Vollsperrung wird überflüssig

Schwemlingen · Für umfangreiche Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen bald nicht mehr nötig: die Vollsperrung des A-8-Tunnels Pellinger Berg. Ein Umbau der technischen Einrichtungen für den Gegenverkehrsbetrieb macht dies laut Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) möglich.

 In Zukunft soll in beiden Röhren des Tunnels Pellinger Berg bei längeren Bau- und Wartungsarbeiten Gegenverkehr möglich sein. Fotos: Rolf Ruppenthal

In Zukunft soll in beiden Röhren des Tunnels Pellinger Berg bei längeren Bau- und Wartungsarbeiten Gegenverkehr möglich sein. Fotos: Rolf Ruppenthal

Ab Sommer dieses Jahres sollen beide Röhren des Tunnels Pellinger Berg bei längeren Bau- und Wartungsarbeiten im Gegenverkehrsbetrieb betrieben werden können. Das teilt der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) mit. Mit den vorbereitenden Arbeiten hatte der LfS im Herbst 2015 begonnen. Gegenstand der provisorischen Maßnahme war der Aufbau zusätzlicher Schranken, Lichtsignalanlagen und Warnblinkleuchten, einschließlich elektrischer Stromversorgung und deren Anbindung an das Betriebsgebäude. Zudem wurde die Beleuchtungstechnik optimiert und die für die Gegenläufigkeit erforderliche Belüftungssteuerung der Tunnelröhre in Fahrtrichtung Luxemburg verbessert.

Zu Abschluss folgte Anfang Dezember ein Brandversuch mit verschiedenen Szenarien. Dabei erwies sich laut LfS, dass die Tunneltechnik im Rahmen der steuerungstechnischen Vorgaben funktionierte. Damit ist die Nordröhre des Tunnels für den vorläufigen Gegenverkehrsbetrieb ertüchtigt. "Die Ertüchtigung der Südröhre und die abschließenden Arbeiten am Gesamtsystem werden ohne länger währende Vollsperrung ausgeführt werden können", sagt LfS-Pressesprecher Klaus Kosok.

Anfang März wird laut Landesbetrieb mit der Anpassung der Vorbeschilderung im Umfeld des Tunnels, auch auf dem untergeordneten Straßennetz (B406/B407) begonnen. Danach werden die Umleitungsstrecke für eine zwei- bis dreitägige Vollsperrung der Nordröhre vorbereitet und die Fußgängerampeln in den Ortslagen installiert. "Die Sperrung des Tunnels ist zur Einrichtung der Verkehrsführung für den gegenläufigen Verkehr in der Nordröhre - das Öffnen der Mittelstreifenüberfahrten und der Aufbau einer anprallsicheren Schutzwand auf der Fahrbahnmitte - unausweichlich", sagt der Pressesprecher. Von Mitte März bis Mitte Mai werde es erstmalig gegenläufigen Verkehr in der Nordröhre geben. In dieser Zeit sind die Arbeiten in der Südröhre vorgesehen. Sind diese beendet, starten die abschließenden Arbeiten in der Nordröhre. Die baufachliche Abnahme der Gewerke und der abschließende Brandversuch sind laut Kosok für Anfang August geplant. Die exakten Termine kündigt er kurz vor Beginn der Bauarbeiten an. "Die Aktivierung des gegenläufigen Verkehrs ist in Zukunft ausschließlich für unerwartete längere Störungen des Tunnels und für Baumaßnahmen vorgesehen, deren Dauer eine Woche wesentlich überschreitet", sagt LfS-Sprecher Klaus Kosok. Allein der Auf- und Abbau der notwendigen Verkehrssicherung nimmt laut Kosok - je nach Witterung - vier bis sechs Tage in Anspruch und verursacht seinerseits die entsprechend lange Vollsperrung einer Richtungsfahrbahn auf der A 8. "Es liegt also auf der Hand, dass der Verkehr bei Notfallübungen, kleineren Sanierungs- und turnusmäßigen Wartungsarbeiten nach wie vor über Wehingen, Tünsdorf, Büschdorf, Hellendorf und Borg entlang der L 170 geführt werden muss." Bei kleineren Bau- und Wartungsmaßnahmen werde der LfS darauf achten, dass möglichst an verkehrsarmen Tagen oder nachts gearbeitet wird.

 Rettungskräfte üben im Pellinger Tunnel.

Rettungskräfte üben im Pellinger Tunnel.

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Auf einen Blick Folgende Arbeiten sind in der Südröhre vorgesehen: Erneuerung und Ergänzung der Schrankenanlagen, Lichtsignalanlagen und Warnblinkleuchten einschließlich elektrischer Stromversorgung und deren Anbindung an das Betriebsgebäude; die Erweiterung des Videosystems und der korrespondierenden Videosystemzentrale; der vollständige Ersatz der Beleuchtungseinrichtungen und Installation von in beiden Fahrtrichtungen sichtbaren Wechselverkehrszeichen. Die Sanierung der Löschwasserleitungen; die Sanierung der Revisionsschächte auf der Fahrbahn und der Kabelschächte auf seitlichen Wegen; der Ersatz des Fahrbahnbelags durch einen aufgehellten Asphalt; die Erweiterung der hellen Wandbeschichtung; Mitte Mai wird die Baustelle gespiegelt. Der gegenläufige Verkehr wird dann in der fertiggestellten Südröhre eingerichtet. Für den zwei- bis dreitägigen Umbau ist erneut eine Aktivierung der Umleitungsstrecke erforderlich. red

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