Merzig. Vor einem halben Jahrhundert, im September 1959, hat der Erfinder der SOS-Kinderdörfer, der Österreicher Hermann Gmeiner, den Grundstein für das Kinderdorf in Merzig-Hilbringen gelegt. Bereits ein Jahr später zogen verwaiste Kinder in die ersten drei Häuser ein. Das SOS-Kinderdorf in Merzig feiert dieses Jubiläum jetzt mit zahlreichen Veranstaltungen. Mehr als 650 junge Menschen, denen das Schicksal zunächst keinen günstigen Start bescherte, sind seither in Hilbringen groß geworden. Inzwischen hat sich die SOS-Idee über die ganze Welt verbreitet. 500 SOS-Kinderdörfer bieten jungen Menschen weltweit ein Zuhause. Während in den Gründungsjahren überwiegend elternlose Kinder ihr Zuhause fanden, sind es heute vor allem Kinder aus Problemfamilien. Wie alle 15 SOS-Kinderdörfer in Deutschland hat sich auch die Hilbringer Einrichtung diesem sozialen Wandel gestellt. "Wir sind dabei noch einen Schritt weiter gegangen, und haben unseren Wirkungsradius weit über Dorf und Altersgrenzen ausgedehnt", erklärte Thomas Rau, Leiter des SOS-Kinderdorfes Saar, der SZ. Es versteht sich als Jugendhilfe-Einrichtung, die sich nicht nur Kindern, sondern allen Generationen widmet. Im Kinderdorf gibt es 40 stationäre Wohnplätze sowie eine Wohngruppe mit acht Plätzen. Die Kinder werden von 85 Mitarbeitern betreut, von denen 65 Mitarbeiterinnen in Vollzeit nicht nur für ihre Schützlinge arbeiten, sondern auch mit ihnen leben. "Unsere Arbeit hängt im hohen Maße von der Leistung unserer ehrenamtlich Tätigen und der vielen freiwilligen Helfer ab", sagt Rau. Sieben verschiedene Standorte sind im Umkreis von 25 Kilometern in der Kreisstadt Merzig, in Beckingen und Perl angesiedelt. owa