Gratulation zum runden Geburtstag Theo Seiwert aus Merchingen vollendet sein 90. Lebensjahr

Merchingen · An diesem Mittwoch vollendet Schulleiter a. D. Theo Seiwert aus Merchingen in geistiger Frische und wohlbehalten sein 90. Lebensjahr. Er erblickte am 9. Dezember 1930 in Merchingen als ältestes von drei Kindern der Eheleute Peter Seiwert und Christina, geborene Jung, das Licht der Welt und ging zunächst auch dort in die Volksschule, ehe er von 1940 bis 1944 die damalige Hauptschule (spätere Mittelschule) in Merzig und anschließend von 1945 bis 1947 das Merziger Realgymnasium besuchte.

 Theo Seiwert aus Merchingen

Theo Seiwert aus Merchingen

Foto: nb

Von dort aus führte es ihn zum Lehrerseminar Saarlouis und dann zum Lehrerseminar mit Internat in Lebach, wo er nach der Ablegung der ersten Lehrerprüfung für das Lehramt an Volksschulen zunächst noch ein Jahr als Präfekt tätig war und dann zur Volksschule St. Wendel wechselte. Danach ließ er sich auf eigenen Wunsch an die einklassige Volksschule Walhausen versetzen, leitete dort zudem den Kirchenchor und fungierte als Organist. Auch die zweite Lehrerprüfung wurde abgelegt.

Jahre später bewarb er sich um die Schulleiterstelle der heimatnahen Volksschule in Saarfels, die er von 1960 bis 1966 ausübte. Anschließend, nachdem er die Prüfung für das Lehramt an Realschulen bestanden hatte, war er bis 1970 als Oberlehrer an der Parkschule in Merzig, bevor er die Schulleiterstelle an der Merziger Kreuzbergschule – als größter Grundschule des Kreises– antrat und dort bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1991 eifrig wirkte. Bis dahin hatte er 39 Dienstjahre, davon 35 als Schulleiter, geleistet.

Seiwerts Kinderzeit war von zwei Evakuierungen in den Kriegsjahren von September 1939 bis August 1940 nach Helmstedt und von Ende 1944 bis Mai 1945 ins fränkische Ansbach sowie nach dem schweren Fliegerangriff dann ins benachbarte Gräbenwinden geprägt. Mit seiner Mutter machte er sich nach Kriegsende von dort aus zu Fuß auf den beschwerlichen Heimweg nach Merchingen. Der Vater wurde in Frankfurt/Oder vermisst.

Neben seiner hauptamtlichen Lehrertätigkeit im Schuldienst betätigte sich Theo Seiwert 18 Jahre in einer Lehrerkommission, deren Vorsitzender er zehn Jahre war, fungierte 25 Jahre als Bezirkskatechet für den Aufsichtsbezirk Merzig und leitete die Religions-AG. Dem Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverband gehört er seit 1954 an und war vier Jahre dessen Vorsitzender im Bezirk Merzig I. Zudem betätigte er sich bei der Christlichen Erwachsenenbildung als Dozent für Religionspädagogik und hielt dort auch heimatgeschichtliche Vorträge.

Nicht minder aktiv war Seiwert im kirchlichen Leben seines Geburtsortes Merchingen, in den er nach dem Einzug in sein neugebautes Haus im Jahre 1966 zurückgekehrt war. 45 Jahre betätigte er sich in der Kirche als Organist, dirigierte 39 Jahre den Kirchenchor und war auch lange Zeit dessen Vorsitzender. Ebenfalls 39 Jahre gehörte er dem Pfarrgemeinderat an, davon 17 Jahre als Vorsitzender. Ferner engagierte er sich etliche Jahre als Mitglied im Kirchenvorstand, der später zum Verwaltungsrat wurde und dessen Vorsitzender er viele Jahre war. Er gründete einen Kinderchor, wurde auch hier Vorsitzender und Dirigent. Zu den weiteren Vereins-Tätigkeiten zählten das Dirigentenamt bei den Singenden Bauern, als Gründungsmitglied und Schriftführer beim Saarwald-Verein Merchingen sowie Mitgliedschaften beim Obst- und Gartenbauverein, Kaninchenzuchtverein, der Musikvereinigung, dem DRK und dem Bauernverein.

Aber auch die Politik gehörte zum vielseitigen Freizeitengagement von Seiwert. Dreizehn Jahre führte er den CDU-Ortsverband Merchingen, war Mitglied des letzten eigenständigen Merchinger Gemeinderates und des ersten Merziger Stadtrates. Seinem dortigen beharrlichen Engagement ist es zu verdanken, dass in Merchingen ein Bürgerhaus errichtet wurde. Vier Jahre fungierte er als Kreisvorsitzender der CDU-Senioren-Union. Mit großem Engagement ist er auch noch im Vorstand des Kreisheimatvereins bei der Sache und hat sich als Autor einiger Beiträge verewigt. Zu seinen schriftstellerischen Werken gehören auch der Kirchenführer zur Merchinger Holzmeister-Kirche St. Agatha und der Großteil des Merchinger Geschichtsbuches.

Im Jahre 1954 heiratete Theo Seiwert seine Ehefrau Gisela, die im vergangenen Jahr, drei Monate vor der Eisernen Hochzeit, verstarb. Seitdem wird er von seiner im Haus wohnenden Tochter Ottilie umsorgt. Zu seinem Ehrentag gratulieren ihm die drei Kinder mit den noch lebenden Partnern sowie acht Enkelkindern und acht Urenkelkindern, Verwandte und Freunde nebst seinen Merchinger Mitbürgern.

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