2500 Besucher am ersten Tag Streetfood-Festival in Merzig

Merzig · Die Besucher des ersten Merziger Streetfood-Festivals hatten die Qual der Wahl: Die Speisekarte reichte von veganer Currywurst bis zu stundenlang gegartem Schweinefleisch. Bereits am ersten Tag zählte Veranstalter Burger 2500 Besucher.

 René und Eva Lamotte verköstigten die Gäste mit frisch zubereiteter Paella.

René und Eva Lamotte verköstigten die Gäste mit frisch zubereiteter Paella.

Foto: Ruppenthal

Marco Burger steht unter Strom. Mal schlängelt er sich mit Kisten beladen durch die Menschenmenge, mal schaut er bei seinem Hotdog-Stand vorbei oder regelt die Lautstärke der Musik. Bei einer Zigarettenpause atmet er kurz durch. Einige Besucher bleiben stehen, begrüßen ihn und gratulieren zu einem gelungenen ersten Merziger Happy-Street-Food-Festival. Er strahlt. Der Erfolg entschädigt für den Stress, den er an diesem Wochenende hat.

"Es ist genial", sagt Veranstalter Burger, der im Sommer auch das Happy-Music-Festival am Merziger Yachthafen organisiert hat. "Allein am Samstag waren etwa 2500 Besucher hier", erzählt er. Mit dieser Zahl habe er eigentlich für das gesamte Wochenende gerechnet. Besonders freue er sich, dass bereits am ersten Tag durch den Verkauf von Losen und den Einnahmen durch eine Fotobox 800 Euro für die "Elterninitiative krebskranker Kinder im Saarland" zusammengekommen seien. Und dass das Wetter auch noch mitspiele, sei einfach perfekt.

Das Gelände des Festivals, das sich vom Kirchplatz bis zum Innenhof der Stadtbibliothek erstreckt, ist mit einem Bauzaun umgrenzt - umspannt mit Planen, auf die Graffiti gesprüht wurden. Hinter den Zäunen stehen die Foodtrucks und Stände, in denen für die hungrigen Gäste verschiedene Leckereien zubereitet werden: frisch gekochte Paella, Pulled Pork und Beef (geräuchertes, fein gezupftes Schwein, Wild und Rind), sowie Hotdogs und vegane Currywurst und Burger. Bei strahlendem Sonnenschein genießen einige der Schlemmer zum "Fastfood " auch Cider, Wein oder ein kühles Bier. Inmitten der Trucks wurden Bierbänke aufgestellt, wo die Besucher gemütlich essen und sich unterhalten. Um die Mittagszeit muss enger zusammengerutscht werden, damit jeder einen Platz findet.

"So etwas hat meiner Meinung nach in Merzig gefehlt. Und die Ecke hier passt für so ein Festival wunderbar", sagt Michael Dittlinger aus Merzig, während sich seine kleine Nichte einen Hotdog mit Sauerkraut schmecken lässt. Auch Benedikt Scheuermann ist begeistert: "Die Atmosphäre hier ist richtig cool", lobt der Merziger. Das sei auf jeden Fall mal etwas anderes.

Und diese etwas andere Idee entstand an Burgers 30. Geburtstag. "Ich hatte für die Geburtstagsgäste richtig geile Drinks besorgt und dazu einige billige Hotdogs", erzählt er. Am nächsten Tage hätten aber alle nur von den Würstchen gesprochen. Daraufhin habe er das Internet nach Hotdog-Anbietern durchforstet - nach solchen, die sich nur darauf spezialisiert hätten. "Bis Berlin habe ich niemanden gefunden", berichtet Burger. Also beschloss er gemeinsam mit einem Freund, ein Gewerbe anzumelden und sich mit den Würstchen selbstständig zu machen - und mit dem Stand von Festival zu Festival zu fahren. "Der Merziger Bürgermeister hat mich dann angesprochen und gefragt, ob ich so ein Streetfood-Fest auch in Merzig machen könnte", so Burger. Seine Antwort: "Klar, da hatte ich total Bock drauf. Und das Konzept stand auch schon", sagt er und verschwindet dann wieder in der Menge. Sein ständiger Begleiter: ein "Happy Hotdog" - tätowiert auf seinem Oberarm.

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