Sind die Merziger Zahnarztmuffel? Auf jeden Fall gehen sie seltener zum Zahnarzt als der Durchschnittsdeutsche: Im Jahr 2013 waren nur 65,2 Prozent der Merziger mindestens einmal in der Zahnarztpraxis. Bundesweit lag die Quote bei 71 Prozent, im Saarland bei 65,0 Prozent. Damit ist das Saarland bundesweit Schlusslicht bei den Zahnarztbesuchen. Dies geht aus dem aktuellen Zahnreport der Barmer GEK hervor, für den Versichertendaten und Zahnkarrieren über mehrere Jahre repräsentativ ausgewertet wurden. Die Krankenkasse hat nun die Ergebnisse ihrer Beobachtungen veröffentlicht.

Demnach ist zum Beispiel offenbar jedoch der Arztbesuch wegen schlechter Zähne dennoch erforderlich. So musste knapp jedem zehnten Saarländer (9,6 Prozent) im Jahr 2013 mindestens ein Zahn ersetzt werden. Eine Auswertung der Daten zeigt regionale Unterschiede: Während im Kreis Merzig-Wadern nur 8,7 Prozent der Versicherten Krone oder Zahnersatz erhielten, waren es im Regionalverband Saarbrücken 10,2 Prozent.
Entscheidet das Geld mit?

Die Zahl der Füllungen ist auffallend niedrig: Nur jeder vierte Rheinland-Pfälzer bekam wegen schadhafter Zähne mindestens einmal im Jahr eine Füllung (25 Prozent) - das ist bundesweit der niedrigste Wert und liegt deutlich unter dem Durchschnitt von 29 Prozent.

Bei der Wahl zwischen einer zuzahlungsfreien großflächigen Füllung und einer Krone entscheiden sich knapp 58 Prozent der Rheinland-Pfälzer für die Füllung. In den ostdeutschen Bundesländern liegt dieser Wert weitaus höher, zwischen 63 und 70 Prozent geben hier der Füllung den Vorzug, während in den Großstädten Hamburg und Berlin mehr als jeder Zweite eine Krone nimmt.

"Man könnte vermuten, dass Versicherte in Regionen mit geringeren Einkünften häufiger eine zuzahlungsfreie Füllung anstatt einer Krone wählen", sagt Olaf Marquardt, Bezirksgeschäftsführer der Barmer GEK in Merzig.