Geschäftsinhaber in Merzig Fotografien geben Einblick in „unser Viertel“

Merzig · Die Floristen aus dem Blumenhaus von Eva und Michael Sturm beim Binden eines Straußes, Lena Schaaf in ihrem Café Lotta­leben, Nicole Müller mit Kunstwerken aus Skandinavien, Anette Sand bei Stilecht-Brautcouture: „Unser Viertel“ hat die Fotografin Stella Costa ihre Reportagen genannt, bei denen sie Menschen bei ihrer Arbeit zeigt, wie die junge Mutter aus Schwalbach sagt.

 Für ihr Projekt hat die Fotografin Stella Costa mehrere Menschen und ihre Geschäfte abgelichtet – darunter auch Nicole Müller in ihrem Geschäfts „Tiila“ in Merzig

Für ihr Projekt hat die Fotografin Stella Costa mehrere Menschen und ihre Geschäfte abgelichtet – darunter auch Nicole Müller in ihrem Geschäfts „Tiila“ in Merzig

Foto: Stella Costa

„Ich begleite Geschäfte und Lokale, die von der Corona-Pandemie betroffen sind oder waren.“ Bilder und Interviews geben nach ihren Worten Einblick in die tägliche Arbeit.

Mit der Idee, ein solches Projekt zu starten, habe sie sich schon lange auseinandersetzt, erzählt die Frau, die sich auf Hochzeitsfotografien spezialisiert hat. Mit der Ausbreitung der Infektionskrankheit und dem wochenlangen Lockdown wurde das Leben runtergefahren, Trauungen gecancelt, Feste abgesagt. So habe sie sich ihren leeren Terminkalender zu nutze gemacht, das Projekt zu starten. „Nachdem die Geschäfte wieder geöffnet hatten, habe ich viele Inhaber angeschrieben und ihnen meine Idee vorgestellt“, sagt sie. In Sachen Finanzen seien sich die Geschäftspartner schnell einig: „Jeder zahlt, was er kann“, sagt Costa. Ein Teil ihrer Einnahme nutze sie, um das Projekt weiter zu führen, den anderen spende sie der Organisation Sea-Watch, einer zivilen Seenotrettung an den Grenzen Europas.

Inhaber von Geschäften in Saarbrücken habe sie mit ihrem Konzept begeistern können, ebenso in Saarlouis und eben die drei Geschäfte und das Café in Merzig. „Das Face-to-Face-Geschäft liegt mir aber am Herzen und deswegen würde ich es nicht aufgeben“, sagt Nicole Müller, die in ihren Geschäft „Tiila“ in der Merziger Fußgängerzone Kunstgewerbe, Design und vieles mehr aus Skandinavien verkauft. „Es ist immer viel interessanter und auch spannend mit den Menschen, die meine Produkte mögen, in echten Kontakt zu kommen“, ergänzt die Frau, die eine Online-Einkaufsmöglichkeit plant. „Seit vielen Jahren war es immer mein Plan und Traum, irgendwann ein eigenes Café zu betreiben“, gesteht Lena Schaaf vom Café Lotta­leben am Kirchplatz. Derweil geben Eva und Michael Sturm vom Blumenhaus Blütensturm am Kirchplatz einen Einblick in ihren beruflichen Werdegang: Sie war fast 20 Jahre in Luxemburg als Floristin angestellt, er hatte 2001 seinen Meister gemacht und arbeitete seit 2003 im Saarland bei verschiedenen Unternehmen. Und das Team von Stilecht-Brautmoden gesteht, dass der Wunsch, sich selbstständig zu machen, ein paar Jahre gereift sei.

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