Lothringer Straße Vollsperrung in Merzig ab Januar 2024: Wie Autofahrer und Fußgänger die Vollsperrung umgehen sollen
Merzig · Wie soll während der Vollsperrung der Lothringer Straße im Bereich des Eisenbahnüberführung der Verkehr durch Merzig geführt werden? Dies erläuterte Richard Baumert vom Planungsbüro Brilon-Bondzio-Weiser, das bereits das Verkehrskonzept für die Merziger Innenstadt erarbeitet hatte.
Wie soll während der Vollsperrung der Lothringer Straße im Bereich der Eisenbahnüberführung der Verkehr durch Merzig geführt werden? Dies erläuterte Richard Baumert vom Planungsbüro Brilon-Bondzio-Weiser.
Eine entscheidende Bedeutung kommt dabei der zweiten Bahnüberführung zu, die ganz in der Nähe bei der Merziger Stadthalle (Straße Zur Stadthalle) liegt. Da der Verkehr nicht mehr unter der Bahnbrücke an der Ampelkreuzung während deren Neubau hindurch kommt, müssen Autofahrer für die Zeit der Vollsperrung auf diese Route ausweichen. Dabei gibt es allerdings einige knifflige Probleme. Das erste: Hier kommen nur Fahrzeuge bis 3,60 Meter Höhe durch, weshalb die meisten großen Lastwagen sie nicht nutzen können – deren Höhe beträgt in der Regel vier Meter. Daher müsse der Lkw-Verkehr großräumig um die Vollsperrung herum geleitet werden, sagt Baumert. Für große Lastwagen, die Ziele in der Innenstadt ansteuern, besteht die Möglichkeit, über die L 174 (ehemalige B 51) und die Trierer Straße in Richtung Innenstadt zu kommen.
Schwieriger zu lösen ist das zweite Problem: Die Breite der Fahrbahn unter der Stadthallen-Bahnbrücke beträgt lediglich 5,50 Meter. Das bedeutet, dass zwei Omnibusse diesen Straßenabschnitt nicht gleichzeitig passieren können. Und wenn ein Bus oder Laster und ein Pkw zur gleichen Zeit unter der Überführung durchfahren, können gefährliche Situationen für Fußgänger oder Radfahrer entstehen, die sich zur gleichen Zeit dort aufhalten.
Nach Einschätzung der Experten und Prüfung möglicher Alternativen gibt es nur eine Lösung für dieses Problem, so Baumert: „Die Unterführung wird für Fußgänger komplett gesperrt, der Bus-Linienverkehr wird so umgeleitet, dass er sie nicht nutzen muss.“ Für Autofahrer, die von der Hilbringer Brücke kommen und zur Südkerntangente wollen, um Merzig zu durchfahren und in Richtung Losheim zu gelangen, gilt während der Vollsperrung folgende Routenführung: Sie biegen an der Ampelkreuzung links ab, fahren unter der Stadthallen-Bahnbrücke durch und biegen in Höhe der Bäckerei Tinnes ab in die Schankstraße. An der Sparkassen-Hauptstelle geht es dann links auf die Lothringer Straße in Richtung Ampelkreuzung am Landratsamt, womit die Fahrzeuge wieder auf der gewohnten Route sind. Baumert: „An der Sparkasse wird hierzu eine Ampelanlage installiert.“ Auch der Zebrastreifen vor der Sparkasse soll während der Vollsperrung durch eine Fußgängerampel ersetzt werden.
Fahrzeuge, die aus Brotdorf kommend nach Merzig hineinfahren und in Richtung Hilbringer Brücke/Autobahn wollen, können während der Vollsperrung nur die Brauerstraße und die Straße Zur Stadthalle nutzen. Wer in die Bahnhofstraße abbiegt und nach rechts in Richtung Sparkasse fährt, kann vor der gesperrten Bahnbrücke lediglich nach links in Richtung Bahnhof/Hotel Roemer gelangen. Weil die Stadthallen-Bahnüberführung während der Bauphase für Fußgänger voll gesperrt wird, müssen diese den Weg durch den Stadtpark und unter der dritten Bahnbrücke am Viehmarkt (Bahnhaltepunkt Merzig-Mitte) wählen, um in Richtung Innenstadt zu gelangen.
Da die Schankstraße durch die Umleitung absehbar stark durch Verkehr belastet wird, gibt es für Fußgänger an der Einmündung Brauerstraße/Schankstraße zwei Neuerungen: Der Zebrastreifen in Höhe ehemaliges Hotel Merll-Rieff wird um eine Fußgängerampel ergänzt. Ein paar Meter weiter, in Höhe der Bäckerei Tinnes, kommt eine zweite Fußgängerampel neu hinzu. Beide Ampeln sind parallel geschaltet, wird also an einer von ihnen die Taste gedrückt, springen beide gleichzeitig auf Rot. Das soll auch Fahrzeugen, die aus der Fußgängerzone ausfahren müssen, das Abbiegen in Richtung Schankstraße oder Zur Stadthalle erleichtern.
Eine weitere wichtige Änderung: Während der Vollsperrung wird der Parkplatz gegenüber der Stadthalle („Baltes-Parkplatz“) komplett gesperrt. Er dient dann als Abstell- und Lagerfläche für Fahrzeuge und Material, das beim Neubau der Bahnbrücke zum Einsatz kommt. Auch soll vermieden werden, dass von diesem Parkplatz aus Fußgänger in die Innenstadt gelangen wollen. Nur bei größeren Veranstaltungen soll die Fläche eingeschränkt genutzt werden können.
Nach Baumerts Worten gibt es während der Vollsperrung weitere Ampelanlagen, die vorübergehend aufgebaut werden. So wird die Einmündung der Straße Zum Schlachthof in die L 174 mit einer Behelfsampel ausgerüstet, außerdem kommt eine Ampel an die Einmündung Am Viehmarkt/Zur Stadthalle und an den „Kleinen Potsdamer Platz“ zwischen Brotdorf und Hausbach.