Von der Schule in den Beruf

Wadern · Damit Hauptschüler nach ihrem Abschluss leichter im Beruf beziehungsweise in einer Ausbildung Fuß fassen, gibt es an der Graf-Anton-Schule in Wadern seit diesem Schuljahr das Projekt „Anschluss Direkt“.

 Schulleiter Ferdinand Heyer (3. von rechts) nimmt einen ersten Erfahrungsbericht über die Kooperation mit Anschluss Direkt von Teamleiterin Mirjam Caspers, 2. von links, im Beisein der Lehrer Christian Messemer, Erik Bier, rechts daneben, entgegen. Weiter auf dem Bild: Koordonatorin Melanie Schommer, links, und Schüler Joshua Breit. Foto: Erich Brücker

Schulleiter Ferdinand Heyer (3. von rechts) nimmt einen ersten Erfahrungsbericht über die Kooperation mit Anschluss Direkt von Teamleiterin Mirjam Caspers, 2. von links, im Beisein der Lehrer Christian Messemer, Erik Bier, rechts daneben, entgegen. Weiter auf dem Bild: Koordonatorin Melanie Schommer, links, und Schüler Joshua Breit. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

"Diese Kooperation ist für unsere Schule eine Erfolgsgeschichte, weil mit einem guten Hauptschulabschluss Perspektiven vorhanden sind, auch einen ordentlichen Beruf zu erlernen", stellte Schulleiter Ferdinand Heyer von der Graf-Anton-Schule in Wadern anlässlich eines Pressegespräches über das Projekt "Anschluss Direkt" fest. Dieses Projekt, das seit Beginn des laufenden Schuljahres anseiner Schule Anwendung findet, befasst sich mit einer direkten Ausbildungsaufnahme für die Schüler nach ihrem Hauptschulabschluss.

Nahtlos wird ihnen der Wechsel von der Schule in den Berufsalltag näher gebracht. "Auf ihrem Weg zu einem qualifizierten Hauptschulabschluss werden die Schüler zu einer dualen Ausbildung ermutigt, die darin besteht, dass die Jugendlichen neben ihrer Schule mit gezielter Unterstützung auf ihre Berufswahl vorbereitet werden", beschreibt der Schulleiter dieses Projekt, das eine Initiative des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr ist und mit den Partnern IHK Saarland und Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit finanziert wird. Projektträger ist die saar.is (saarland.innovation&standort e.V.).

Landesweit läuft dieses Projekt an 31 Gesamtschulen und Erweiterten Realschulen. Mirjam Caspers, Koordinatorin von Anschluss Direkt, erläutert den Hergang des Projektes. Danach findet im Zwei-Wochen-Rhythmus an den Schulen ein individuelles Einzeltraining mit den interessierten Schülern statt, mit der Folge, dass der ins Auge gefasste Berufswunsch durch eine praxisnahe und individuelle Orientierung konkretisiert wird.

Es werden alle notwendigen Bewerbungsunterlagen erarbeitet. "Mit besonderem aktiven Training durch Personalverantwortliche, Ausbildungsleiter und Ausbilder von beteiligten Betrieben und Firmen werden die Schüler auf alle Bausteine von Auswahlverfahren, Einstellungstests und Vorstellungsgespräche geschult", sagt Caspers.

Des Weiteren erhalten die Jugendlichen durch Praktika intensive Einblicke in den Ausbildungsalltag des jeweiligen Berufes und lernen dadurch die Anforderungen und Erwartungen genau kennen. Weitere Vorteile liegen auf der Hand: Irrtümern bei der Berufswahl werde vorgebeugt, Ausbildungsabbrüche minimiert.

Die Jugendlichen können mit dem Abschluss der Ausbildung bei entsprechendem Notenschnitt zusätzlich die Mittlere Reife erlangen. Auch der etwaige künftige Arbeitgeber des Schülers kann sich während dieser Zeit ein Bild von seinen möglichen Azubis machen, zumal ein Schulzeugnis nur Noten preis gibt und nur wenig über die Person aussagt.

"Die Betriebe wissen, wen sie sich als Azubi an Land ziehen", sagt Lehrer Erik Bier. Er ist an der Schule zuständig für die Berufsorientierung und nennt die Zusammenarbeit mit Anschluss Direkt, den Betrieben und Eltern "ein optimales Zusammenspiel".

Denn ein Lehrer allein sei nicht immer die richtige Ansprechperson für den zukünftigen Azubi. Er könne den Bezug zur Berufswelt nicht glaubwürdig herstellen. Schüler Joshua Breit beschrieb seine Erfahrungen mit Anschluss Direkt. Er habe den Beruf Koch kennen gelernt und werde demnächst seine Ausbildung in einem kleinen mittelständischenen Restaurant beginnen. "Es hat sich bei mir herausgestellt, dass ein kleiner Betrieb für meine Ansprüche am besten ist", verrät der angehende Koch.

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