Merziger Schüler auf der Bühne Musical zeigt den Weg zur Freundschaft

Merzig · Schüler der Merziger Kreuzbergschule zeigen am Mittwoch in der Stadthalle „Tuishi pamoja“, ein Musical rund um ein Zebra und eine Giraffe, die Freunde werden – obwohl sie sich am Anfang so gar nicht leiden können.

 Bei der Probe in der Turnhalle der Kreuzbergschule üben die Kinder die Tänze und Gesänge, die sie am Mittwoch in der Stadthalle zeigen.

Bei der Probe in der Turnhalle der Kreuzbergschule üben die Kinder die Tänze und Gesänge, die sie am Mittwoch in der Stadthalle zeigen.

Foto: Barbara Scherer

Aufgeregtes Reden und Lachen erfüllt die Turnhalle der Merziger Kreuzbergschule. Rund 30 Kinder der Klassen zwei bis vier bereiten sich auf ihren großen Auftritt vor. Alle tragen bunte Tierkostüme – einige der Kinder stellen schwarz-weiß gemusterte Zebras dar, andere Giraffen mit langen Hälsen aus Stoff, die sie auf den Köpfen tragen. Dazwischen sind ein paar Kinder mit Löwen-Masken und ein paar mit coolen Strickmützen und Sonnenbrillen, die Erdmännchen darstellen. Lehrerin Sina Grube fordert die Kinder auf, sich aufzustellen, Jutta Fritz-Wust und Sabine Schwer helfen ihr dabei, richten noch ein paar Giraffenköpfe und Löwenmasken. Als die Musik beginnt, kehrt Ruhe ein und die Kinder proben das Lied, mit dem sie bei der großen Vorstellung am Mittwoch ihre Zuschauer begrüßen wollen.

„Hört die Geschichte der Freundschaft“, laden die jungen Tänzer und Sänger der Musical-AG in ihrem Lied ein. Von einer Freundschaft nämlich handelt das Musical „Tuishi Pamoja“ – zu Deutsch: „Wir wollen zusammen leben“. Es geht darin um Zebra Zea und Giraffe Raffi. „Zuerst sind die beiden gar keine Freunde“, erzählt die neunjährige Nadeshda Metzdorf, die eines der Erdmännchen spielt. Denn: Giraffen finden Zebras doof und Zebras finden Giraffen doof. Doch als die Löwen beide Herden bedrohen, erklärt Zea-Darstellerin Liara Lamberti (zehn), stellen die beiden fest: „Zusammen sind wir stark gegen die Löwen.“ Und die Erdmännchen helfen ebenfalls fleißig mit, dass aus Zea und Raffi Freunde werden können.

Dass die Schüler ihr Musical in der Merziger Stadthalle zeigen, ist dabei eine echte Premiere. „Wir haben schon öfter Projekte gemacht“, sagt Lehrerin Sabine Schwer, „aber wir sind jetzt erstmals in der Stadthalle.“ Vorher wurden die Musicals der Kreuzbergschule in der schuleigenen Turnhalle aufgeführt. Die Möglichkeit zum Auftritt vor bis zu 700 Gästen hat ihren die Villa Fuchs verschafft – „weil es uns am Herzen liegt“, erläutert Michael Rauch von der Villa Fuchs. Und, ergänzt seine Kollegin Andrea Zimmer: „Warum sollen wir ein Musical einkaufen, wenn wir hier eins haben?“

Die Kreuzbergschüler stehen dabei nicht allein auf der großen Bühne. Neben den 30 Musical-AG-Teilnehmern sind 14 Kinder der Trommel-AG dabei sowie eine dreiköpfige Band, bestehend aus Steven Klein, Benjamin Haupenthal und Daniel Barth. Einige Lieder steuert zudem der Projektchor „Ein Licht für Afrika“ unter der Leitung von Christoph Goergen bei. Außerdem stehen drei Solisten auf der Bühne: Martin Herrmann sowie Emily und Nikolaj Bies – für die beiden letzteren ein echtes Heimspiel: Die Geschwister waren selbst Schüler der Kreuzbergschule, verrät Lehrerin Jutta Fritz-Wust. Seitdem haben sie auf vielen Bühnen Gesangserfahrung gesammelt.

Einiges an Erfahrung haben aber auch die aktuellen Schüler schon. Ob mit Cello oder Klavier, in der Fastnachtsbütt oder bei Aufführungen der Schule: Zea-Darstellerin Liara und Connor Wegener (zehn), der Raffi spielt, sowie die drei Erdmännchen Nadeshda, Sophie Jolina Thielen und Leonardo Sorce (beide neun) haben alle schon mal auf einer Bühne gestanden. Ein wenig Nervosität gehört dazu, aber, betont Connor: „Wenn man auf der Bühne steht und singt, fühlt man sich einfach gut.“

Nicht nur auf der Bühne zu stehen kommt bei den Schülern gut an. Die jungen Darsteller sind auch alle richtige Tierfreunde. „Ich finde Zebras schön“, freut sich Liara über die Rolle, die sie in dem Musical spielen darf. „Erdmännchen sind witzig“, findet Sophie Jolina, die eins der kecken Tierchen auf der Bühne verkörpert. Die Erdmännchen stellen in dem Stück Vermittler zwischen den Zebras und den Giraffen her, die sich anfangs gar nicht mögen. „Die Erdmännchen sind die, die immer helfen“, sagt Sophie Jolina.

Die Gespräche der drei aufgeweckten Helfer waren dabei eine echte Herausforderung beim Textlernen – besonders, immer die richtige Reihenfolge einzuhalten, sagt Leonardo. Doch in der Probe in der Kreuzbergschule klappt das schon ganz gut. Und beim großen Auftritt am Mittwoch in der Stadthalle haben die Kinder nicht nur Unterstützung auf der Bühne, sondern auch im Publikum. Eltern, Großeltern, Freunde und weitere Verwandte haben sich angekündigt, freuen sich die jungen Darsteller auf eine – hoffentlich – volle Stadthalle.

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