Testlauf für den Soldaten-Alltag

Merzig. Kalt fegt der Wind über das weite Gelände der Merziger Kaserne Auf der Ell. Es ist Freitagvormittag, und die 42 Jungs und Mädchen haben bereits einen sechs Kilometer langen Crosslauf hinter sich. Gleich steht der Hindernislauf bevor: über die so genannte Hühnerleiter, über eine 1,90 Meter hohe Wand, über Holz-Schwebebalken

 Nicht alle schafften den Hindernislauf ohne Hilfe. Fotos: rup

Nicht alle schafften den Hindernislauf ohne Hilfe. Fotos: rup

 Durch den Dreck zu robben, scheint dieser Bewerberin richtig Spaß zu machen.

Durch den Dreck zu robben, scheint dieser Bewerberin richtig Spaß zu machen.

Merzig. Kalt fegt der Wind über das weite Gelände der Merziger Kaserne Auf der Ell. Es ist Freitagvormittag, und die 42 Jungs und Mädchen haben bereits einen sechs Kilometer langen Crosslauf hinter sich. Gleich steht der Hindernislauf bevor: über die so genannte Hühnerleiter, über eine 1,90 Meter hohe Wand, über Holz-Schwebebalken. Eine sportliche Herausforderung. Seit fünf Jahren lädt das Zentrum für Nachwuchsgewinnung West zu Bewerbertagen ein, zum vierten Mal sind die Nachwuchs-Soldaten in spe in der Merziger Kaserne beim LuftlandeunterstützungsBataillon 262 zu Gast. Bei diesen Tagen sollen die potenziellen Soldaten-Anwärter den Arbeitgeber Bundeswehr kennen lernen - mit all seinen Vor- und Nachteilen. " Während der Tage hier in der Kaserne sollen sich die Jungen und Mädchen ein Bild vom normalen Leben in der Bundeswehr machen", erklärt Wehrdienstberatungsoffizier Mario Schmidt beim Zentrum für Nachwuchsgewinnung West. "Mit den Samthandschuhen fassen wir die Bewerber nicht an." Und so erleben die Bewerber drei Tage Bundeswehr unter Realbedingungen: Wecken um 5.30 Uhr mit Trillerpfeifen und Hämmern an der Tür, Frühstück eine halbe Stunde später, danach Schießtraining, Sportübungen oder Vorträge rund um die Bundeswehr. Um 23 Uhr ist Bettruhe. Ein straffes Programm und anstrengend. An das frühe Aufstehen muss sich Janin Lorang aus Merzig noch gewöhnen. Die 18-Jährige ist eine von 16 weiblichen Interessenten und von den Bewerbertagen begeistert. "Bei der Bundeswehr gibt es so viele Berufs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, und die Arbeit ist abwechslungsreich", schwärmt die Fachoberschülerin, die sich auf jeden Fall bei der Bundeswehr bewerben will. Die Offizierslaufbahn würde sie gerne eingeschlagen oder als Soldatin im Sanitätsdienst arbeiten. Auch Matthias Wiesen aus Nonnweiler ist nach den Bewerbertagen klar: Er bewirbt sich bei der Bundeswehr - vor allem wegen der vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten. Derzeit macht der 16-Jährige noch eine Ausbildung als Kfz-Mechatroniker in St. Wendel - als Zivilist bei der Ausbildungswerkstatt der Bundeswehr. Und auch die 18 Jahre alte Sabrina Stambehe aus Völklingen sieht sich in ihrem Berufswunsch bestätigt. "Mir gefällt es hier sehr gut, auch an den Umgangston könnte ich mich gewöhnen", sagt die 11-Klässlerin. "Ich würde sogar die Schule abbrechen, wenn ich gleich im Juli anfangen könnte.

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