Von der Schule in die Politik

Merzig · Landtagsabgeordneter Frank Wagner will in der Bildungspolitik Akzente setzen.

 Frank Wagner lässt für die Arbeit als Landtagsabgeordneter in den nächsten fünf Jahren sein Amt als Schulleiter ruhen.Foto: Sebastian braun

Frank Wagner lässt für die Arbeit als Landtagsabgeordneter in den nächsten fünf Jahren sein Amt als Schulleiter ruhen.Foto: Sebastian braun

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Wie die freiwillige Ganztagsschule gestärkt werden kann, hat der frisch gebackene Landtagsabgeordnete Frank Wagner ganz klar vor Augen. "Wir wollen das Modell, das im Saarland sehr erfolgreich ist, mit mehr Lehrerstunden ausstatten", verrät der Pädagoge. "Ab dem kommenden Schuljahr werden wir ein Konzept ausarbeiten, das dann im Schuljahr 2018/2019 an einigen Schulen als Modellversuch anläuft", gibt der Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Kultur und Medien die Marschrichtung vor. So wird es laut Wagner für die Eltern möglich sein, Module für die Kinder zu buchen - ob im musischen oder sportlichen Bereich.

Dass er für die CDU in den Landtag einzieht, war ihm nach seinem Bekunden bei der Auszählung der Stimmen am Abend der Landtagswahl am 26. März klar. "Dass es aber so schnell geht, damit habe ich nicht gerechnet", verrät der Schulleiter der Merziger Kreuzbergschule. "Am 17. Mai hat Gesundheits- und Sozialministerin Monika Bachmann nach ihrer Vereidigung ihr Landtagsmandat niedergelegt. Bereits am Nachmittag war ich in Saarbrücken, um mein Amt als Schulleiter ruhen zu lassen", erzählt der Christdemokrat, der bei der Landtagswahl auf Platz sieben der Liste für die Kreise Saarlouis und Merzig-Wadern kandidiert hatte.

Auch neue Wege bei der Inklusion will der Vorsitzende des CDU-Bildungsausschusses gehen. "Wir wollen an den Förderschulen festhalten", betont er. Dabei möchte er Kindern in der Grundschule einen schnelleren Übergang von der Regel- zur Förderschule ermöglichen. Die Eltern sollen mehr Mitspracherecht erhalten. Ab dem Schuljahr 2018/2019 kann das neue Konzept laut Wagner an den Start gehen - etwa mit einer Sprachförderklasse.

Noch steht sein Abschied von dem Kollegium und den Schülern aus. "Das wird wohl gegen Ende des Schuljahres sein", sagt der Mann, der wenige Tage nach seinem Einzug in den Landtag 40 Jahre alt geworden ist. Für die nächsten fünf Jahre zumindest tauscht er die Arbeit im Klassenzimmer und im Rektorenbüro gegen den Sitz im Landtag. "Meine Schüler vermisse ich jetzt schon." Dennoch gerät er über seinen Job ins Schwärmen: "Politik macht mir ungemein viel Spaß" - eine Erkenntnis, die er nach seinen Worten nicht erst in den vergangenen vier Jahren gewonnen hat. Nach seinem Engagement in der Schüler-Union war er zeitweilig stellvertretender Kreischef der JU, der Nachwuchsorganisation der CDU. Danach konzentrierte sich er erst einmal auf sein Studium und seinen Beruf als Lehrer. "Bürgermeister Marcus Hoffeld hat mich 2013 in die hauptamtliche Politik gebracht", sagt Wagner. Vom Verwaltungschef erbte er das Amt des Vorsitzenden des Stadtverbandes für Sport. "Seit 2014 bin ich im Kreistag, seit 2015 ehrenamtlicher Kreisbeigeordneter." Auch als Abgeordneter will er sich für Partnerin Natalia und seinen zwölfjährigen Sohn Zeit freischaufeln. "Leo nehme ich oft mit zum Sport", erzählt er.

 Landtagspräsident Klaus Meiser (CDU, links) vereidigt den neuen CDU-Abgeordneten Frank Wagner. Foto: BeckerBredel

Landtagspräsident Klaus Meiser (CDU, links) vereidigt den neuen CDU-Abgeordneten Frank Wagner. Foto: BeckerBredel

Foto: BeckerBredel

Ob Tennis oder Laufen: Diese Hobbys haben wegen der knappen Zeit in den vergangenen Jahren gelitten. Wenn der Stadtverband für Sport seine Ferienfreizeit startet, möchte er als Trainer mit an Bord sein. "Auf diese Weise behalte ich den Bezug zu Kindern. Das ist mir sehr wichtig."

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