Haltepunkt Besseringen Seit Monaten Großbaustelle in Besseringen
Besseringen · Im März starteten die Arbeiten am Haltepunkt Besseringen. Rund 1,5 Millionen Euro kostet laut Bahn die Sanierung, die bis Jahresende dauert.
Eine einzige große Baustelle ist schon seit Monaten der Bahnhaltepunkt in Besseringen. Seit März dieses Jahres laufen dort Sanierungsarbeiten, die sich nach Auskunft der Stadt Merzig und der Deutschen Bahn voraussichtlich noch bis zum Jahresende hinziehen werden. Die Baustelle am Bahnhaltepunkt hat durchaus ihre Berechtigung: Bei einer landesweiten Vergleichsuntersuchung von 111 Bahnstationen im Saarland, die vom Verkehrsministerium in Auftrag gegeben worden war, hatte der Besseringer Bahnhof nur Platz 85 belegt – die schlechteste Bewertung aller Bahnhöfe im Kreis. Es bestand also durchaus Handlungsbedarf.
Rund 1,5 Millionen Euro steckt die Deutsche Bahn nach Auskunft einer Pressesprecherin in die Sanierung des Haltepunktes. Wobei es vielmehr um die Personenunterführung von der Brückenstraße in Richtung Saar/Bahngleise und um die Zuwegung dorthin geht als um den Haltepunkt selbst, erläutert Bahn-Sprecherin Regina Marusczyk: „Bei der Baumaßnahme wird die Personenunterführung erneuert. Dabei wird der Durchgang von der Innenstadt-Seite zur Saar-Seite barierrefrei ausgebaut.“
Der Zugang zum Haltepunkt Besseringen werde nicht umgebaut. „Für den Haltepunkt selbst ist aktuell keine Grunderneuerung vorgesehen. Es werden aber natürlich alle anfallenden notwendigen Instandhaltungsarbeiten durchgeführt“, erklärt Marusczyk. Auf die Frage, ob der Besseringer Bahnhof nach dem Umbau für Menschen mit Behinderungen besser zu erreichen sein wird, teilte die Bahn-Sprecherin mit: „Die Barrierefreiheit des Durchganges wird durch Begrenzung der Zugangsrampen auf maximal sechs Prozent Steigung ermöglicht.“
Auch die recht massiven Dimensionen der Bauarbeiten und deren lange Dauer haben einen Grund: Im Zuge der Sanierung der Unterführung erledigen Deutsche Bahn und Stadt Merzig ebenfalls dringend notwendige Kanalarbeiten. Stephan Fandel, Pressesprecher der Stadt Merzig, erläutert: „Im Rahmen dieser Arbeiten hat der Betrieb für innerörtliche Abwasserentsorgung der Kreisstadt Merzig den dort befindlichen Schmutzwasserkanal unter der Unterführung erneuert und wird die Zuführstrecken des Kanals im Inlinerverfahren sanieren.“
Bei diesem Verfahren wird ein mit flüssigem Kunstharz getränkter Schlauch oder ein Glasfasergewebe in das defekte Rohrsystem eingeführt, wobei diese Arbeiten von außen mittels einer Kamera überwacht werden. Das Kunstharz verteilt sich auf den Innenwänden des Kanals und härtet dort aus. Es verschließt dabei Löcher und Risse, das Rohrsystem wird wieder dicht, ohne dass das beschädigte Rohr dafür freigelegt werden muss.
Die Erneuerung des Abwasserkanals wurde als erster Teil der Gesamtmaßnahme abgeschlossen. Zwischen März und Ende Juni wurden nach Auskunft von Regina Marusczyk die Fundamente der neuen Eisenbahnüberführung unter der vorhandenen Brücke erneuert. Die zweigleisige Strecke bekommen also quasi eine neue Eisenbahn-Brücke, unter der die Unterführung verläuft, durch welche die Bahnreisenden auf die jeweiligen Gleise kommen Im Juli und August stand die Erneuerung des Brücken-Überbaus auf der der Saar zugewandten Seite auf dem Programm. Der Überbau auf der anderen Seite der Gleise steht im September und Oktober auf dem Programm. Abschließend seien noch einige Nacharbeiten zu erledigen. Da alle Arbeiten bisher plangemäß verlaufen seien, rechnet die Bahn nach den Worten ihrer Sprecherin damit, dass der gesamte Umbau bis zum Dezember abgeschlossen werden kann.
