Journalistin kommt nach Merzig „Das ist ein politisch motivierter Prozess“

Merzig · Acht Monate saß die Journalistin in der Türkei in Haft – lange Zeit zusammen mit ihrem Sohn. Darüber spricht sie im SZ-Interview.

 Stellt am Mittwoch in Merzig ihr Buch vor: Mesale Tolu.

Stellt am Mittwoch in Merzig ihr Buch vor: Mesale Tolu.

Foto: dpa/Felix Kästle

Terrorpropaganda und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung – so lauten die Vorwürfe, die die türkische Justiz gegen Mesale Tolu erhebt. Die 35-jährige deutsche Journalistin mit kurdischen Wurzeln wurde im April 2017 in ihrer Instanbuler Wohnung verhaftet. Zuvor hatte sie in der türkischen Hauptstadt für den privaten Radiosender Özgür Radyo sowie für die Nachrichtenagentur ETHA gearbeitet. Die folgenden acht Monate verbrachte Tolu in einem türkischen Frauengefängnis – einen Teil davon gemeinsam mit ihrem damals zweijährigen Sohn. Im Dezember desselben Jahres entließen die türkischen Behörden die Journalistin aus der Haft, aber erst im August 2018 durfte sie das Land verlassen. Zurück in Deutschland baute sich Tolu ein neues Leben auf. In einem Buch schildert sie ihre Erfahrungen hinter Gittern, es trägt den Titel „Mein Sohn bleibt bei mir!“.