Trotz finanzieller Probleme Standort des SHG-Klinikums Merzig soll gesichert werden

Merzig · Beim Neujahrsempfang am Merziger SHG-Klinikum ging es auch um die Zukunft des Krankenhauses. Das Haus hat mit finanziellen Herausforderungen zu kämpfen. Hoffnung auf eine gute Weiterentwicklung macht dem Verwaltungsdirektor die geplante Realisierung der Nordsaarlandstraße.

SHG-Klinikum Merzig hofft auf Standort-Stärkung durch Nordsaarlandstraße
Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Beim Neujahrsempfang des SHG-Klinikums betonten die Verantwortlichen den Anspruch, für möglichst breite Bevölkerungsgruppen zugänglich zu sein und ein weitläufiges Einzugsgebiet abzudecken, sprachen aber auch von den finanziellen Herausforderungen, mit denen das Haus zu kämpfen hat. Das SHG-Klinikum Merzig sei selbstverständlich auch für die Bevölkerung des Nordsaarlandes da. Und es sei bereit, im Rahmen seiner Möglichkeiten noch stärker vor Ort tätig zu werden. So hat das Klinikum Anfang Dezember in Wadern eine psychiatrische Tagesklinik für Erwachsene eröffnet, eine Tagesklinik für Kinder und Jugendliche soll in diesem Jahr folgen. „Wir leisten einen aktiven Beitrag zur Versorgung der Hochwaldregion“, sagte Verwaltungsdirektor Michael Zimmer beim Neujahrsempfang des Klinikums vor Mitarbeitern und Gästen. Hoffnung auf eine gute Weiterentwicklung des Krankenhauses wie auch des Gesundheitscampus Merzig schöpft Zimmer auch aus der Realisierung der Nordsaarlandstraße, die eine deutlich verbesserte Verbindung zwischen Saar und Hochwaldraum mit sich bringen wird.

Während im vergangenen Jahr einiges an Sanierungen etwa in der Neurologie und in der Psychiatrie verwirklicht werden konnte, habe das Klinikum finanziell noch an den Defiziten vergangener Jahre zu knapsen, machte SHG-Geschäftsführer Bernd Mege deutlich. Der Konzern habe über die größten Hürden hinweggeholfen: „Die SHG lässt das Klinikum Merzig nicht im Stich“. Größter Brocken der nächsten Jahre sei das Abarbeiten des Sanierungsstaus an den größtenteils historischen Gebäuden.

Wie Zimmer kritisierte auch Mege die durch das Bundesgesundheitsministerium ausgelöste Regulierungsflut. Gegenüber den 80er und 90er Jahren habe sich die Zahl der Reformgesetze im letzten Jahrzehnt nahezu verfünffacht. „Vieles davon hat uns die Arbeit im Krankenhaus nicht leichter gemacht“, so Mege, der an die Beschäftigten appellierte, noch mehr fachübergreifend zusammenzuarbeiten.

13 000 Patienten haben in 2019 die medizinischen und pflegerischen Dienste des Klinikums in Anspruch genommen.

 Verwaltungsdirektor Michael Zimmer (rechts) begrüßte die Gäste im Alten Personalcasino.

Verwaltungsdirektor Michael Zimmer (rechts) begrüßte die Gäste im Alten Personalcasino.

Foto: Harald Kiefer/SHG

„Glück, Zufriedenheit und Gesundheit im neuen Jahr“ wünschte den Anwesenden auch Bürgermeister Marcus Hoffeld, der die Grüße der Kreisstadt überbrachte. Mit Blick auf die Diskussionen um die künftige Gestalt der klinischen Versorgung der Bevölkerung in der Region sagte Hoffeld, man stehe regelmäßig miteinander im Gespräch, „dass dieser Standort nicht nur gesichert, sondern weiter gestärkt wird. Wir stehen hinter diesem Haus, wir stehen hinter der SHG“.

Mit der Ehrung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für 25-jährige und 40-jährige Betriebszugehörigkeit und der Verabschiedung der (Jung) Rentner klang der offizielle Teil des Neujahrsempfangs aus.

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