Spielraum im Schulalltag für junge Wissenschaftler

Merzig · „Mensch – Gesundheit – Medizin“, unter diesem Motto stehen die derzeitigen Querdenkertage an der Kreuzbergschule in Merzig. In Kleingruppen beschäftigen sich besonders motivierte Schüler mit dem Thema.

 Schüler der Querdenkertage beim Anlegen eines Verbandes im Zuge des Projektes „Mensch – Gesundheit – Medizin“. Foto: Frank Wagner

Schüler der Querdenkertage beim Anlegen eines Verbandes im Zuge des Projektes „Mensch – Gesundheit – Medizin“. Foto: Frank Wagner

Foto: Frank Wagner

Als eine von wenigen saarländischen Grundschulen bietet die Kreuzbergschule seit dem Schuljahr 2013/14 in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle für Hochbegabung des Ministeriums für Bildung ein ganz besonderes Förderangebot an: Jeden Dienstag finden die sogenannten Querdenkertage statt, die sich an motivierte, interessierte und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler richten.

An zehn Veranstaltungstagen beschäftigen sich die Teilnehmer in Kleingruppen intensiv und auf vielfältige Art und Weise mit einem übergeordneten Projektthema. Neben Schülern der eigenen Schule kommen auch Kinder anderer im Umkreis liegender Grundschulen an die Kreuzbergschule. An diesem Tag werden sie vom Besuch des regulären Unterrichts befreit. Voraussetzung, um an diesem besonderen Förderangebot teilnehmen zu können, ist sowohl eine Empfehlung der Klassenlehrer als auch die Zustimmung der Eltern. Das Thema des aktuellen Trimesters lautet "Mensch - Gesundheit - Medizin ". Gemeinsam mit den Lehrerinnen Claudia Bohr und Sarah Sünder erfahren die Kinder nicht nur Grundlegendes über die Geschichte der Medizin und die Funktionen des Körpers, sondern lernen auch, wie kleine Wunden behandelt werden oder wie in einem Notfall gehandelt werden muss.

Dabei stellt die vielfältige methodische Arbeit eine wichtige Komponente der Querdenkertage dar. Die Schüler bekommen methodische Fähigkeiten vermittelt, auf die sie im Laufe ihrer Schulzeit immer wieder zurückgreifen können. So erarbeiten die Kinder etwa komplexe Sachtexte zur Geschichte der Medizin und bekannter Wissenschaftler, bereiten Expertenvorträge und Interviews vor, gestalten Plakate und präsentieren am Ende ihre Ergebnisse.

Praxis spielt eine große Rolle

Doch auch das handelnde Lernen hat einen großen Stellenwert: Um das theoretisch Gelernte besser zu begreifen, stellten die Kinder unter anderem Gehirnmodelle aus Pappmaché her und bauten ein Lungenmodell nach, mit dessen Hilfe sie die Funktion der Atmung erklären konnten. Auf die Frage, was ihnen am besten gefallen hat, antwortet eine Schülerin: "Mir hat besonders gut gefallen, dass ich gelernt habe, was meinem Körper schadet und was ihm gut tut. Ich weiß jetzt, was ich tun muss, um fit zu bleiben."

Ein weiterer Schüler erzählt: "Die Knobel- und Logikaufgaben, die wir immer am Anfang und am Ende jeden Tages gemacht haben, haben mir Spaß gemacht."

Doch nicht nur die Teilnehmer, auch die gesamte Klasse kann von den Erfahrungen der Querdenker profitieren. "Die Kinder, die an den Querdenkertagen teilnehmen, bekommen im regulären Unterricht immer die Möglichkeit, ihre Ergebnisse vorzustellen und ihren Mitschülern von ihrem besonderen Schulvormittag zu berichten. Die Klasse findet das sehr spannend und die kleinen Querdenker sind stolz, ihr Wissen weiterzugeben", resümiert eine Klassenlehrerin.

Schulleiter Frank Wagner ist sehr froh ein solches Projekt an seiner Schule zu haben. "Die Querdenkertage sind eine absolute Bereicherung für die Kreuzbergschule. In vielfältigen Projekten können die Schüler ihr Wissen sehr handlungsorientiert erweitern." Am Ende jedes Trimesters findet eine abschließende Präsentation der erarbeiteten Themen statt, zu der sowohl die Eltern als auch die Klassenlehrer der Kinder eingeladen werden. An verschiedenen Stationen zeigen die Querdenker, was sie in den letzten Wochen gelernt haben.

Im Mai beginnt das dritte Trimester zum Thema "Kommunikation - Wege, miteinander in Kontakt zu treten". Alle Mitwirkenden freuen sich auf spannende Querdenkertage.

www.gs-kreuzbergschule.de

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