Polizei ermittelt wegen Brandstiftung Saline im Merziger Stadtpark durch Brand vollständig zerstört

Merzig · In der Nacht zu Freitag ist die Saline im Merziger Stadtpark vollkommen ausgebrannt. Die Polizei ermittelt wegen vorsätzlicher Brandstiftung.

 So sah die Saline im Merziger Stadtpark vor der verheerenden Brandstiftung aus.

So sah die Saline im Merziger Stadtpark vor der verheerenden Brandstiftung aus.

Foto: Stadt Merzig

Der Schock sitzt tief bei den Verantwortlichen in der Stadt Merzig: Unbekannte Täter haben in der Nacht zum Freitag die Saline im Merziger Stadtpark abgefackelt. Außerdem wurden mehrere Baufahrzeuge, die ganz in der Nähe im Stadtpark abgestellt waren, mutwillig beschädigt sowie ein zum Parken abgestelltes Auto in der näheren Umgebung ebenfalls abgefackelt. „Das war eine traurige Nacht für die Kreisstadt Merzig. Diese Taten verurteilen wir aufs Schärfste“, erklären Bürgermeister Marcus Hoffeld und der Erste Beigeordnete Dieter Ernst.

Eine Spur der Verwüstung haben die unbekannten Täter in der Nacht zum Freitag hinterlassen. Gegen 0.30 Uhr wurden bei einem Pkw, der im Bereich des Alten Leinpfades (Nähe Blättelbornstadion) parkte, die Scheiben eingeschlagen, anschließend wurde das Fahrzeug in Brand gesetzt. Etwa eine Stunde darauf stand der Holzpavillon der Saline im angrenzenden Stadtpark in Flammen. Zudem wurden mehrere Baufahrzeuge und ein Bauwagen, die im Zuge der Umgestaltung des Stadtparks in der Nähe der Saline abgestellt waren, ebenfalls durch Feuerlegen mutwillig zerstört. Durch den Brand wurde die saarlandweit einzigartige Saline vollständig zerstört. Da die beiden Tatorte am Alten Leinpfad und im Stadtpark sehr nahe beieinander liegen und die beiden Brände sich kurz hintereinander ereigneten, vermutet die Polizei einen Zusammenhang zwischen den beiden Brandstiftungen. „Alles andere wäre sehr unwahrscheinlich“, erklärte Hermann Coßmann vom Kriminaldienst der Polizei-Inspektion Merzig. Die Polizei ermittelt wegen vorsätzlicher Brandstiftung und Sachbeschädigung. Die Schadenshöhe schätzen die Ordnungshüter auf einen Betrag zwischen 30 000 und 50 000 Euro. Nach den Worten von Coßmann gibt es noch keine konkreten Hinweise auf den oder die Täter, der Kriminaldienst sei mit den weiteren Ermittlungen befasst.

Noch geprüft werden muss nach Auskunft des Polizei-Sprechers, ob es einen Zusammenhang zwischen den Bränden und einem anderen Vorfall gibt, der sich wenige Stunden zuvor auf dem Weihnachtsmarkt der Stadt Merzig in der Innenstadt ereignet hatte: Dort hatte gegen 20 Uhr eine fünfköpfige Gruppe dunkel gekleideter Männer randaliert, hatte Lichterketten abgerissen und Weihnachtsbäume umgeworfen. Als daraufhin ein Standbetreiber einschritt, um die Randalierer von ihrem Tun abzuhalten, griffen diese den Mann an, unter anderem mit einem Messer und einer Glasflasche. Umstehende Passanten gingen dazwischen, so dass die Attacke schnell abgewendet werden konnte und der Standbetreiber mit leichten Blessuren davon kam. Die fünf Randalierer hatten sich danach vom Weihnachtsmarkt entfernt.

Die Kreisstadt Merzig zeigte sich am Freitag zutiefst bestürzt über die Ereignisse. „Traurige Erkenntnis ist dabei, welche Wut und welch großen Schaden einzelne Personen der Allgemeinheit zufügen können“, heißt es in einer Erklärung der Kreisstadt. Allerdings will die Stadt sich von solchen Chaoten nicht die Stirn bieten lassen: „Wir lassen uns aber von einigen wenigen nicht unterkriegen und haben bereits am Freitagvormittag damit begonnen, den Wiederaufbau der Saline an gleicher Stelle zu planen. Allerdings wird außer der Bodenplatte von dem einstigen Naherholungsplatz vieler Merziger Bürger nichts mehr zum Wiederaufbau verwendbar sein“, erklären Bürgermeister Hoffeld und der Beigeordnete Ernst. Schon wiederholt war die Saline und der sie umgebenden Holzpavillon in der Vergangenheit Gegenstand von Sachbeschädigungen gewesen.

Die Kreisstadt nimmt nach ihren Worten den Vorfall zum Anlass, den ohnehin schon präsenten Ordnungsdienst in den Abendstunden noch einmal zu verstärken. „Darüber hinaus zeigt sich aber auch, dass der Stadtrat in seiner Sitzung am 27. September auf Vorschlag der Stadtverwaltung die richtige Entscheidung getroffen hat und der kommunale Ordnungsdienst im kommenden Jahr um vier weitere Kräfte verstärkt wird“, heißt es weiter. Zudem werde sich die Kreisstadt Merzig auch neben den bereits geplanten Videoüberwachungen im Stadtpark mit weiteren Überwachungsmöglichkeiten an brisanten Orten befassen, „um in Zukunft eine abschreckende Wirkung auf mögliche Straftäter zu erzielen“. Die Kreisstadt Merzig richtet abschließend ihren Dank an alle Hilfskräfte und vor allem an die Feuerwehr, „die bei diesem Einsatz vor Ort waren und wieder vorbildliche Arbeit geleistet haben“.

Angesichts der Vorfälle am Donnerstagabend und in der Nacht sowie der jüngsten Geschehnisse in Straßburg betont der Verein für Handel und Gewerbe (VHG) in Merzig als Mit-Veranstalter des Weihnachtsmarktes, dass ein Besuch dort keinesfalls mit Risiken verbunden sei. Es werde seitens der Verantwortlichen und im Einklang mit der Stadt alles dafür getan, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten, erklärte Peter Schill, Vorsitzender des VHG, am Freitag gegenüber unserer Redaktion. „Es besteht kein Grund, vor einem Besuch des Weihnachtsmarktes Angst zu haben“, sagte Schill.

Die Polizei-Inspektion Merzig bittet Personen, die Hinweise zu den Brandstiftungen in Merzig geben können, sich unter Tel. (0 68 61) 70 40 zu melden.

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