Bauhof-Streit in Merzig Stadtverwaltung rollt Suche nach Standort neu auf

Merzig · Bürgermeister Marcus Hoffeld: „Wir möchten für den Neubau die Lösung finden, die insgesamt die beste ist.“

Stadt Merzig rollt Suche nach Standort für Bauhof neu auf
Foto: Robby Lorenz

Die Verwaltung der Stadt Merzig rollt das Verfahren zur Standort-Findung für den Baubetriebshof neu und öffentlich auf. Der Stadtrat habe am 14. November 2019 angesichts der gravierenden Mängel am bisherigen Bauhof-Dienstsitz in der Innenstadt (bei den Stadtwerken) mit großer Mehrheit den grundsätzlichen Beschluss gefasst, eine Verlagerung und einen Neubau des Bauhofes anzustreben. „Der Baubetriebshof trägt als grundlegende und unverzichtbare Einrichtung maßgeblich zur Gewährleistung der Daseinsvorsorge für die Bürgerinnen und Bürger bei“, verdeutlicht Bürgermeister Marcus Hoffeld. Ein neuer Standort im Stadtgebiet sei eine absolute Notwendigkeit, um die Arbeit des Bauhofes problemlos zu ermöglichen. „Dabei sollte der neue Ort verkehrsgünstig und möglichst zentral in einem Gewerbegebiet liegen“, erläutert Hoffeld. Die jetzt geäußerten Bedenken der Anwohner in Besseringen nimmt die Stadt nach eigenem Bekunden „sehr ernst“.

Daher habe sich die Verwaltung entschieden, den im Vorfeld erstellten Kriterienkatalog in Bezug auf alle infrage kommenden Ansiedlungsflächen in einer Gesamtübersicht detailliert neu aufzubereiten. „Diese Anforderungen wurden für jede Fläche individuell beurteilt und die Vor- und Nachteile der Einzelflächen abgewogen“, heißt es aus dem Rathaus. Zu den Kriterien zählen unter anderem die Kosten für die Grundstücke und für deren Erschließung sowie die Auswirkungen der Ansiedlung auf Nachbarhäuser, wie zum Beispiel Lärmemissionen. „Dabei ist zu betonen, dass der Baubetriebshof jedoch nicht mit einem Gewerbebetrieb vergleichbar ist und deutlich weniger Lärm verursacht“, erklärt die Verwaltung. Ein zentraler Punkt sei auch das Planungsrecht, um die geltenden Vorgaben zur Bebauung einzuhalten. Ebenfalls wurden die Auswirkungen auf Natur und Umwelt betrachtet.

Die Stadtverwaltung beabsichtige „eine optimale und nachhaltige Flächennutzung der Einrichtungen, die dem Baubetriebshof angegliedert sind“. Dazu sei die Zusammenlegung von Außenlagern, die sich in unterschiedlichen Bereichen der Stadt befinden, sinnvoll. Zudem soll eine Verlagerung der Grüngutsammelstelle von Fitten an einen zentral gelegenen Ort in der Nähe des Wertstoffzentrums möglich werden. Auch diese Standorte sollen vom neuen Gebäude des Baubetriebshofs gut erreichbar sein.

Die Verwaltung bereite jetzt unter Berücksichtigung dieser Kriterien eine Prioritätenliste der Standorte vor, die dann erneut den städtischen Gremien vorgelegt werde. „Wir möchten transparent vorgehen, um den Bürgern Einsicht in die Entscheidungsfindung zu ermöglichen. Daher werden wir unmittelbar nach der Vorstellung in den städtischen Gremien, aber noch vor den Entscheidungen, die Beurteilungskriterien der Standorte für alle offenlegen“, betont Bürgermeister Hoffeld. „Alle Bürger erhalten die Möglichkeit, Anmerkungen und Meinungen zu den möglichen Standorten einzubringen. Wir möchten für den Neubau die Lösung finden, die insgesamt die beste ist.“

Einige Standorte können aufgrund von gültigen Vorgaben nicht in Betracht gezogen werden. Beispielsweise sei eine Ansiedlung im neuen Gewerbegebiet „Oberst Haardt“ durch die Förderrichtlinien des Gebiets nicht möglich, die dort nur gewerbliche Betriebe insbesondere zur Schaffung von Arbeitsplätzen erlauben. Zudem würde der Platz in diesem Bereich nicht für den Baubetriebshof ausreichen.

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