„Schweben, locker, leicht und die good vibes“

Merzig · Eine Mischung aus Rockkonzert und Theater: Am Samstag, 4. Februar, gastiert das Musical „Woodstock – the Story“ ab 20 Uhr in der Merziger Stadthalle. SZ-Mitarbeiterin Gianna Niewel hat vorab mit dem Schauspieler und Regisseur Laurens ten Den, 52 Jahre alt, über das Musical gesprochen und die Frage, was wir heute von der Flower-Power-Zeit lernen können.

 Drei Tage lang wurden 1969 in Woodstock „Love and Peace“ gefeiert. Heute ist dies der Stoff für ein Musical. Foto: dpa

Drei Tage lang wurden 1969 in Woodstock „Love and Peace“ gefeiert. Heute ist dies der Stoff für ein Musical. Foto: dpa

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Das legendäre Woodstock-Festival fand im August 1969 statt, 32 Acts, eine halbe Million Zuschauer, die drei Tage lang friedlich gefeiert haben. Da haben Sie sich was vorgenommen.

ten Den: Das stimmt. Aber unser Ziel ist ja nicht nur eine nostalgische Show abzuliefern, in der sich die Leute zurück versetzt fühlen in diese Zeit.

Sondern?

ten Den: Wir ziehen Parallelen zu der Zeit, aber letztlich ist das Musical auch heute aktuell, wenn man es genau nimmt. Wir leben in einer Zeit, in der wir die Werte von damals sehr gut brauchen können: Love, Peace, Happyness, das ist ja nur das eine. Das andere sind Toleranz, auch Kreativität.

Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit?

ten Den: Der Beruf ist sehr abwechslungsreich, ich arbeite ja nicht nur als Schauspieler und Regisseur, sondern auch als Autor, ich schreibe Musiktheater. Das ergänzt sich sehr gut. Ich mag den Job, weil ich gerne mit Menschen zu tun habe, und gerne Menschen zusammenbringe. Ich selbst kann zum Beispiel kein Instrument spielen, ich brauche also immer andere Leute, die mich begleiten.

Was ist also Ihr Ziel mit der Show?

ten Den: Wir wollen, dass die Leute zufrieden nach Hause gehen - dass sie schweben, locker, leicht, die good vibes, wissen Sie? Die Welt ist schon ernst genug, die Weltlage ist ernst genug. Die Zeit, die wir spielen, sollen die Zuschauer wenigstens unbeschwert genießen können. Wenn sie dann noch ein bisschen was in ihren Alltag retten - umso besser.

Was erzählen Sie denn in dem Musical ?

ten Den: Man könnte sagen, wir raffen die drei Tage Festival in einem drei Stunden langes Programm.

Wie kamen Sie selbst zur Musik?

ten Den: Als ich noch klein war, hat mich Janis Joplin überwältigt. Diese Stimme, diese Kraft in der Stimme, das bleibt einem einfach in Erinnerung. Ich kenne kaum Menschen, die so singen können. Wobei, vielleicht unsere Sängerin Muriel te Loo, die berührt mich auch jedes Mal. Ansonsten bin ich aufgewachsen mit dem Sound von Crosby Stills & Nash, die habe ich sehr viel gehört und höre sie immer noch.

Was sind Ihre Lieblingssongs im Musical ?

ten Den: Unser Leadsänger Martin van der Starre singt Joe Cocker und Creedence Clearwater Revival , das finde ich jedes Mal großartig. Auch unser Jimi Hendrix ist klasse. Es sind wirklich viele beeindruckende Bands und Künstler, die damals aufgetreten sind, und wir versuchen eine große Bandbreite davon abzubilden. Natürlich freue ich mich persönlich auch auf die Janis Joplin-Nummer - und ich hoffe, den Merzigern geht es genauso.

Karten für "Woodstock - the Story" gibt es ab 40 Euro bei Kultopolis, Schankstraße 42, im Internet sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Zum Thema:

 Die Mitwirkenden des Musicals. Foto: ten Den

Die Mitwirkenden des Musicals. Foto: ten Den

Foto: ten Den

Hintergrund Das Woodstock Open-Air-Musikfestival gilt als Höhe- und Endpunkt der US-amerikanischen Hippiebewegung . Vom 15. bis zum Morgen des 18. August 1969 traten auf einem Farmgelände im US-Bundesstaat New York vor geschätzten 400 000 Besuchern 32 Bands auf. Gespielt wurde alles von Folk und Rock bis hin zu Blues und Country, auf der Bühne standen Stars wie Jimi Hendrix , Janis Joplin , Santana, The Who , Joe Cocker und Canned Heat. Das Festival verkörpert bis heute den Mythos eines friedliebenden Amerikas. Im Gegensatz dazu befanden sich die USA im Vietnamkrieg, die Menschen waren schockiert durch die politischen Morde an John F. Kennedy, Malcolm X , Martin Luther King und Robert F. Kennedy. Das Land stand unter dem Eindruck der durch die 68er-Bewegung thematisierten gesellschaftlichen Konflikte. mtn

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