegt die Veredelungsstelle tiefer oder gar im Boden, so wird die Unterlage austreiben und die aufgenommenen Nährstoffe in ihr eigenes Wachstum und nicht in das Wachstum des gewünschten Obstbaumes stecken.

Wer dem jungen Baum einen sehr guten Start ermöglichen möchten, kann dem Erdreich jetzt ein Mykorrhiza-Präparat beimischen, um die Nährstoffaufnahme zu verbessern und eine Grundlage für einen vitalen Hochstamm zu legen.

Die Baumscheibe sollte nun die ersten Standjahre freigehalten werden, damit Gräser und Blütenpflanzen keine Konkurrenz für den Baum darstellen können.

Sollte die Bodenanalyse gezeigt haben, dass eine Ausbringung von Kalk notwendig ist, so sollte diese bei feuchter Witterung oder Schnee erfolgen, um eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten.

Falllaub kompostieren

Um den Pilzbefall von Obstbäumen zu reduzieren, sollte jetzt das Falllaub von der Wiese entfernt werden. Hierdurch werden die vorhandenen Pilzsporen, die an den Blättern haften, von der Wiese abgeräumt und das Infektionsrisiko wird stark minimiert. Das anfallende Laub können Wiesenbesitzer kompostieren und für die kommenden Jahre als Dünger oder Bodenverbesserer verwenden.

Julen und Nisthilfen bauen

Die Tage werden immer kürzer und die Zeit, auf der Obstwiese tätig zu sein, wird von Tag zu Tag knapper. Jedoch können die dunklen Stunden auch sinnvoll genutzt werden – für den Bau von Nisthilfen für Vögel und Insekten Julen für die Streuobstwiese. Durch die Bereitstellung von Nistmöglichkeiten wird die Anzahl der auf der Wiese vorkommenden Insekten und damit die Bestäubung der Blüten gefördert. Ansitzstangen, sogenannte Julen, werden oft von Greifvögeln benutzt, um nach Beute Ausschau zu halten. Hierdurch können Streuobstwiesenbesitzer Probleme mit Wühlmäusen entgegenwirken. Ebenfalls verhindern sie hiermit Astabbrüche, die durch Greifvögel entstehen, die sich auf neu gepflanzte Bäume setzten.

Die Streuobstbörse vom Verband der Gartenbauvereine kann Menschen helfen, die eine Wiese kaufen oder verkaufen wollen. Inserate oder Gesuche nach Obst, Wiesen, Dienstleistungen oder Geräten können im Internet kostenlos eingestellt werden.

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