Merzig Stritter scheidet aus Verwaltungsrat aus

Merzig/Mettlach · Der frühere SPD-Abgeordnete Hans-Georg Stritter aus Mettlach war in die Immobilienaffäre um das Flüchtlingsheim in Saarhölzbach verwickelt – und zugleich Mitglied im Verwaltungsrat der Sparkasse. Dieses Amt hat er jetzt niedergelegt.

 Die drei Protagonisten der Kappelt-Affäre (von rechts): der ehemalige Mettlacher Bürgermeister Carsten Wiemann, der frühere SPD-Landtagsabgeordneten Hans-Georg Stritter  und Markus Rausch beim Bestechungs-Prozess in Saarbrücken vor knapp einem Jahr.

Die drei Protagonisten der Kappelt-Affäre (von rechts): der ehemalige Mettlacher Bürgermeister Carsten Wiemann, der frühere SPD-Landtagsabgeordneten Hans-Georg Stritter  und Markus Rausch beim Bestechungs-Prozess in Saarbrücken vor knapp einem Jahr.

Foto: BeckerBredel

Der ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete Hans-Georg Stritter aus Mettlach gehört nicht mehr dem Verwaltungsrat der Sparkasse Merzig-Wadern an. Der Kreistag Merzig-Wadern wählte in seiner jüngsten Sitzung die SPD-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Martina Holzner als Nachfolgerin von Stritter in den Verwaltungsrat des Geldinstituts. Wie es in der Sitzung hieß, habe Stritter Anfang Juni seinen Posten niedergelegt. Das Mitwirken von Stritter im Sparkassen-Verwaltungsrat war wegen der Immobilienaffäre um das Flüchtlingsheim  „Auf Kappelt“ in die Kritik geraten.

Stritter war neben Markus Rausch, damals Fraktionsvorsitzender der SPD im Mettlacher Gemeinderat, zeitweilig Mit-Gesellschafter und später Geschäftsführer der „Grüner Kreis Immobilien“ (GKI), die das Gebäude des ehemaligen Hotel-Restaurants in Saarhölzbach im Zuge einer durch die Sparkasse angestrengten Zwangsversteigerung erworben und im Dezember 2015 als Flüchtlingsunterkunft an die Gemeinde, damals unter der Leitung von Bürgermeister Carsten Wiemann (SPD), vermietet hatte – für eine monatliche Kaltmiete von 5000 Euro über fünf Jahre.

Wegen der Affäre, in der nach Bekanntwerden der Vereinbarung zwischen GKI und Gemeinde gegen die Beteiligten Vorwürfe der Vetternwirtschaft laut geworden war, hatte Carsten Wiemann zunächst sein Amt als Bürgermeister niedergelegt. Im September 2017 war der Ex-Verwaltungschef von der Wirtschaftskammer des Saarbrücker Landgerichts wegen Bestechlichkeit zu einer Bewährungsstrafe von zwölf Monaten verurteilt worden. Stritter war im gleichen Verfahren wegen Bestechung zu zwölf Monaten, Rausch zu 13 Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Die Verteidiger der Verurteilten sind jedoch vor dem Bundesgerichtshof in Revision gegangen, das Urteil ist somit noch nichts rechtskräftig. Markus Rausch gehört zwar weiterhin dem Mettlacher Gemeinderat an, allerdings nicht mehr als Fraktionsvorsitzender der SPD – die Fraktion der Sozialdemokraten hat sich im Zuge der Affäre gespalten. Auch Hans-Georg Stritter hatte bis vor kurzem seinen Sitz im Verwaltungsrat der Sparkasse behalten.

Der Mietvertrag zwischen der Gesellschaft GKI und der Gemeinde Mettlach bezüglich des Gebäudes „Auf Kappelt“ wird, so hat es der Gemeinderat der Abteigemeinde vor kurzem beschlossen, im Zuge einer außergerichtlichen Einigung zum 31. Juli dieses Jahres aufgehoben. Im Januar hatte der neue Mettlacher Bürgermeister Daniel Kiefer (SPD) den Vertrag fristlos gekündigt.

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