Triathlon Jérôme Peter erfüllt sich seinen Traum von der WM

Merzig/St George · Triathlet belegt in St. George in den USA Rang 66 in seiner Altersklasse. Große Temperatur-Unterschiede machen zu schaffen.

Auf der abschließenden Laufstrecke hatte Jérôme Peter noch mal zu kämpfen. Die Temperatur-Unterschiede von 0 bis 25 Grad ließen die Muskeln rebellieren.

Auf der abschließenden Laufstrecke hatte Jérôme Peter noch mal zu kämpfen. Die Temperatur-Unterschiede von 0 bis 25 Grad ließen die Muskeln rebellieren.

Foto: Thorsten Peter

Welcher Athlet träumt nicht davon, einmal in seinem Sportler-Leben an Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften teilzunehmen? Für Jérôme Peter vom Verein Tri-Sport Saar-Hochwald erfüllte sich dieser Traum erstaunlich schnell. Beim Triathlon im luxemburgischen Remich gelang ihm bereits bei seinem ersten Start über die 70.3-Distanz (1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21 Kilometer Laufen) die Qualifikation für die Ironman-Weltmeisterschaften der Altersklassen-Athleten in St. George im US-Bundesstaat Utah, keine zwei Autostunden von Las Vegas.

Und dort war es nun soweit. Der große Moment war gekommen, es ging los – bei einer Lufttemperatur um die 0 Grad. Eine lange Schlange der typischen amerikanischen gelben Schulbusse hatte die Athleten in der Dunkelheit der Morgenstunden an den Sand Hollow Lake zum Schwimmstart gebracht. Nach dem Start der Profis ging es für die Altersklassen-Athleten in den 17 Grad warmen See. Nun sollte es sich zeigen, wer sich gut auf die klimatischen Bedingungen vor Ort einstellen konnte. Denn während des Rennens sollte das Thermometer noch auf mehr als 25 Grad klettern.

Klettern war auch das richtige Stichwort nach dem Schwimmen. Nach dem Schwimm-Ausstieg musste eine steile Rampe in die Wechselzone überwunden werden – wo das richtige Rad aus den mehr als 4000 Zeitfahrrädern gefunden werden musste. In der Wechselzone galt es auch den Neopren-Anzug geschmeidig vom Körper zu bekommen und möglichst wenig Zeit dabei zu verlieren.

Für Peter ging es nach 29 Minuten solidem Schwimmen und einem schnellen Wechsel von nur 3:50 Minuten auf die Radstrecke. Alles lief perfekt – die vielen Trainingseinheiten zahlten sich aus. 2:21 Stunden standen am Ende der 90 Kilometer auf der Uhr. Dabei war die Radstrecke vom Sand Hollow Lake nach St. George mit mehr als 1000 Höhenmetern gespickt. Im Snow Canyon im letzten Drittel der Radstrecke wurde der höchste Punkt und landschaftlich schönste Teil der Radstrecke erreicht. Danach galt es, sich bei der Abfahrt durch ein Spalier von Zuschauern schon mal mental die Laufstrecke einzustimmen.

Der Laufparcours musste zweimal bewältigt werden – es ging dabei durch den historischen Stadtkern und über einen Golfplatz. Und dabei wurde manchem Athleten schnell der Zahn gezogen. Nicht nur, dass die Temperaturen nun über 20 Grad lagen – es mussten auch einige Steigungen und enge Richtungswechsel bewältigt werden.

Bei Peter zeigte sich hier, dass seine Muskulatur durch die starken Temperatur-Unterschiede nicht so funktionierte, wie sie sollte. Der Saarländer konnte nur auf den ersten Kilometern seine normale Laufform zeigen, welche er noch beim Berlin-Marathon im September unter Beweis gestellt hatte. Am Ende stand trotz der Probleme mit 1:42 Stunden für die 21 Kilometer trotzdem eine Zeit auf dem Papier, über die manch ein Läufer bei einem Halbmarathon froh wäre.

Somit überquerte Peter nach einer Gesamtzeit von 4:39 Stunden die Ziellinie – auf Platz 66 in der Altersklasse M  18 bis 24 sowie auf Gesamtplatz 601 von mehr als 4000 männlichen Startern. Überlegener Gesamtsieger und neuer Weltmeister über die 70.3 Distanz wurde der norwegische Olympiasieger Kristian Blummenfelt, der 3:37:12 Stunden benötigte.

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