Merzig Von Fitness bis zur barrierefreien Dusche

Merzig · Bei der sechsten Seniorenmesse in der Merziger Stadthalle drehte sich alles um Gesundheit, Ernährung und Sport.

 Wie ruhig kann ich auf wackligem Untergrund stehen, oder schaffe ich es noch mit gestrecktem Bein, meine Schuhe zuzubinden? Mit einem Alltagstest für unter oder über 55 war das Fitness Forum aus Mettlach auf der Seniorenmesse: (v.l.) Susanne Appel-Draschan, Julian Zimmer und Armin Diederichs.

Wie ruhig kann ich auf wackligem Untergrund stehen, oder schaffe ich es noch mit gestrecktem Bein, meine Schuhe zuzubinden? Mit einem Alltagstest für unter oder über 55 war das Fitness Forum aus Mettlach auf der Seniorenmesse: (v.l.) Susanne Appel-Draschan, Julian Zimmer und Armin Diederichs.

Foto: leis/Tina Leistenschneider

Komme ich auf einem Bein stehend noch in meine Gummistiefel rein, und wie gut kann ich mir noch die Schuhe mit gestrecktem Bein zubinden? Mit einfachen Tricks testet das Fitness-Forum aus Mettlach auf der sechsten Seniorenmesse die Alltagstauglichkeit von Senioren, aber auch von jüngeren Menschen. An sieben Stationen in der Merziger Stadthalle müssen Freiwillige auf wackligem Untergrund die Balance bewahren oder ohne Geländer die Treppe hochsteigen. „Es geht dabei auch um Beweglichkeit, Koordination und Stabilität“, weiß Armin Diederichs. „Minimaler Einsatz für maximale Lebensqualität“, ergänzt Susanne Appel-Draschan, Sport- und Gymnastiklehrerin, das halte fit. Wieso sie als Fitnessstudio auf der Messe sind? „Wir haben viele Kurse für Senioren, darunter auch Präventionskurse, damit der Besuch des Reha-Sports nicht nötig ist“, erklärt Appel-Draschan, sie wolle mehr Senioren erreichen. Ihre Bilanz, nach dem einige Probanden ihren Alltagstest durchlaufen haben? „Wir haben junggebliebene und fitte Senioren“, sagt sie.

Zum sechsten Mal ist Wolfgang Baldauf mit seinen Rollatoren auf der Seniorenmesse. „Senioren sind unser täglich Brot“, erzählt der Inhaber vom Sanitätshaus Kollig aus Merzig. „Scooter und Rollatoren sind sehr gefragt, auch der Treppenlift“, sagt er. Sein Eindruck von der Seniorenmesse? „Die Menschen, die da sind, sind noch sehr fit, sonst könnten sie nicht kommen, um sich zu informieren.“ Ihm gefalle auf der Messe der Kundenkontakt.

Eine ganze Tasche gefüllt mit Informationen nimmt Helga Ringmann von der Messe mit. „Das Angebot für Senioren ist höchst interessant, und die Beratungen sind sehr gut“, erzählt die 82-Jährige, „ein Highlight.“ Es beruhige sie zu wissen, an wen sie sich bei Not wenden könne.

Vom Angebot ist Marlene Marx ebenfalls angetan, an mehr als 40 Ständen kann sie sich informieren. „Es ist alles da: Soziale Einrichtungen, Beratungen zur Rente, der VdK, DRK und Caritas, auch Stände zu Bädern und Betten“, sagt die Merzigerin. Ihr fehle nichts auf der Messe. Besonderes Interesse hatte sie am Diabetikerbund. „Ich bin selbst betroffen und konnte mich da kompetent beraten lassen.“

Mit einer neuen Geschäftsidee ist Pflegekomfort Saar auf der Messe. „Wir bauen Badewannen zu barrierefreien Duschen um“, erzählt Matthias Gadzimski, „damit viele Leute weiterhin zuhause bleiben können.“ Die umgebauten Duschen seien rutschfest und individuell anpassbar, die Badewanne werde durch eine Duschtasse ersetzt, „der Umbau kostet durch Fördermaßnahmen den Kunden keinen Cent“, erklärt Gadzimski. Im besten Falle dauere der Umbau nur einen Tag, daher sei die Nachfrage groß. „Wir sind zufrieden“, zieht er Bilanz.

Wegen den behindertengerechten Angeboten und denen zur Gesundheit besucht Dieter Schmidt jedes Mal die Seniorenmesse. „Man muss sich ja informieren und Gedanken ums Älter werden machen“, findet er. Ihm gefalle es, direkt Fragen stellen zu können, außerdem spreche ihn das Tourismusangebot an, bei dem es gezielt um Gruppenfahrten für Senioren geht. „Ich bin alleinstehend, deswegen fahre ich gerne mit einer Gruppe mit.“

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