Viel Lob für Forstbetriebsgemeinschaft

Merzig · Vor 25 Jahren ist die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) des Landkreises Merzig-Wadern ins Leben gerufen worden. Die FBG bekennt sich nach eigenen Worten zu einer naturnahen Waldnutzung.

 Der slowenische Waldbauspezialist Professor Jurij Diaci beim Vortrag. Foto: Frank Siegwarth/FBG

Der slowenische Waldbauspezialist Professor Jurij Diaci beim Vortrag. Foto: Frank Siegwarth/FBG

Foto: Frank Siegwarth/FBG

Ihr 25-jähriges Bestehen hat die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) im Landkreis Merzig-Wadern vor wenigen Tagen Im Waldgasthof Wildpark in Weiskirchen gefeiert. Der FBG-Vorsitzende Klaus Borger konnte neben renommierten Referenten zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Verwaltung und befreundeten Organisationen zu der Jubiläumsfeier begrüßen.

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Markus Tressel (Grüne) hob in seinem Grußwort insbesondere die Bedeutung der Forstbetriebsgemeinschaft für die Stärkung des ländlichen Raums hervor. Die Landtagsabgeordneten Magnus Jung (SPD ) und Hubert Ulrich (Grüne) sagten der FBG weiterhin die Unterstützung ihrer Fraktionen zu. Hubert Ulrich kritisierte bei gleicher Gelegenheit, dass sich die jetzige Landesregierung in Person des zuständigen Umweltministers nach seiner Auffassung von der bisherigen guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Privatwaldbesitz verabschiedet habe.

Landrätin Schlegel-Friedrich (CDU ) gratulierte der FBG und bekräftigte das Festhalten an der gewohnt guten Zusammenarbeit, da die FBG auch viele Ziele des Landkreises aktiv unterstütze, so zum Beispiel im Bereich der naturgebundenen Erholung.

Weiskirchens Bürgermeister Werner Hero (CDU ) wies darauf hin, dass auch seine Gemeinde Mitglied in der FBG ist und Wälder für die Gemeinden nicht nur wichtige Einnahmequellen darstellen, sondern auch für die Gäste und die Menschen, die dort leben und arbeiten, eine sehr großen Bedeutung besitzen. Der Betriebsleiter des Saar-Forst Landesbetriebes, Hans Albert Letter stellte heraus, dass es zwischen Saar-Forst und der FBG viele gemeinsame Ziele gibt, etwa im Bereich der naturnahen Wald- und Jagdbewirtschaftung.

Dr. Hubertus Lehnhausen hob als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Naturnahe Waldwirtschaft Saar die vorbildhaften Bemühungen der FBG heraus, Wälder besonders naturnah zu bewirtschaften und lobte das nachhaltige Engagement der FBG auch im Bereich einer angepassten Jagd. Der Landesvorsitzende des Naturschutzverbandes BUND, Christoph Hassel, der stellvertretende Landesvorsitzende des NABU, Karl Rudi Reiter, und die örtlich zuständige Vertreterin des Naturpark Saar-Hunsrück, Lydia Hoff-Güdelhöfer unterstrichen durch ihre Anwesenheit ebenfalls die langjährige Verbundenheit zur FBG.

Besonders erfreut war der Vorsitzende Klaus Borger, den Professor für Forst- und Umweltpolitik an der Universität Freiburg im Breisgau, Professor Ulrich Schraml, und den Waldbauprofessor Professor Jurij Diaci aus Slowenien begrüßen zu können. Schraml ging in seinem Festvortrag "Hoffnungsträger Privatwald: Alte und neue Herausforderungen" auf die sich wandelnden Ansprüche der Gesellschaft an den Wald ein, was gerade den Privatwaldbesitzer immer wieder vor neue Herausforderungen stellt. Professor Diaci beleuchtete in seinem Festvortrag "Baumartenwahl im Zeichen des Klimawandels" die mit dem Klimawandel verbundenen Entwicklungen in den Wäldern und die daraus notwendigen waldbaulichen Anpassungen.

Nach den Festvorträgen stellte Helmut Harth vom Nabu Saar des Bundesprojekt "Wertvoller Wald" vor, anschließend luden der FBG- Geschäftsführer Tino Hans und Vorsitzender Klaus Borger luden die Gäste zu einer reich bebilderten Zeitreise durch 25 Jahre FBG ein.

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stichwortIm November 1989 gründete sich in Wadern die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) im Landkreis Merzig-Wadern als erste FBG im Saarland. Der damalige Wirtschaftsminister Hajo Hoffmann (SPD ) wollte mit diesem Modellprojekt für eine effiziente Privatwaldbetreuung den vielen Waldbesitzern helfen, die mit ihren Wäldern meist auf sich alleine gestellt waren. Der damalige stellvertretende Forstamtsleiter Karl Borger erhielt den dienstlichen Auftrag, diese Organisation als Geschäftsführer aufzubauen. Die erste Bewährungsprobe für den noch jungen Verein ließ nicht lange aus sich warten, denn die Sturme Vivian und Wibke Ende Februar und Anfang März 1989 verursachten verheerende Schäden in den Wäldern. Dies führte zu einem rasanten Mitgliederzuwachs und großzügigen Hilfen der damaligen Landesregierung für die FBG und ihre betroffenen Mitglieder. Zügig wurden die Sturmschäden aufgearbeitet, die anfallenden Holzmassen vermarktet und die kahlen Waldflächen wieder aufgeforstet. red

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