Von der Idee zum fertigen Comic
Hilbringen · Schüler der Kreuzbergschule dachten sich Geschichten aus, die sie in eine Fotostory umsetzten. Diese wurde anschließend mit digitaler Bildbearbeitung in einen Comic umgewandelt. Die Ergebnisse sollen bald öffentlich vorgestellt werden.
Kinder kommen heute in der Regel schon ganz selbstverständlich mit Medienerfahrungen in die Schule. Jedoch scheitern diesbezügliche Projektideen oftmals bereits in der Planungsphase an einer mangelnden Finanzierung. Aus diesem Grund hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung vor einiger Zeit das Förderprogramm "Kultur macht stark - Bündnisse für Bildung ins Leben gerufen". Ziel ist es, in bundesweiten Kursen Kunst und Medieneinsatz zu verbinden, um den Teilnehmenden Medienkompetenz zu vermitteln und die Persönlichkeit durch Selbstwirksamkeitserfahrung zu stärken.
Lokales Bündnis
Um interessierten Kindern ein solches Projekt zu ermöglichen, haben sich die CEB-Akademie Merzig, der Förderverein der Kreuzbergschule Merzig und die Evangelische Kirchengemeinde Merzig im vergangenen Jahr zu einem lokalen Bündnis zusammengeschlossen und eine Förderung im Rahmen des vom AKSB (Arbeitskreis katholisch-sozialer Bildungswerke) getragenen Projektes "Kulturbotschafter im Sozialraum - Kultur und Medien im Alltag" erhalten.
Seit Herbst 2015 haben sich Schüler der Kreuzbergschule Merzig einmal in der Woche nach dem Unterricht getroffen, um sich kreativ mit ihrem Sozialraum zu beschäftigen und an einer medialen Präsentation der Ergebnisse zu arbeiten.
Die eigenen Geschichten der Kinder zu finden und in Medienprodukte umzusetzen, das war die Aufgabe von Medienpädagogin Jelena Wagner und Projektbetreuerin Sernaz Diri. Auf dem Weg dahin waren Methoden gefragt, die den Kindern im Projekt ermöglichen, ihre Geschichten aufzuschreiben und umzusetzen. Schon früh in der Projektvorbereitung wurde daher beschlossen einfache digitale Comic-Strips zu erstellen, mit deren Hilfe die Kinder ihre Ideen visualisieren konnten. Bilder und Comics spielen in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen eine wichtige Rolle, warum also nicht das große Interesse daran in kreative Energie umwandeln? Denn Fotocomics sind ein ideales Medium, Kinder auf kreative Art zu faszinieren und auch schwierigere Themen produktiv zu behandeln. Die Comicsprache ist für Kinder und Jugendliche ein vertrautes Ausdrucksmittel. Geschichten können so mit einfachen Worten oder nur in Bildern erzählt werden.
Mit der Kamera unterwegs
Von Anfang an wurden alle Projektteilnehmer in den gestalterischen Prozess mit einbezogen. Für jeden gab es sowohl in der Vorbereitung als auch hinter oder vor der Kamera genügend Aufgaben, in die eigene Stärken eingebracht werden konnten.
Klaus Kulle vom Fotostudio Kulle in Merzig unterstützte das Projekt, indem er die Kinder in die Grundlagen des Fotografierens und der Bildbearbeitung einführte. Im Anschluss machten die Kinder sich, mit Fotokameras bestückt, wochenlang auf den Weg, um die für ihre Geschichte ausgewählten Orte im Sozialraum zu fotografieren. Die Fotos wurden dann in der CEB-Akademie mit Hilfe der Software "Comic-Life" in digitale Comics verarbeitet, die als Video und in gedruckter Form bald auch der Öffentlichkeit präsentiert werden können, heißt es im Pressetext.