Tipps für alle mit dem „grünen Daumen“ Gute Gelegenheit zum Frühjahrsputz im Garten

Merzig-Wadern · Die Corona-Krise sorgt dafür, dass wir viel Zeit zu Hause verbringen müssen. Doch wer einen Garten hat, kann es sich auch dort schön machen.

 Wer solche Blütenpracht liebt, stellt jetzt die Weichen. Es sind Schnappschüsse aus den am alljährlichen Wettbewerb des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine teilnehmenden Gärten.

Wer solche Blütenpracht liebt, stellt jetzt die Weichen. Es sind Schnappschüsse aus den am alljährlichen Wettbewerb des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine teilnehmenden Gärten.

Foto: Alois Engeldinger

Gartenliebhaber lässt die Corona-Krise mit all ihren Konsequenzen zwar nicht ganz kalt, aber sie haben ihre kleinen Paradiese, wo sie der Ansteckungsgefahr trotzen. „Wo sonst kann man die gegenwärtige Krise besser vergessen und sich gleichzeitig vor der Ansteckungsgefahr schützen als im Garten zu Hause?“, fragt der Kreisvorsitzende der Obst- und Gartenbauer, Christoph Rehlinger. Und er hat auch eine Menge Tipps parat, was sich jetzt im Frühjahr alles rund ums Haus machen lässt. „Viele von uns haben jetzt mehr Zeit für Arbeiten, die sonst liegenbleiben. Zum Beispiel sind die Monate März und April hervorragend geeignet, alles an Hecken und Sträuchern im Garten zu lichten und zu kürzen. Es ist eine tolle Zeit für den Frühjahrsputz – nicht nur innerhalb des Hauses, sondern auch im Garten, und die Gärtnereien und Baumschulen haben den Verkauf geöffnet, da kann man auch mal an eine Neugestaltung von Teilbereichen im Garten denken.“

Konkret denkt Rehlinger zum Beispiel an das Auslichten der Beerensträucher. Es hilft den Johannisbeeren und den Himbeeren seinen Worten nach sehr, wenn man das alte Holz entferne und so den jungen Trieben mehr Sonne und Luft verschaffe. Gleichzeitig habe man dann weniger mit Pilzerkrankungen und Schädlingen zu tun, weiß der erfahrene Gärtner. Und es sei die Zeit, in der man die Ballhortensien bis eine Handbreit über dem Boden abschneide – die neuen Blüten kämen sowieso nur am diesjährigen Neutrieb. Aber Vorsicht: Bauernhortensie und Samthortensie würden einen solch radikalen Schnitt nicht gut vertragen, dann bleibe die neue Blüte aus. Hier sollten nur die Spitzen der Blüten vom letzten Jahr entfernt werden.

Der April sei auch eine gute Zeit, den Rosen mit einem Pflegeschnitt zu Leibe zu rücken. Zwar gelte auch hier: Auslichten, altes Holz raus, aber jeder Typ Rosen verlange einen anderen Pflegeschnitt. „Hierzu sollte man sich in der Fachliteratur oder innerhalb von Unterweisungen beim örtlichen Obst- und Gartenbauverein schlaumachen“, sagt Rehlinger. „Gerade Edelrosen danken es dem Gärtner mit gesunden, leuchtenden Blüten – wenn sie regelmäßig nachgeschnitten werden.“

Grundsätzlich gebe es kaum einen falschen Zeitpunkt für Pflegearbeiten im Garten, bekräftigt Christoph Rehlinger: „Besser es dann tun, wenn man dazu die Gelegenheit hat, als den besseren Zeitpunkt verpassen.“ Was steht bis April im Garten noch an? Wer jetzt das Springkraut entferne, erspare sich viel Arbeit im späteren Frühjahr, meint der Kreisvorsitzende der Gartenbauer. Denn das Kraut habe seinen Namen nicht umsonst: Es verbreite recht erfolgreich seinen Samen dadurch, dass es bei der Reife regelrecht wegspringt – bis zu einem halben Meter weit und mehr. Aber wer das Springkraut vorher ernte und die kleinen Blättchen in seinen Salat mische, werde sich über den Wohlgeschmack wundern. „Springkraut ist lecker und gesund“, bekräftigt Rehlinger.

Und noch etwas ist zu bedenken: „Der Hobbygärtner jätet sein Wildkraut nicht, er meditiert. Die Pflegearbeit im Garten ist hervorragend geeignet zum Abschalten und Entspannen“, erklärt Rehlinger. Aber man sollte zwischendurch ein paar gymnastische Übungen tun und ausruhen, damit es keine Kreuzschmerzen gibt, rät der Fachmann. „Und die Knie danken dafür, wenn man wie die Fliesenleger Knieschoner anzieht.“ Außerdem empfiehlt er, lieber öfter mal nur eine Stunde arbeiten als drei am Stück. Aber ganz will der Kreisvorsitzende das Wildkraut ohnehin nicht aus den Gärten verbannen. „Wildblumen und -kräuter sind wichtig für Insekten, Vögel und Schmetterlinge. Es ist deshalb wichtig, in jedem Garten auch ganz bewusst Restflächen zu lassen, an denen Brennnessel und Wildgräser eine Chance haben. Die Profis schaffen es sogar, Natur und künstliche Ziergärten in raffinierter Symbiose miteinander zu verbinden.“

 Wer solche Blütenpracht liebt, stellt jetzt die Weichen! Es sind Schnappschüsse aus den am alljährlichen Wettbewerb des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine teilnehmenden Gärten. Foto: Alois Engeldinger

Wer solche Blütenpracht liebt, stellt jetzt die Weichen! Es sind Schnappschüsse aus den am alljährlichen Wettbewerb des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine teilnehmenden Gärten. Foto: Alois Engeldinger

Foto: Alois Engeldinger
 Er zeigt, wie’s geht: Christoph Rehlinger, Kreisvorsitzender der Obst- und Gartenbauvereine, überbrückt die Kontakteinschränkungen in Zeiten der Corona-Pandemie, indem er seinen Garten in Form bringt.

Er zeigt, wie’s geht: Christoph Rehlinger, Kreisvorsitzender der Obst- und Gartenbauvereine, überbrückt die Kontakteinschränkungen in Zeiten der Corona-Pandemie, indem er seinen Garten in Form bringt.

Foto: Alois Engeldinger

Innerhalb des Kreisvorstandes der Obst- und Gartenbauern hat man einige Adressen von Gartenbesitzern parat, die ihre Erfahrung hierzu gerne weitergeben. „Nicht zu vergessen: Der Garten fördert die sozialen Kontakte“, sagt Rehlinger. Jeder, der einen Garten hat, wisse, wie freundlich man bei seiner Arbeit im Vorgarten von vorübergehenden Menschen gegrüßt werde. Und wenn der Nachbar auch im Garten ist, könne man gefahrlos über die Gartenhecke oder den Zaun ein Schwätzchen halten. „So kann man vom Garten aus das tun, was wir derzeit so schmerzlich vermissen: das Gespräch mit anderen Menschen“, betont Rehlinger abschließend.

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