Trommeln für einen guten ZweckAus Berufung Heavy-Metal-Schlagzeuger

Besseringen. Schlagzeuglehrer Wolfgang Neufing gilt in der Region als alter Hase. Am Freitagabend stand er wieder einmal auf der Bühne, um beim alljährlichen Schülervorspiel gemeinsam mit seinen Schützlingen in einer bunten Trommelshow über den hohen Ausbildungsstand zu informieren

 Beim "Duett for Drums" ging es hoch her: Norman Müller (vorne links) und Martin Bühler wurden dirigiert von Drumlehrer Wolfgang Neufing. Fotos: Norbert Wagner

Beim "Duett for Drums" ging es hoch her: Norman Müller (vorne links) und Martin Bühler wurden dirigiert von Drumlehrer Wolfgang Neufing. Fotos: Norbert Wagner

Besseringen. Schlagzeuglehrer Wolfgang Neufing gilt in der Region als alter Hase. Am Freitagabend stand er wieder einmal auf der Bühne, um beim alljährlichen Schülervorspiel gemeinsam mit seinen Schützlingen in einer bunten Trommelshow über den hohen Ausbildungsstand zu informieren. Im vollbesetzten Besseringer Bürgerhaus kam vor zahlreichen stolzen Eltern, Großeltern und Freunden der jungen Schlagzeuger die Unterhaltung nicht zu kurz."Die lustigen Schlegel", "Tanz der kleinen Teufel" oder "Le Crocodile" hießen die Stücke, die von den jungen Drummern mit großem Können auf die Bühne gezaubert wurden. Mit "Paradiddle" und "Stick by Stick", vom rhythmischen Grundsound der Bassdrum und dem hellen "Chick" der "Hi-Hat" begleitet, zeigten die jungen Musiker beeindruckende Beispiele ihres Könnens. Da wurde selbst dem untalentiertesten Besucher klar: Zum Schlagzeugspiel gehört nicht nur Talent, sondern viel Fleiß und Koordinationsgespür.

Es ist Tradition, dass der Erlös dieser vorweihnachtlichen Musik-Veranstaltung einer guten Sache dient. So hatte auch in diesem Jahr an der Seite von Neufing der blinde Adrian Schmitz aus Besseringen die Organisation und Administration des Trommelevents übernommen. Schmitz, der über eine riesige Erfahrung in Sachen Benefizveranstaltungen verfügt, dankte allen, die zum Gelingen des Schülervorspiels beitrugen.

Geld zur Behandlung

Die Veranstaltungspause diente nicht nur den kleinen Trommlern zum Verschnaufen, sondern wurde auch zu einer großen Spendenaktion genutzt. "Das Geld geht an das Spendenkonto Bürger in Not, zu Gunsten des am Angelmann-Syndrom erkrankten Dominik Reiber aus Merzig", erklärte Schmitz. Der 19-jährige Schwerstbehinderte steht schon seit langem auf der Spendenliste des blinden Besseringers. "Aus dem Erlös werden wir für Dominik wichtige Gehhilfen anschaffen, damit er bald wieder laufen lernt", sagte Schmitz.

Wie viele Benefiz-Schülervorspiele er schon mit seinen Schülern veranstaltet habe, konnte der Inhaber der Merziger Drum School auf Anhieb nicht sagen. "Da muss ich weit zurückdenken, ich glaube, wir machen das seit dem Jahr 1982", meinte Neufing in seiner ihm eigenen, bescheidenen Art. Adrian Schmitz konnte bestätigen: "Mit seinen jungen Schlagzeugern hat Wolfgang Neufing bis heute insgesamt mehr als 20 000 Euro im Dienste der guten Sache zusammengetrommelt." An diesem Abend kamen außer den Saalspenden noch einige weitere beachtliche Beträge dazu.

Das Jugend-Rotkreuz der Ortsgruppe Besseringen überreichte einen Scheck in Höhe von 500 Euro, und ein Freudenburger Pyrotechniker, der für ein tolles Abschluss-Feuerwerk über den schneebedeckten Besseringer Dächern sorgte, stellte ebenfalls den Erlös einer Firmenveranstaltung zur Verfügung. Durch das Programm führte Ulli Soumann.

Spendenkonto "Bürger in Not" bei der Sparkasse Merzig-Wadern. BLZ 593 510 00, Kontonummer 1 82 00.

Matthias, was hat dich bewogen, Schlagzeuger zu werden?

Barthels: Schon als kleines Kind waren vor mir Töpfe zum Draufschlagen nicht sicher. Damals verstand das zu Hause kein Mensch, denn in unserer Familie gibt es außer mir keine Musiker. Ich denke, das Trommeln war für mich so etwas wie eine Bestimmung.

Wie lange bist Du schon Schüler von Wolli, wie man Euren Schlagzeuglehrer nennt?

Barthels: Nun, ganze neun Jahre war ich bei Wolli Neufing im Unterricht. Mit 8 Jahren habe ich bei ihm angefangen. Zwischendurch gab es auch schon mal große Durchhänger, aber die habe ich mit seiner Hilfe gut überstanden. Heute gehöre ich zu den Ehemaligen, die bei diesen Veranstaltungen dem Publikum zeigen dürfen, was aus einem fleißigen Drummer werden kann.

Weißt Du schon, wie sich Deine musikalische Laufbahn in Zukunft gestalten wird?

Barthels: Ich bin Mitglied einer Band. Zugegeben, wir machen nichts Kommerzielles, sondern spielen Heavy Metal, und zwar die mehr oder weniger härtere Sorte. Mittlerweile sind wir als "Endless Void" im Landkreis recht bekannt, und den sechs Mitgliedern unserer Band macht es riesigen Spaß.

Wie würdest Du als Musiker zurückblickend Deine Ausbildung qualifizieren?

 Matthias Barthels.

Matthias Barthels.

Barthels: Im Nachhinein kann ich sagen: Ich bin sehr froh, dass ich beim Wolli gelandet bin. Er war immer ein sehr geduldiger Lehrer. Vor allen Dingen verstand er es, den Unterricht auch dann interessant zu gestalten, wenn ich als Schüler mal keinen Bock aufs Üben hatte.

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