So vertraut und dann doch wieder fern

Merzig · Die Fellenbergmühle in Merzig öffnet ihre Ausstellungsräume für zwei Künstlerinnen aus der Region, die sich in zwei unterschiedlichen Metiers bewegen: Martina Diederich malt, Barbara Hilgers erschafft Skulpturen.

Ab kommenden Sonntag, 23. August, zeigt der Förderverein Fellenbergmühle Werke von zwei Künstlerinnen aus der Region. Martina Diederich aus Trier und die gebürtige Saarländerin Barbara Hilgers, die in Eblange (Lothringen) lebt, stellen aus. Die Vernissage beginnt um 15 Uhr. "Sehen und nicht gesehen werden" lautet der Titel der Doppelausstellung, in der zwei ganz unterschiedliche Kunstrichtungen vorgestellt werden. Barbara Hilgers ist Bildhauerin und Martina Diederich Malerin. Beide beherrschen ihr Metier. Nicht zuletzt deshalb, dürfen sich die Besucher der Ausstellung auf künstlerisch hochwertige Kunstobjekte freuen, die wie gewohnt in einem tollen Umfeld präsentiert werden.

Masken und Skulpturen

Sehen und künstlerisches Umsetzen von Gesehenem ist der Vorgang, der Kunst generiert. Barbara Hilgers fertigt großformatige Masken und zoomorphe Skulpturen , die sie oft der Tierwelt entlehnt und verfremdet. In ihren Werken manifestiert sie Energien und archetypische Eigenschaften, wie zum Beispiel Mutterliebe oder Schläue.

Die aus Eichen und anderen Hölzern entstandenen Werke erwecken den Eindruck von unverrückbaren Standpunkten, fest und kraftvoll in ihren Aussagen. Trotzdem verbleiben dem Betrachter eigene Interpretationsmöglichkeiten.

Öl und Acryl

Martina Diederich zeigt in realistischer Malweise in Öl oder Acryl zum einen großformatige szenische Menschengruppen, zum anderen kleinformatigere Bildreihen und Werke, die Reiseeindrücke aus fernen Ländern wiedergeben. Martina Diederich malt nicht das Besondere, sondern das Gewöhnliche und macht mit besonderer Lichtführung oder Farbstimmung aufmerksam. Im Ausschnitthaften ihrer Reisebilder werden die Gegenstände oft unerkennbar und verlieren somit an Bedeutung zugunsten der Stimmung.

Anders die Gemälde mit den Menschen: Martina Diederich fügt sie collageartig zusammen, zum Beispiel zu einer Situation bei einer Vernissage oder als Touristen beim Sightseeing. Und scheinen sie dem Betrachter in Haltung, Mimik und Gestik auch sehr vertraut, so halten sie doch unkommunikativ und teilweise auch gelangweilt Distanz zueinander, aber auch zum Betrachter.

Die Ausstellung der beiden Künstlerinnen aus der Region läuft bis 18.Oktober, die Öffnungszeiten des feinmechanischen Museums: Dienstag - Sonntag 14.30 bis 17 Uhr.

www.die-der-ich.de

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