Verein hilft bei Not mit ungewöhnlichen Ideen

Merzig · Er sammelt Kronkorken, um einen Rollstuhl zu finanzieren, und organisiert Radtouren, um Geld für eine Therapie zusammenzubekommen. Nun wurde der Verein Herzensengel zu „Saarlands Bestem“ gewählt.

 Die Herzensengel engagieren sich vor allem im Landkreis Merzig-Wadern. Foto: Herzensengel

Die Herzensengel engagieren sich vor allem im Landkreis Merzig-Wadern. Foto: Herzensengel

Foto: Herzensengel

Mit Aktionen und Geldspenden hilft der Verein Herzensengel unverschuldet in Not geratenen und behinderten Menschen in der Region. Vor drei Jahren rief der Merziger Adrian Schmitz den Verein ins Leben, um vor allem Menschen aus dem Kreis Merzig-Wadern zu unterstützen. Für diesen Einsatz wählten die SZ-Leser den Verein jetzt zu "Saarlands Bestem" im Juli.

Vor Kurzem starteten die Herzensengel die Aktion "Rollstuhl für Christian", die noch bis Ende des Jahres läuft. Alle Bundesbürger sind aufgerufen, Kronkorken von Flaschen zu sammeln, damit für den nahezu vollständig gelähmten Christian Nickels aus Noswendel ein Spezial-Rollstuhl finanziert werden kann. "In Windeseile ist unsere Aktion in ganz Deutschland bekannt geworden", sagt der Vorsitzende Adrian Schmitz. 40 000 Euro kostet das Gerät, davon steuert der Verein 10 000 Euro bei, den Rest bringt ein Mitglied auf, der mit der Familie Nickels befreundet ist. "Wir verkaufen die Kronkorken an einen Verwerter aus der Region - pro Tonne gibt der uns 100 Euro", berichtet Schmitz. Aktuell sind fast 10 000 Euro aus dem Kronkorken-Verkauf und aus Spenden zusammengekommen.

Jüngst organisierten die Herzensengel zusammen mit einem Geldinstitut mit Sitz in Losheim unter dem Motto "Tu' Gutes - fahr' Rad" eine dreitägige Benefiz-Radtour durch die Kreise Merzig-Wadern und Saarlouis. Das Ziel war, Geld von Firmen aus dem ganzen Saarland zu sammeln, um Familien mit behinderten Kindern und Menschen in Not zu unterstützen. Über 7000 Euro Spenden wurden gesammelt. Mit dem Geld soll einem schwerbehinderten Mädchen aus Merzig , das an einer bakteriellen Hirnhautentzündung erkrankt ist, eine Delphin-Therapie finanziert werden.

Daneben hilft der Verein auch immer wieder Familien, die unverschuldet in Not geraten sind. So spendete er kürzlich 3720 Euro an eine in Kroatien lebende verwitwete Frau und ihren achtjährigen behinderten Sohn. Der 37-jährige Familienvater aus Mettlach war im Juli beim Baden in der Saar ums Leben gekommen. Das Kind ist auf Medikamente angewiesen, die viel Geld kosten.

Besonders hervorzuheben ist, dass der Verein mit der Gemeinde Mettlach zusammenarbeitet. "Das von uns und Mettlacher Bürgern gespendete Geld fließt in einen Fonds und kommt je nach Bedarf unverschuldet in Not geratenen Menschen aus der Gemeinde zugute", erläutert Schmitz. Von dieser Kooperation profitieren unter anderem Menschen, die von Altersarmut betroffen sind, aber auch Kinder aus finanziell schwachen Familien.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort