Besseringen Stadt will Haus Sonnenwald verkaufen

Besseringen · Ehemaliges VdK-Heim soll wieder touristisch oder gastronomisch genutzt werden. Stadtrat berät im April über Verkauf.

 Die Stadt Merzig plant, das vor drei Jahren erworbene Haus Sonnenwald in Besseringen wieder zu verkaufen.

Die Stadt Merzig plant, das vor drei Jahren erworbene Haus Sonnenwald in Besseringen wieder zu verkaufen.

Foto: VdK

Die Stadt Merzig will das Haus Sonnenwald in Besseringen wieder verkaufen. Die Verwaltung der Kreisstadt bestätigte auf Anfrage unserer Redaktion entsprechende SZ-Informationen. Die Kreisstadt hatte das ehemalige Erholungsheim des Sozialverbandes VdK Ende 2015, auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise in Deutschland, vom VdK erworben. Ursprünglich war angedacht gewesen, in dem Gebäude ab Mai/Juni 2016 Migranten unterzubringen.  Doch dann brachen die Flüchtlingszahlen massiv ein, entsprechend wurden deutlich weniger Asylsuchende als zuvor auf die Kommunen verteilt. Der Wohnraum, den die Stadt über Anmietungen zur Verfügung stellen konnte, reichte aus – das frühere Erholungsheim wurde nicht mehr als Flüchtlingsunterkunft benötigt.

Seither stand das weitläufige Gebäude, das einstmals 22 Doppel- und 26 Einzelzimmer für Erholungssuchende bot, leer. Nun möchte die Stadt die Immobilie veräußern, wobei das Objekt nach Mitteilung aus dem Rathaus „auch künftig touristisch beziehungsweise gastronomisch genutzt werden“ soll. Sollte sich diese Nutzung nicht realisieren lassen, seien Ansiedlungen aus der Gesundheitsbranche, dem betreuten Wohnen, dem Erholungsbereich, der Forschung und Entwicklung sowie eine Umnutzung durch Dienstleistungsunternehmen denkbar, heißt es von Seiten der Verwaltung. Die stellt gleichzeitig klar: „Reines Wohnen sowie eine lärmintensive oder gewerbliche Nutzung werden ausgeschlossen.“ Die Ausschreibung für die geplante Veräußerung ist demnach vorbereitet, „wird derzeit juristisch geprüft und voraussichtlich im Stadtrat am 11. April 2019 behandelt“.

Haus Sonnenwald war 1954 als Erholungsheim des VdK für Kriegsheimkehrer und Hinterbliebene von Kriegsgefallenen erbaut worden. Später wurde das Spektrum um Wellnessangebote erweitert, das Haus auch für Nichtmitglieder geöffnet. Doch das genügte nicht, um das Schwinden der Besucherzahlen auszugleichen. Die Übernachtungszahlen in dem Haus, in dem einst etwa 20 Mitarbeiter tätig gewesen waren, waren bis kurz vor der Schließung auf 12 000 im Jahr zurückgegangen. Zudem war ein massiver Sanierungsstau in dem rund 60 Jahre alten Gebäude entstanden, der Investitionen von mehreren Millionen Euro erforderlich gemacht hätte. Dazu hatte der Sozialverband sich nicht in der Lage gesehen und die Einrichtung Ende 2013 geschlossen. Gut zwei Jahre später war das Haus in den Besitz der Stadt übergegangen – die wiederum jetzt einen neuen Käufer sucht.

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