Soldaten bringen Spaß am SingenVier Jahre lang lernen die "Musiker in Uniform"Vom Begleiter zum Dirigent

Merzig. Dass unsere Kinder zu wenig singen, wird vielerorts bemängelt. Das Singen in den Familien wird heute nicht mehr gepflegt, traditionelles Liedgut gerät in Vergessenheit. Dabei ist Singen die ursprünglichste Art, Musik zu machen, für jedes Kind erlernbar, jederzeit und überall möglich. Es fördert die Sprachkompetenz und ist kreatives und emotionales Ausdrucksmittel

Merzig. Dass unsere Kinder zu wenig singen, wird vielerorts bemängelt. Das Singen in den Familien wird heute nicht mehr gepflegt, traditionelles Liedgut gerät in Vergessenheit. Dabei ist Singen die ursprünglichste Art, Musik zu machen, für jedes Kind erlernbar, jederzeit und überall möglich. Es fördert die Sprachkompetenz und ist kreatives und emotionales Ausdrucksmittel. Singen eröffnet den Zugang zur gesamten Musikkultur. Um dem Negativ-Trend entgegenzuwirken, wurde in der Musikschule eine Idee zur Vision. Dieter Boden, Leiter der Musikschule: "Stellen wir uns vor, wie toll das wäre, wenn alle Schulkinder in unserem grünen Kreis als ein großer Chor gemeinsam singen könnten!" Alle Kinder sollten die Möglichkeit haben, in einem Chor zu singen und die Freude an ihrer eigenen Stimme und dadurch auch die Freude an der Musik zu entdecken. Mit Beginn des neuen Schuljahres startet das Projekt "Singen macht Schule" zunächst in den Grundschulen der Gemeinde Beckingen. In enger Zusammenarbeit mit der jeweiligen Grundschule werden alle ersten Klassen ergänzend zum Musikunterricht einmal wöchentlich unter der Leitung eines speziell dafür abgestellten Pädagogen eine Stunde als Chor zusammen singen. In dieser Stunde wird auch Stimmbildung, Atemtechnik und Sprech- und Rhythmusübungen trainiert.70 junge Musiker und Musikerinnen werden unter der Leitung von Oberstleutnant Michael Euler für den Benefizzweck in Aktion treten. Das Konzertprogramm ist ein Spiegel der Ausbildung der jungen Militärmusiker. Sie werden in vier Jahren im engen Zusammenwirken mit der Musikhochschule in Düsseldorf zu professionellen Orchestermusikern ausgebildet. Auf hohem künstlerischem Niveau wird im Konzert ein breites Spektrum an Musikstilen eines Blasorchesters vorgestellt, Transkriptionen und Originalwerke für sinfonisches Blasorchester ebenso wie zeitgemäße Hits aus Film- und Musical-Branche. Natürlich wird auch die traditionelle Militärmusik nicht vergessen - bekannte und auch weniger bekannte Märsche runden das Konzertprogramm ab. redKarten zum Preis ab zehn Euro sind erhältlich bei der Musikschule, Bahnhofstraße in Merzig, Telefon (06861) 10 78.www.musikschule-merzig-wadern.deMerzig. Die vierjährige Ausbildung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Robert-Schumann-Hochschule für Musik in Düsseldorf. Deren Professoren und Dozenten, oftmals Mitglieder renommierter Orchester, bürgen für erstklassige praxisorientierte Schulung. Unterrichtet werden alle Blas-, Schlag- und Percussioninstrumente, die in einem modernen sinfonischen Blasorchester Verwendung finden. Das Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr wurde am 1. Juli 1960 in Siegburg in der Brückberg-Kaserne aufgestellt. Ein Jahr darauf erfolgte der Beginn der Kooperation mit der Staatlichen Hochschule für Musik Rheinland in Köln, ein frühes Beispiel für hervorragende, zivil-militärische Zusammenarbeit. Die immer beengteren infrastrukturellen Verhältnisse in Siegburg führte 1969 zur Verlegung vom Standort Siegburg nach Hilden in die Waldkaserne. Die jungen auszubildenden Militärmusiker fanden dort eine speziell für ihre Ausbildung zugeschnittene Infrastruktur vor. Durch die Verlegung nach Hilden nahm die Zusammenarbeit mit dem Robert-Schumann-Institut der Musikhochschule Köln, nicht zuletzt aufgrund der räumlichen Nähe immer mehr zu. Diese immer enger werdende Zusammenarbeit mündete schließlich in einer komplett neuen Ausbildungskonzeption, die vom Leiter Militärmusikdienst 1976 initiiert wurde. 2008 folgte die vorübergehende Verlegung vom Standort Hilden nach Düsseldorf. Die Bergische Kaserne wird für die nächsten etwa vier Jahre Standort und Heimat des Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr sein, bis in der Waldkaserne Hilden die infrastrukturellen Bedingungen den baulichen Gegebenheiten und Erfordernissen angepasst sein wird. Die Ausbildung zum Musikfeldwebel: Bewerber, die ihre Eignung zum Militärmusiker in einer musikfachlichen und militärischen Aufnahmeprüfung unter Beweis gestellt haben, werden zum 1. Juli eines jeden Jahres als Unteroffizier eingestellt. Nach erfolgreicher Teilnahme an einer sechsmonatigen, überwiegend durch sanitätsdienstliche Komponenten geprägten militärischen Ausbildung werden die "Musiker in Uniform" zum Ausbildungsmusikkorps versetzt.Studium an Musikhochschule Mit der erfolgreichen Teilnahme an der Eignungsprüfung der Robert-Schumann-Hochschule erlangen die Musikerinnen und Musiker die fachliche Qualifikation, um zum Feldwebel befördert zu werden. Durch die in der Bologna-Studie festgelegte erforderliche Anpassung der europäischen Hochschulausbildung hat die Robert-Schumann-Hochschule für Musik in Düsseldorf den bisherigen Studiengang zum Orchestermusiker ab dem Wintersemester 2008/2009 in den Bachelor- und Masterstudiengang umgestellt. Im Rahmen der seit Jahrzehnten bewährten Kooperation mit dieser Hochschule werden die Soldaten des Ausbildungsmusikkorps auch zukünftig im dritten Ausbildungsabschnitt für die Dauer von vier Semestern im Bachelor-Studiengang intensiv auf ihr späteres musikalisches Aufgabenspektrum vorbereitet. Am Ende der vierjährigen Ausbildung qualifizieren sich die Musikstudenten in einer musikfachlichen Abschlussprüfung beim Ausbildungsmusikkorps zu vollwertigen Orchestermitgliedern für das Musikkorps der Bundeswehr. Das Orchester und die verschiedenen Ensembles zeugen von Kunstfertigkeit, Musizierfreude und jugendlichem Schwung, womit sich die Musiker bereits in die Herzen vieler Menschen gespielt haben.redwww.ausbildungsmusikkorps.de www.militaermusik.bundeswehr.deMerzig. Oberfähnrich Tobias Wunderle, geboren 1985 in Lauingen an der Donau, erhielt während seiner Schulzeit Unterricht in Klavier, Orgel, Tenorhorn und Posaune. Als Preisträger beim Wettbewerb "Jugend musiziert" und zweimaliger Landessieger des Bayerischen Blasmusikverbandes wurde er mit dem Förderpreis 2003 der Kulturstiftung "Klingendes Schwaben" ausgezeichnet. Anschließend war er Jungstudent im Fach Posaune an der Hochschule für Musik in Augsburg. In verschiedenen Orchestern konnte er wertvolle Erfahrungen sammeln. Konzertreisen führten ihn nach Italien, Frankreich und Japan. Nach dem Abitur trat er seinen Grundwehrdienst im Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr in Hilden als Klavierbegleiter an und nahm das Kapellmeisterstudium bei Professor Rüdiger Bohn an der Robert-Schumann-Hochschule für Musik in Düsseldorf auf. Im Rahmen seiner Ausbildung zum Musikoffizier war er zu Gast beim Kompetenzzentrum Militärmusik der Schweizer Armee in Aarau und beim Militärspiel Luftwaffe in Bern. red

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