Wadern baut schnelles Internet auf

Wadern. In Wadern ist der Startschuss zum Aufbau eines kostenlosen WLAN-Netzes in der Innenstadt gefallen. Die Stadtverwaltung hat eine Testphase auf dem Marktplatz gestartet. Bei einer positiven Resonanz soll das Projekt ausgeweitet werden, kündigte Bürgermeister Fredi Dewald an (die SZ berichtete bereits). Den Stein ins Rollen gebracht hatte ein Antrag der Jungen Union (JU)

Wadern. In Wadern ist der Startschuss zum Aufbau eines kostenlosen WLAN-Netzes in der Innenstadt gefallen. Die Stadtverwaltung hat eine Testphase auf dem Marktplatz gestartet. Bei einer positiven Resonanz soll das Projekt ausgeweitet werden, kündigte Bürgermeister Fredi Dewald an (die SZ berichtete bereits).

Den Stein ins Rollen gebracht hatte ein Antrag der Jungen Union (JU). Der CDU-Nachwuchs forderte im Sommer die Verwaltung dazu auf, die mobile Datenanbindung für Laptops und Smartphones im Stadtkern zu verbessern. "Die Lösung dafür wäre ein kostenloses WLAN-Netz", schlug damals der JU-Vorsitzende Michael Molitor vor.

Das sahen die Verantwortlichen im Waderner Rathaus zwar ein, doch galt es zunächst, neben der Klärung der technischen Realisierbarkeit, vor allem die rechtlichen Rahmenbedingungen zu prüfen. Und die haben es in der Tat in sich. Die so genannte Störerhaftung, die im Telekommunikationsgesetz verankert ist, würde den Betreiber des WLAN-Zugangspunktes dafür zu Rechenschaft ziehen, wenn über diesen Zugang das Internet zu strafbaren Zwecken missbraucht würde. "Diese rechtlichen Klippen galt es, zu umgehen", erklärt Walter Mörsdorf, im Rathaus für die EDV zuständig, die Vorgehensweise der Verwaltung. Mittlerweile hat die Frage des öffentlichen Internetzugangs Wellen bis nach Berlin geschlagen. So hat die saarländische CDU-Landtagsfraktion eine parlamentarische Initiative für öffentlich zugängliche WLAN-Netze gestartet. Andere Bundesländer haben eine gemeinsame Bundesratsinitiative mit gleicher Zielsetzung geplant. Um eine der bestehenden Rechtslage angepasste Lösung zu finden, haben sich die JU und die Verantwortlichen im Waderner Rathaus gemeinsam nach alternativen Betriebsmöglichkeiten umgesehen und sich für die technische Lösung des Unternehmens Hotsplots entschieden. Das Unternehmen fungiert in der ersten Testphase als Partner der Stadt Wadern und übernimmt die Haftung für die Verwaltung.

"Ein freies WLAN bringt der Stadt nur Vorteile", freut sich der Bürgermeister Fredi Dewald (SPD). So soll es die Verweilqualität in der Stadt erhöhen und Touristen bessere Informationsmöglichkeiten bieten, erklärt der Verwaltungschef die Situation. Die Testphase soll zunächst bis Ende des Jahres laufen, wobei nicht nur die Resonanz in der Bevölkerung und bei den Touristen getestet wird, sondern auch die Alltagstauglichkeit des Systems. "Je nach Verlauf der Testphase planen wir eine Ausweitung des Projektes", sagt der Wirtschaftsförderer der Stadt Wadern, Martin Vorreiter, die Pläne der Verwaltung. "Ich freue mich, dass das Projekt so schnell verwirklicht werden konnte", sagte der JU-Stadtverbandsvorsitzende Michael Molitor. Ergänzend fügte er noch hinzu: "Nichtsdestotrotz werden wir uns weiterhin für eine Änderung der bestehenden Rechtslage einsetzen, damit noch mehr Bürger in den Genuss von kostenlosem WLAN kommen können".

Christian Koch, der Projektleiter der JU, unterstrich, dass dies ein Riesenfortschritt bei dem Thema sei. Daher freue er sich, dass die Waderner Bürger und Besucher der Stadt nun die ersten im Saarland seien, die einen kostenlosen öffentlichen WLAN-Hotspot nutzen können. owa

"Ein freies WLAN bringt Wadern nur Vorteile."

Fredi Dewald, Bürgermeister

Auf einen Blick

Wie funktioniert das WLAN auf dem Marktplatz? Wer kostenlos via WLAN auf dem Marktplatz surfen will, sollte bei der Touristinformation der Stadt Wadern einen Gutschein mit den Zugangsdaten abholen. Dieser ist kostenlos und gilt für insgesamt sechs Stunden Verweildauer auf der Datenautobahn. "Ohne diesen Gutschein ist unser Hotspot ebenfalls öffentlich zugänglich, das Surfen kostet dann allerdings 50 Cent pro Stunde, was wir für einen fairen Preis halten", erklärt Martin Vorreiter. owa

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