Von Fastenbrechen bis Santa Claus

Kaum startete die Schule in diesem Jahr, begannen nach Worten von Dirk Dillschneider aus Merzig im September die Eid-Al-Adha-Festtage in Doha. "Das Opferfest zählt zu den ganz großen Festivitäten im Kalender des Islam, das Opferfest wird hier in Doha ähnlich gefeiert wie Weihnachten bei uns", verrät der Realschullehrer für Biologie und Chemie , für den mit dem Job in dem Emirat ein Traum in Erfüllung geht. Am 22. August hob sein Flugzeug ab - in seine neue Heimat. Derzeit ist er der einzige Saarländer, der an 140 weltweiten Auslandsschulen als Schulleiter tätig ist. "Die Schulgemeinschaft war durch den ertrunkenen Jungen an der Küste Zyperns tief erschüttert und wollte etwas tun. Binnen einer Woche kamen mehr als 8000 Qatar-Rial zusammen, etwa 2000 Euro. Die haben wir sofort dem Aktionsbündnis Deutschland hilft überwiesen." Da die Schule laut Dillschneider im nächsten Jahr den Schülern die Möglichkeit eröffnen möchte, eine Hochschulzugangsberechtigung zu erlangen, wurde kurzerhand im Team weiter an der Vorbereitung des Gemischtsprachigen Internationalen Baccalaureat (GIB) gearbeitet. In den Ferien nach Dubai

Kaum startete die Schule in diesem Jahr, begannen nach Worten von Dirk Dillschneider aus Merzig im September die Eid-Al-Adha-Festtage in Doha. "Das Opferfest zählt zu den ganz großen Festivitäten im Kalender des Islam, das Opferfest wird hier in Doha ähnlich gefeiert wie Weihnachten bei uns", verrät der Realschullehrer für Biologie und Chemie , für den mit dem Job in dem Emirat ein Traum in Erfüllung geht. Am 22. August hob sein Flugzeug ab - in seine neue Heimat. Derzeit ist er der einzige Saarländer, der an 140 weltweiten Auslandsschulen als Schulleiter tätig ist.

"Die Schulgemeinschaft war durch den ertrunkenen Jungen an der Küste Zyperns tief erschüttert und wollte etwas tun. Binnen einer Woche kamen mehr als 8000 Qatar-Rial zusammen, etwa 2000 Euro. Die haben wir sofort dem Aktionsbündnis Deutschland hilft überwiesen."

Da die Schule laut Dillschneider im nächsten Jahr den Schülern die Möglichkeit eröffnen möchte, eine Hochschulzugangsberechtigung zu erlangen, wurde kurzerhand im Team weiter an der Vorbereitung des Gemischtsprachigen Internationalen Baccalaureat (GIB) gearbeitet.
In den Ferien nach Dubai

Die Reise in den Eid-al-Adha-Ferien startete in Dubai und ging über Sharjah zurück nach Doha. "Ich habe zwei deutsche Auslandsschulen in den Nachbaremiraten besucht und mir einen Eindruck über die Pädagogik und das Schulleben vor Ort gemacht. Die Deutsche Internationale Schule in Sharjah ist etwa genauso groß, wie die Deutsche Internationale Schule Doha und ist ebenfalls eine GIB-Schule", sagt der Schulleiter. Die Deutsche Internationale Schule in Dubai biete das Deutsche Internationale Abitur an. "Zwischendurch haben der GIB-Koordinator der Schule Daniel Lauris und ich in Dubai die ganzen Entwürfe und Unterlagen vorbereitet und alles online hochgeladen. Zum Glück blieb noch ein wenig Zeit, um sich die Hauptattraktionen von Dubai anzusehen, bevor es dann zur International-Diploma-Programme-Fortbildung ging." Was ihn faszinierte: "Die Gastschule in Dubai hatte den atemberaubenden Blick auf das bekannten Hotel Jumeirah Beach und war unweit vom Burj al Arab entfernt."
Karneval der Kulturen

Weiter ging es in diesem ersten Halbjahr, und der erste Projekttag "Karneval der Kulturen" stand ins Haus, bei dem in der Klassenstufen 1 bis 10 Schüler aller Nationen kleine Präsentationen, Tänze, Plakate und Stücke im schuleigenen Auditorium aufführten oder beispielsweise im Fach Chemie die großen historischen wissenschaftlichen Errungenschaften in der arabischen Welt thematisiert wurden.

Aufgrund der großen Hitze fand der 25. Geburtstag des Tages der deutschen Einheit Ende Oktober im St.Regis-Hotel an der Westbay der Stadt statt. Die Botschaft hatte mehr als 1000 Personen eingeladen, und eine besondere Rolle durfte die Deutsche Internationale Schule in Doha spielen. Schüler gestalteten dazu Mauersteine, die während einer kurzen Vorführung nach den Reden des Botschafters Hans-Udo Muzel in Anwesenheit S.E. Dr. Hamad bin Abdulaziz Al Kuwari (Minister of Culture, Arts and Heritage), S.E. Shk. Mohammed bin Abdulrahman Al-Thani (Assistant Foreign Minister for International Cooperation), Bundespräsident a.D. Christian Wulff und S. E. Ibrahim Fakhroo (Chief of Protocol, Ministry of Foreign Affairs), umgestoßen wurden. Schüler der Deutschen Internationalen Schule Doha verteilten außerdem echte deutsche Brezeln und führten Gäste zur eigens aufgestellten Unterschriftenwand. "Es hat mich sehr gefreut auch mit dem Altbundespräsidenten Christian Wulff und seiner Frau sprechen zu können. Die Familie signierte die schuleigenen Mauersteine. Auch Marianne Buggenhagen, die neun Goldmedaillen bei den Paralympischen Sommerspielen gewann und drei Weltrekorde hält, signierte den Stein. "Im Gespräch mit mir berichtete sie, dass bereits zwei Schulen ihren Namen tragen."
Spiel mit dem Licht

Das nächste Projekt in diesem Schuljahr gemeinsam mit der katarischen Partnerschule war das Science-Festival zum Thema "Licht". Dabei wurden in vielen Schulen des arabischen Raumes in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Filme angeschaut und Experimente mit Licht durchgeführt. "Die Schüler hatten großen Spaß dabei, zusammen die Lochkamera zu bauen, egal ob Grundschüler oder Sekundarschüler", erzählt Dillschneider weiter. Als Höhepunkt nannte er das Malen mit Licht und die Aufnahme mit Zehn-Sekunden-Belichtung. "Die Sprache war kein Thema, man sprach Englisch, und wenn die Kenntnisse nicht reichten, wurde einfach mit Arabisch weitergemacht."
Santa Claus steppt

Für die Deutschen ist es Tradition Weihnachten zu feiern. In Katar gibt es laut Dillschneider dieses Fest in dieser Form nicht. "Die Schulgemeinschaft lädt deshalb zum Winterbasar ein, es wurden Gedichte, Theaterstücke und musikalische Darbietungen nahezu aller Klassenstufen im Auditorium der Schule angeboten. Die Schule ist weihnachtlich geschmückt mit großem Weihnachtsbaum. Das Hotel Kempinski verkauft Plätzchen, der Santa Claus darf in der Schule selbstverständlich auch nicht fehlen", verrät er. "In der Schule wird der Winterbasar auch dafür gefeiert, um den vielen Unterstützern von den Sponsoren bis zum ehrenamtlichen Schulvorstand Dankeschön zu sagen." Selbstverständlich dürfe ein Weihnachtsprogramm der Schüler nicht fehlen. "So wurde ein Steptanz ‚Santa Claus is coming' von den Kindern der Klasse 2a aufgeführt, von Klassenstufe 7 eine Weihnachtsgeschichte vorgespielt und modern interpretiert, um nur wenige Highlights zu nennen." Bis zum Ferienbeginn am 18. Dezember, im Übrigen der Qatar National Day, stand - so der Schulleiter - noch jede Menge auf dem Programm. So baute die gesamte Schule samt Kindergarten in der Mainhall Lebkuchenhäuser, die Vorlage wurde von einem großen Hotel in der Stadt Doha geliefert, und die Schüler bauten sich jeder selbst ein Lebkuchenhaus. "Eine Tradition, die wir erstmals auf die gesamte Schule ausweiten. Das war ein Riesenspaß", berichtet Schulleiter Dirk Dillschneider weiter. Außerdem fand im Vorfeld des Qatar National Day der "Darb al Saai" statt. "Dort werden in Doha auf einem riesigen Platz Zelte aufgebaut, um die Traditionen dieses Landes kennenzulernen, wie beispielsweise Falkenjagd, Kamelreiten, katarische Handwerkskunst, Vorführungen mit Reitpferden und vieles andere mehr", erläutert er. "Dieses Event ist für jeden ein Muss, der die Traditionen des Gastlandes kennen lernen möchte", ergänzt Dillschneider.

Die Schule habe sich einiges für dieses Schuljahr vorgenommen. "Viel Zeit für Privates bleibt da nicht. Ich habe seit zwei Monaten ein Haus in einer größeren Wohnanlage bezogen und fahre am Wochenende gerne an einen der vielen Sandstrände zum Entspannen", verrät er und wünscht den Merzigern ein frohes Weihnachtsfest. "Ich bleibe dieses Mal in Katar und lasse es dort ruhig angehen."

Zum Thema:

Auf einen BlickDie Deutsche Internationale Schule Doha (DIS) gehört zum Netzwerk der 140 Deutschen Auslandsschulen (DAS), die von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesverwaltungsamtes im Auftrag des Auswärtigen Amtes gefördert werden. Von Kuala Lumpur bis Kiew, von Toronto bis Tokio legen Deutsche Auslandsschulen Wert auf die individuelle Förderung und Mehrsprachigkeit ihrer Schüler sowie auf die Begegnung der Kulturen. Von der Bundesrepublik Deutschland gefördert und mit qualifiziertem Lehrpersonal ausgestattet, erhalten die Schüler der Deutschen Schulen im Ausland eine bilinguale Ausbildung. Mit ihrer pädagogischen, ihrer akademischen Qualität und ihrem bikulturellen Profil gehört die DIS Doha zu den herausragenden Schulen des Landes. Die Schule hat derzeit mit Kindergarten etwa 300 Schülerinnen und Schüler. Die Klassengröße liegt an der Schule maximal bei 25 Schülern, der Durchschnittswert liegt bei komfortablen 16 Schülern. An der Schule wird ab Klassenstufe 1 neben Deutsch und Arabisch auch Englischunterricht angeboten, Französisch startet dann ab Klassenstufe 6. Im Kindergarten und in der Vorschule lernen alle Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, Deutsch als Fremdsprache spielerisch. Dieses Angebot wird dann in den Klassenstufe 1 bis 10 durch zusätzliche Deutsch-als-Fremdsprache-Stunden ergänzt. red

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