Vor Ort Englisch lernen

Merzig · Bei einer einwöchigen Exkursion nach Irland lernten die Schüler im Zuge des bilingualen Politikunterrichtes am Merziger Gymnasium am Stefansberg viel über Geschichte, Kultur und Sprache der Grünen Insel.

 Schöne Erinnerungen nehmen die Schüler des Stefansberg-Gymnasiums von ihrer Exkursion nach Irland mit. Foto: Schule/ehl

Schöne Erinnerungen nehmen die Schüler des Stefansberg-Gymnasiums von ihrer Exkursion nach Irland mit. Foto: Schule/ehl

Foto: Schule/ehl

Für eine Schülergruppe des Gymnasiums am Stefansberg (GaS) stand kürzlich eine so genannte Intensivlernphase auf dem Programm. Mag der Begriff auf den ersten Blick eher nüchtern klingen, so steckt dahinter jedoch eine einwöchige Exkursion nach Irland, bei der sich die Zehntklässler hautnah mit der Geschichte, Kultur und Sprache der grünen Insel beschäftigten.

Die Intensivlernphase im Inch House in Irland ist Bestandteil des bilingualen Politikunterrichtes, der seit dem Schuljahr 2014/15 am GaS im Rahmen des Schwerpunkts Englisch gewählt werden kann. Diese Exkursion ermöglicht einen intensiven Kontakt mit Einheimischen, so dass neben Sachinformationen auch die Fremdsprachenkenntnisse vertieft werden können.

"Einen besonders tiefen Eindruck hinterließen die persönlichen Gespräche mit Zeitzeugen, die den Nordirlandkonflikt miterlebt haben", berichtet Schulleiter Albert Ehl. Respektvoll lauschten die Schüler unter anderem den Erzählungen John Guthries, der den Nordirlandkonflikt aus protestantischer Sicht schilderte: "The force of argument is stronger than the argument of force" - "Argumentieren ist stärker als Gewalt" oder "Destroy an enemy by making him your friend" - "Mache deinen Feind zum Freund" gehörten zu den Leitsätzen, mit denen Friedensaktivisten seinerzeit versucht haben, durch einen persönlichen Einsatz die irische Geschichte positiv mitzugestalten. Ebenso beeindruckend war der persönliche Kontakt der Schüler zu Jon McCourt, einem ehemaligen Mitglied der katholischen Untergrundorganisation IRA, der inzwischen aber weltweit als Friedensarbeiter tätig ist. Jon McCourt beschrieb die "Troubles", die Unruhen in Nordirdland aus katholischer Sicht und führte die Schüler zu den Schauplätzen des berüchtigten Blutsonntag von 1972. Am "Bloody Sunday" kamen bei einem Militäreinsatz der britischen Armee 13 unbewaffnete katholische Zivilisten in der nordirischen Stadt Derry ums Leben. Dieser Tag gilt als Ausgangspunkt der Eskalation der Gewalt in Nordirland in den 70er und 80er Jahren. Neben dem strengen Geschichtsprogramm standen aber auch Ausflüge in die spektakuläre Natur Irlands, irische Musik und ein Rundgang durch die Stadt Derry auf dem Programm. In Derry konnten die Schüler zudem eine Menschenrechtsorganisation und das St. Cecilia's College besuchen. "Zusammengefasst war die Irlandfahrt ein voller Erfolg", sagt Ehl: Oder um es mit den Worten der Schüler zusammenzufassen: "The best class-trip ever" - "Die beste Klassenfahrt aller Zeiten."

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