Jahreshauptversammlung in Merzig Lehrer nehmen Landespolitik in die Pflicht

MERZIG · Saarländischer Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) behandelt auf Jahreshauptversammlung bildungspolitische Themen und Probleme.

 Die geehrten anwesenden Jubilare posieren mit der SLLV-Landesvorsitzenden Lisa Brausch (6.v.l.), dem Kreisvorsitzenden Jürgen Ehl (rechts) und dem stellvertretenden Kreisvorsitzenden Dominik Schwer ( 4.v.l.).

Die geehrten anwesenden Jubilare posieren mit der SLLV-Landesvorsitzenden Lisa Brausch (6.v.l.), dem Kreisvorsitzenden Jürgen Ehl (rechts) und dem stellvertretenden Kreisvorsitzenden Dominik Schwer ( 4.v.l.).

Foto: nb

Die Mitglieder des Kreisverbandes Merzig-Wadern des Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes (SLLV) kamen zu ihrer Jahresversammlung im Hotel Römer in Merzig zusammen. Zu Beginn begrüßte der Kreisvorsitzende Jürgen Ehl als Gäste den CDU-Landtagsabgeordneten Frank Wagner, die SLLV-Landesvorsitzende Lisa Brausch, Schulrätin Stephanie Rupp und den Ehrenkreisvorsitzenden Gerhard Berger.

Nach einem stillen Gedenken an die verstorbenen Mitglieder berichtete die SLLV-Landesvorsitzende Brausch über die Arbeit des Landesvorstandes. „Es ist mir eine besondere Ehre, im eigenen Kreisverband dabei zu sein, denn hier fühle ich mich zuhause“, erklärte die aus unserer Region stammende Landeschefin. Dann wies sie auf die ARD-Themenwoche zur Zukunft der Bildung hin, die die wichtigsten Problemfelder in den Schulen aufdecke. „Der große Lehrermangel an den Grundschulen, Seiten- und Quereinsteiger, multiprofessionelle Teams und die an den Schulen vorzufindende Gewalt sind unter anderem Schwerpunkte unserer Arbeit“, unterstrich Brausch.

Der Zeitpunkt des Wechsels an der Spitze des Bildungsministeriums mit der neuen Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot und dem neuen Staatssekretär Jan Benedyczuk hat sie nach eigenen Worten überrascht. An den Standorten Weiskirchen-Rappweiler und Altenkessel sind neue Förderschulen eingerichtet worden. Der Bedarf sei aber noch größer, die Landesregierung müsse dafür Sorge tragen, dass Entlastung bei den Schulen ankommt. „Wir brauchen multiprofessionelle Teams, um die Schulen zu gestalten, und auch der Anteil der Schulpsychologen muss aufgestockt werden. Dabei ist auch wichtig, die Schulsozialarbeit zu stärken“, sagte Brausch. Das Zuständigkeits-Gerangel der Ministerien untereinander dürfe nicht weiter zu einer zeitlichen Verzögerung der Umsetzung führen. „Man hat manchmal das Gefühl, dass die Landesregierung nicht miteinander arbeitet, sondern gegeneinander.“

Wie Brausch weiter ausführte, macht ihr die Erkrankung vieler, auch junger Lehrer durch Stress große Sorge. Sie wies ferner auf den Bedarf an mehr Förderschullehrern an den Regelschulen hin. Hierzu bedürfe es eines eigenen Studienganges an der Saar-Universität. „Der SLLV wird dazu seine Finger in die Wunde legen, genauso wie für die Deckung des Bedarfes an Grundschullehrern, denn immer mehr schulformfremde Lehrer unterrichteten in Grund- und Förderschulen“, betonte Brausch. Die Studienplätze für Grundschullehrer an der Uni seien reduziert worden, was ein falscher Schritt sei. Der SLLV fordere, dass mehr Fachleiterstellen ausgeschrieben werden und spreche sich für eine zügige Umsetzung der angestrebten Campuslösung aus. Die Landesvorsitzende sprach auch die Themen der verschiedenen Schulabschlüsse sowie die Problematik G 8/G 9 an. „Wir wollen Gleichwertigkeit der beiden Schulformen in der Sekundarstufe I“, sagte sie. Zur Verbandsarbeit des SLLV führte sie aus, dass die Mitgliederzahlen stabil geblieben seien. Der Verband setze sich als Interessenvertretung von Aktiven und Pensionären für eine angemessene Besoldung und Versorgung sowie Beihilfereglung ein.

Der Kreisvorsitzende Jürgen Ehl bedankte sich bei der Landesvorsitzenden Brausch für ihr großes Engagement mit einem Blumenstrauß. Beide nahmen gemeinsam die Ehrung langjähriger Mitglieder (siehe Info) mit Urkunden und Präsenten vor. Es folgten Berichte des Kreisvorsitzenden (siehe unten) und des Schatzmeisters Christian Mannese über die finanzielle Lage. Die später wiedergewählten Kassenprüfer Josef Schmit und Horst Theil bescheinigten ihm eine korrekte Buchführung.

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