St.-Clemens-Kapelle in Menningen ist nun „geschütztes Kulturgut“

Menningen · Die Übergabe der blau-weißen Plakette, die die barocke St.-Clemens-Kapelle als „geschütztes Kulturgut“ auszeichnet, wurde gebührend gefeiert. Seit rund 25 Jahren wird die Kapelle renoviert. Bis heute wurden 250 000 Euro investiert.

 Rosi Gruhn (rechts) überreichte die Plakette am Sonntag in der St.-Clemens Kapelle an Hubert Kerwer. Foto: Sylvie Rauch

Rosi Gruhn (rechts) überreichte die Plakette am Sonntag in der St.-Clemens Kapelle an Hubert Kerwer. Foto: Sylvie Rauch

Foto: Sylvie Rauch

"Die St.-Clemens-Kapelle und die Menninger Bürger sind eins. Die Menschen hier haben immer zu ihrer Kapelle gestanden und sich für den Erhalt eingesetzt", betonte Ortsvorsteherin Rosi Gruhn am Sonntag nach der feierlichen Vesper, zelebriert von Pastor Klaus-Bernhard Stankowitz, in der Kapelle.
Renovierungsarbeiten fast fertig

Die Andacht war Teil des Festes anlässlich der Verleihung der Plakette, durch die das barocke Bauwerk ab sofort als geschütztes Kulturgut gekennzeichnet ist. Es ist das weiß-blaue Emblem der Haager Konvention, mit dem seit 1954 Orte, Gegenstände oder Bauwerke ausgezeichnet werden. Gruhn übergab die Plakette an den Vorsitzenden des Verwaltungsrates, Hubert Kerwer. Sie vertrat Dr. Rupert Schreiber vom Landesdenkmalamt, der an diesem Tag verhindert war. Er wird jedoch die zur Plakette gehörende Urkunde zu einem späteren Zeitpunkt überreichen.

Doch am Sonntag wurde nicht nur die Übergabe der Plakette gefeiert, sondern auch die weitgehende Fertigstellung der aufwendigen Renovierungsarbeiten (wir berichteten). "Damit wollen wir uns auch bei allen Förderern und Handwerkern für ihre Unterstützung bedanken. Wir haben eine lange Strecke hinter uns, die wir ohne die vielen Helfer und Unterstützer nicht geschafft hätten", sagte Hubert Kerwer. Und man dürfe darauf stolz sein, das Projekt sogar günstiger als geplant abgeschlossen zu haben.
Eine Viertelmillion investiert

Rund 25 Jahre wurde in Menningen renoviert und saniert. Insgesamt wurden bis heute 250 000 Euro investiert. In einer Diashow konnten die Besucher am Sonntag die Veränderungen ihrer St. Clemens-Kapelle nachvollziehen. Was nach den Worten von Hubert Kerwer noch ansteht, ist die Sanierung der Außenmauern. Dort müssen unter anderem die Gesimse denkmalpflegerisch aufgearbeitet werden. Den Anstrich wollen die Menninger aus eigener Kraft stemmen. Insgesamt sei das Werk eine tolle Gemeinschaftsleistung von Vereinen, Firmen, Privatleuten, aber auch von Kreisstadt und Landesdenkmalamt.

In Vertretung von Bürgermeister Marcus Hoffeld dankte der Merziger Beigeordnete Manfred Kost allen Beteiligten für ihr Engagement. Solch ein Prozess verlange Kondition und Beharrlichkeit, erfordere aber auch finanzielle Mittel. Die Stadt habe im Rahmen ihrer Möglichkeiten versucht, das Vorhaben zu unterstützen. "Das Ergebnis ist auf jeden Fall sehr gelungen. Der heilige Clemens ist der Schutzpatron unter anderem der Steinmetze. Ihm hätte die Kapelle so sicher gefallen", erklärte Kost.

Zur Übergabe der Plakette hatten die Vereine ein Fest zu Ehren der Kapelle organisiert. Ab sofort gibt es übrigens auch eine Votivkerze mit dem Bild des Gotteshauses.

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