Mehr Natur Tipps zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung

Merzig · „Mehr Natur – gesünderer Wald – mehr Ertrag“ lautet das Konzept der Forstbetriebsgemeinschaft Saar-Hochwald (FBG). Es soll die biologische Vielfalt im Wald fördern. Jetzt haben die Mitglieder nach Worten ihres Vorsitzenden Klaus Borger ihre Methodik auch zu Papier gebracht  In der Broschüre mit dem Titel „Mehr Natur – gesünderer Wald – mehr Ertrag“ wollen die Waldbauerrn aufzeigen,  was jeder Waldbesitzer auf freiwilliger Basis tun kann, um seine Wälder für die Zukunft in jeder Hinsicht aufzuwerten.

 Titelbild der neuen Broschüre der Forstbetriebsgemeinschaft Saar-Hochwald. Foto: Forstbetriebsgemeinschaft Saar-Hochwald

Titelbild der neuen Broschüre der Forstbetriebsgemeinschaft Saar-Hochwald. Foto: Forstbetriebsgemeinschaft Saar-Hochwald

Foto: Forstbetriebsgemeinschaft Saar-Hochwald

„Leben und leben lassen, ein Grundsatz der gerade auch im Umgang mit unseren Wäldern eine besondere Bedeutung haben muss“, sagt Klaus Borger.   Naturwälder und naturnah bewirtschaftete Wälder sind nach seinen Worten für unser Leben von elementarer Bedeutung. „Vor dem Hintergrund der laufenden Klimaveränderung und des dramatischen Artensterbens, beides durch uns Menschen verursacht, sind es gerade unsere Wälder auf der Erde, die dazu beitragen, die Folgen des Klimawandels abzumildern und als ‚Archen der Artenvielfalt’ das Überleben vieler Tier- und Pflanzenarten mit ihren Lebensräumen zu sichern.“ Borger: „Nach einer aktuellen Studie unabhängiger Wissenschaftler der Naturwald-Akademie sind aber nur etwas über vier Prozent des deutschen Waldes in einem Zustand, der als naturnah bezeichnet werden kann.“ Er verweist auf die Internetseite www.naturwald-akademie.org.

„Nicht nur diese Studie muss Anlass dafür sein alles zu tun, um diesen Trend umzukehren. Unsere Wälder benötigen deshalb dringend eine Anpassung bisheriger Waldpflegekonzepte. Der wenig konkretisierte Begriff ,Naturnahe Waldwirtschaft’ wird leider immer häufiger inflationär benutzt um alles zu legitimieren, wenn es nur im Wald geschieht“, sagt Borger.

Die FBG habe  mit ihrem Waldkodex und dem Waldvitalisierungsprogramm Grundsätze und Ziele einen konsequent naturnahen Waldwirtschaft aufgezeigt und setze diese bei der Betreuung und Waldpflege in den Mitgliedsbetrieben um.

„Zur ökologischen Aufwertung unserer Wälder gehört jedoch unter anderem eine artenreichere Naturverjüngung, eine aktive Verbesserung des Zustandes unserer Waldböden durch angepasste Bewirtschaftungsformen und eine Erhöhung der Biomasseproduktion.“ Als Beispiele nennt er Kraut-, Strauch- und Bauschicht.  Zudem gehöre eine  deutliche Reduzierung des Verlustes produktiver Waldfläche durch zu starke Walderschließungsmaßnahmen, die Erhaltung oder Reaktivierung von vielfältigen Strukturen dazu.  Auch mahnte er an, Bäume älter werden zu lassen und Alterungs- und Absterbeprozesse zuzulassen.

Die neue FBG-Broschüre „Mehr Natur –gesünderer Wald – mehr Ertrag“ gebe Handreichungen. Sie ist als PDF-Datei auf der Internet-Homepage der FBG (www.FBG-Saarland.de) abrufbar.

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