Vom Software-Architekt zum Bier-Fachmann Biersommelier erzählt von seiner Leidenschaft: „Ebenso wie guten Wein muss man Bier genießen“

Merzig · Der Software-Architekt Matthias Kiefer aus Merzig widmet sich mit großer Leidenschaft der Braukunst und gibt als frisch gebackener Biersommelier sein Wissen gerne weiter. Wir haben ihn besucht und gefragt, was die Faszination für ihn ausmacht und wie er zum zweiten Biersommelier in Merzig-Wadern wurde.

Auch Bier brauen steht auf dem Stundenplan für Biersommeliers: Im Brauhaus Riegele setzten Matthias Kiefer und seine Kollegen den Diplom-Sud an.

Auch Bier brauen steht auf dem Stundenplan für Biersommeliers: Im Brauhaus Riegele setzten Matthias Kiefer und seine Kollegen den Diplom-Sud an.

Foto: Kristina Kamman

Röstverfahren, Reifeprozesse, Aromen, Geruch, und, und und: Über kühle Blonde gerät Matthias Kiefer ebenso ins Schwärmen wie über cremige Dunkle. Überhaupt hat das Getränk, das in Deutschland nur aus vier Rohstoffen bestehen darf, es ihm angetan. Seit fast zehn Jahren beschäftigt sich der 30-Jährige aus Merzig mit Bier, das hierzulande wegen des Reinheitsgebotes nur aus Hopfen, Malz, Hefe und Wasser gebraut wird – mit Ausnahme der Gose. „Das goslarische Bier, das kurz Gose genannt wird, wird mit obergäriger Hefe und Milchsäurebakterien vergoren“, sagt er. Sie besteht – abhängig von der Braurezeptur – zu rund 50 Prozent aus Weizen- und Gerstenmalz, „Dabei wurde die Gose in Goslar auch mit 100 Prozent Weizenmalz gebraut“, weiß Kiefer. Und sie wird, abweichend vom Reinheitsgebot, mit Salz und Koriander versetzt, um den typischen Geschmack zu erzielen. Den Charakter der Biersorte beschreibt er als spritzig-fruchtig, die auf eine dezente Säure trifft.