Von Mantelsonntagen und Kartoffeltagen

Merzig. Die Herausgeberin des Buches "Alltag, Sonntag, Feiertag - Sitten und Bräuche in Saar-Lor-Lux", Monika Sommer-Hasenstein, und Mitautor Dittmar Lauer aus Kell am See lasen aus dem Werk der Autoren Edith Braun, Marianne Haas-Heckel, Dittmar Lauer und des kürzlich verstorbenen Fernand Lorang aus Luxemburg. 2007 waren Luxemburg und die Großregion Kulturhauptstadt Europas

Merzig. Die Herausgeberin des Buches "Alltag, Sonntag, Feiertag - Sitten und Bräuche in Saar-Lor-Lux", Monika Sommer-Hasenstein, und Mitautor Dittmar Lauer aus Kell am See lasen aus dem Werk der Autoren Edith Braun, Marianne Haas-Heckel, Dittmar Lauer und des kürzlich verstorbenen Fernand Lorang aus Luxemburg. 2007 waren Luxemburg und die Großregion Kulturhauptstadt Europas. Die Herausgeberin betont ausdrücklich, dass dieses Werk nicht nur auf dieses spezielle Jahr 2007 konzipiert war. Das Buch sei vielmehr als Sammelwerk zu verstehen, das fortlaufend ergänzt werden soll. "Wir warten gespannt auf Band II", sagte Museums-Leiterin Dr. Ingrid Jakobs in ihrer Begrüßung. Die Idee zur Herausgabe dieses Buches sei als Mitglied von EUROPage Saar-Lor-Lux entstanden, sagte Sommer-Hasenstein. Erntedankbräuche Sie beschrieb den Schalk Fernand Lorangs "Allerheiligen". Das Recht auf ein anständiges Grab stehe jedem Verstorbenen zu, auch wenn zu dessen Lebzeiten kein Hahn nach ihm gekräht habe. Dittmar Lauer hatte sich auf "Erntedank" konzentriert, mit Matthias Claudius im Mittelpunkt. Lauer beschreibt alte und neue Erntedankbräuche, darunter die Hochwälder Kartoffeltage.Das Buch ist im Merziger Gollenstein-Verlag erschienen in der Reihe Malstatter Beiträge aus Gesellschaft, Wissenschaft, Politik und Kultur. Jahreszeiten prägen Alltag Die Gliederung des Buches berücksichtigt regionale Familientraditionen und die Jahreszeiten. "Sie waren es ja, die den Alltag, die Sonn- und Feiertage unserer Vorfahren maßgeblich geprägt haben", sagte Ingrid Jakobs. Bräuche rund ums Jahr werden beschrieben, wie der Brezelsonntag, die Hexennacht, der Pfingstquack, Kirmes, Weihnachten, Neujahr und Fastnacht. Jakobs ging auf den damals verbreiteten Mantelsonntag ein, als das Landvolk in die Stadt fuhr, um sich eine Woche vor Allerheiligen einen neuen Mantel zu kaufen. Damals kam auch zweimal im Jahr die Näherin ins Haus, um Kleidung zu ändern. Hierbei machten alle Neuigkeiten die Runde. Aus dem Publikum kam dazu eine Ergänzung über die so genannten Hin- und Herkleider. Die wurden für den Weg zur Arbeit, für Besuche und Besorgungen benutzt. Zusätzlich gab es natürlich den Sonntagsmantel, die Sonntagsschuhe und die Sonntagskleider ganz allgemein. Dass diese alten Bräuche nicht in Vergessenheit geraten, dazu soll auch die aktuelle Aktion der Beleg-Sammlung von alten Merziger Geschäften beitragen.

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